Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Historical Saison Band 09

Historical Saison Band 09

Titel: Historical Saison Band 09 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Moore
Vom Netzwerk:
gegangen.“
    „Ja. Allerdings erst, nachdem Sie mir das Herz gebrochen hatten.“
    „Ich glaube nicht, dass Sie ein Herz haben. Meinen Vater jedenfalls haben Sie sehr schlecht behandelt. Ich fürchte sogar, dass nicht alles mit rechten Dingen zugegangen ist, wenn Sie mit ihm Karten spielten.“
    „Sie nennen mich einen Falschspieler? Wenn Sie ein Mann wären, würde ich Sie dafür zum Duell fordern. Doch da Sie die schönste Frau sind, der ich je begegnet bin, will ich Ihnen verzeihen.“
    „Sie brauchen mir nicht zu schmeicheln. Ich will wissen, was Sie nach London geführt hat.“
    „Ich kam her, um erneut um Sie anzuhalten.“
    „Unsinn!“
    „Nein, meine Süße, ich spreche die Wahrheit. Ihr Vater wollte diese Verbindung. Und nun bin ich hier, um seinen Wunsch zu erfüllen.“
    Sophie musterte Cariottis undurchdringliche Miene. Was, um Himmels willen, mochte ihr Vater diesem Mann gesagt haben. „Papa“, stellte sie fest, „hätte mich niemals einem Mann versprochen, ohne mich vorher nach meinen eigenen Wünschen zu fragen.“
    „Er gab mir sein Wort. Und ganz gleich, welche Fehler er auch gehabt haben mag, sein Wort hat er immer gehalten.“
    „Sie haben mich … gekauft“, murmelte Sophie, die kreidebleich geworden war.
    Der Conte schüttelte den Kopf.
    „Womit hatten Sie ihn dann in der Hand?“
    „Er hatte mir Informationen versprochen, die er nicht liefern konnte.“
    „Und nun ist er tot.“
    „Ja, mein Schatz. Doch Sie leben.“
    Sie spürte, wie ihre Knie weich wurden. Unter Aufbietung all ihrer Kraft gelang es ihr, aufrecht zu bleiben und die Tanzschritte auszuführen. Ihr Vater war eines Nachts überfallen worden und an seinen Verletzungen gestorben. Damals hatte sie angenommen, er sei auf dem Heimweg von einem Kartenabend das Zufallsopfer eines Straßenräubers geworden. Auch die italienischen Behörden schienen das zu glauben.
    Aber es gab auch eine andere Erklärung: Er hatte sterben müssen, weil er nicht bereit gewesen war, bestimmte Informationen preiszugeben. Hatte Cariotti nicht gerade zugegeben, dass er in eine schmutzige Geschichte verwickelt gewesen war? Nun, das wäre jedenfalls eine logische Erklärung dafür, dass der Conte gleich nach dem Tod ihres Vaters das Land verlassen hatte.
    Plötzlich wurde ihr klar, dass auch sie selbst möglicherweise in Gefahr schwebte. „Er hat nie mit mir über Politik gesprochen“, murmelte sie.
    „Ach, tatsächlich? Alfred Jessop erwähnte, dass Sie ein Buch schreiben, in dem es um alle möglichen interessanten Dinge geht, die Sie in Italien erlebt haben.“
    „Worum sollte es sich da handeln?“
    „Um Orte, um Menschen, um etwas, das getan oder gesagt wurde. Ihnen mag das alles ganz harmlos erscheinen. Aber wenn eine wichtige Information in die falschen Hände gerät, kann das schlimme Folgen haben.“
    Verflixt, der Duke hatte also recht gehabt. Ihr Buch war eine Gefahrenquelle. Aber bisher hatte sie doch wahrhaftig nichts zu Papier gebracht, was auch nur im Entferntesten als Staatsgeheimnis angesehen werden konnte! „Das ist Unsinn!“, verkündete sie also in entschiedenem Ton.
    „O nein“, widersprach Cariotti. „Sonst wäre Belfont nicht so darauf erpicht, Ihr Manuskript zu Gesicht zu bekommen. Ich glaube, er wäre sogar bereit, Sie zu heiraten, nur um die Veröffentlichung des Buches zu verhindern.“
    Sogleich tauchte das Bild des Dukes vor ihrem inneren Auge auf. Sie war inzwischen sicher, dass er es gewesen war, der sie in jener Nacht, als sie am Schreibtisch eingeschlafen war, ins Bett gebracht hatte. Aber war das alles gewesen? Hatte er nach einer Gelegenheit gesucht, zu lesen, was sie geschrieben hatte? Hatte er womöglich an jenem anderen Abend, da er bei ihr angeklopft und sie geküsst hatte, gehofft, sie würde ihn hereinbitten und ihm so die Chance bieten, erneut in ihrem Manuskript herumzuschnüffeln?
    Obwohl ihr Herz vor Aufregung viel zu schnell schlug, gelang es ihr, mit ruhiger Stimme zu sagen: „Ich begreife dieses unnatürliche Interesse an meinem Reisebericht nicht. Aber ich hoffe natürlich, dass das Buch sich gut verkauft, wenn es erst einmal auf dem Markt ist.“
    „Es wäre klüger, die Arbeit an dem Manuskript ganz einzustellen.“
    In gewisser Weise hatte er recht. Wenn sie verkündete, dass sie ihre schriftstellerischen Pläne aufgegeben habe, würde man sie wohl in Frieden lassen. Andererseits müsste sie dann jede Hoffnung darauf aufgeben, selbst für ihren Lebensunterhalt aufzukommen. Nein, es

Weitere Kostenlose Bücher