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Historical Saison Band 09

Historical Saison Band 09

Titel: Historical Saison Band 09 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Moore
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schweifen – und zuckte zusammen. Dort hinten stand ein hochgewachsener Mann, der einen Frackrock aus pfirsichfarbenem Satin und ein reich mit Spitzen verziertes weißes Hemd trug. Cariotti! Hoffentlich hat er mich nicht gesehen, fuhr es ihr durch den Kopf. Sie beeilte sich, in der Gruppe der jungen Leute unterzutauchen.
    Man begrüßte sie überschwänglich. Innerhalb kürzester Zeit füllte sich ihre Tanzkarte. Jeder schien mit ihr tanzen zu wollen, nur der Duke trat nicht zu ihr, um seinen Namen einzutragen. Auch der Conte schien noch nicht auf sie aufmerksam geworden zu sein. Ersteres empfand Sophie als Enttäuschung, Letzteres als große Erleichterung.
    Als die Kapelle zum ersten Tanz aufspielte, reichte Alfred Jessop ihr den Arm. „Sie sehen hinreißend aus, Miss Langford!“
    Sie dankte ihm mit einem Lächeln und gestand sich ein, dass seine Kleidung – er trug einen dunkelblauen Frackrock über einer blassgelben Weste – ihr überraschend geschmackvoll erschien.
    „Ich habe zufällig gehört, wie Lady Myers sagte, Sie sähen erschöpft aus. Und leider muss ich ihr recht geben.“
    „Es ist nicht gerade galant, das Aussehen einer Dame zu kritisieren.“
    „Ich bin lediglich um Ihr Wohlergehen besorgt, meine Liebe. Zweifellos nimmt mein Cousin nicht genug Rücksicht darauf, dass Sie an das anstrengende gesellschaftliche Leben nicht gewöhnt sind.“
    „Der Duke hat nichts damit zu tun“, gab sie zurück. „Er ist kaum jemals daheim, da Prinny wünscht, dass er im Carlton House bleibt.“
    „Ah, da hält er sich also auf. Und ich dachte, er läge im weichen Bett einer bestimmten Dame …“
    „Mr Jessop, ich interessiere mich nicht im Geringsten für Klatsch über Seine Gnaden. Lassen Sie uns das Thema wechseln.“
    „Ah …“ Er warf ihr einen schiefen Blick zu, ehe die Figuren des Tanzes ihn von ihr trennten.
    Während sie mit ihrem nächsten Partner tanzte, überlegte sie, ob Harriet sich getäuscht hatte, als sie behauptete, ihr Bruder habe sich von Lady Colway getrennt. Dann stand sie auch schon wieder Alfred gegenüber.
    „Könnte es sein, dass Sie zu viel an Ihrem Buch arbeiten und deshalb erschöpft sind?“, fragte er.
    „Bestimmt nicht. Das Schreiben strengt mich überhaupt nicht an.“
    „Darf ich erfahren, welche Persönlichkeiten Sie bereits verewigt haben?“
    „Sie wollen wissen, ob Sie auch in meinem Buch vorkommen?“
    Er schüttelte den Kopf.
    „Tatsächlich schreibe ich nicht über London, sondern über das, was wir während Napoleons Herrschaft in Frankreich, Österreich, der Schweiz und Italien erlebt haben.“
    „Wer wird denn dieses interessante Buch veröffentlichen?“
    „Das weiß ich noch nicht. Bisher habe ich mich nicht um einen Verleger gekümmert.“
    Der Tanz endete, und Alfred geleitete Sophie zu Harriet, die mit Lady Myers am Rande der Tanzfläche saß. Auch James war bei ihnen. Hinter dem Stuhl seiner Schwester stehend, beobachtete er aufmerksam, was im Saal vorging. Sophie begann angeregt mit den Damen zu plaudern, wobei sie allerdings ständig darauf achtete, nicht in Cariottis Blickfeld zu geraten. Das kostete sie einige Anstrengung, da niemand bemerken sollte, wie sehr sie ein Treffen mit dem Conte fürchtete. Wenn sie von einem ihrer vielen verschiedenen Partnern auf die Tanzfläche geholt wurde, verschärfte das Problem sich noch.
    Schließlich stimmte die Kapelle die letzte Melodie vor dem Supper an. Mr Buskin steuerte eifrig auf Sophie zu, doch es war der Duke, der ihr den Arm reichte und sagte: „Mein Tanz, liebe Cousine.“
    „Aber …“, wollte sie widersprechen. Dann allerdings sah sie, wie Belfont dem jungen Buskin einen vielsagenden Blick zuwarf, woraufhin der sich sogleich zurückzog.
    „Einen Walzer“, fuhr James fort, „dürfen Sie nur mit mir tanzen.“
    Wie im Traum griff sie nach seiner Hand. Sie spürte, wie er die andere leicht auf ihre Taille legte. Dann wirbelte er sie auch schon im Takt der Musik herum. Es war wundervoll! Es war, als habe er sich aus dem rechthaberischen arroganten Duke in einen sanften, fürsorglichen und zärtlichen Mann verwandelt. Sophie hatte das Gefühl zu schweben. Sie vergaß alles um sich herum und genoss die Harmonie, die sich so unerwartet zwischen ihr und Belfont eingestellt hatte.
    Er zog sie nicht näher an sich, als die guten Sitten es gestatteten. Dennoch nahm ihr Gesicht einen verträumten Ausdruck an. Und plötzlich verspürte James wieder den unwiderstehlichen Wunsch, sie zu küssen. Wie

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