Historical Saison Band 09
Ariadne und Dorothy! Vielleicht würden die beiden der Unterhaltung eine andere Richtung geben.
Tatsächlich gingen Poundell und Buskin wenig später dazu über, sich mit ihren Reitkünsten zu brüsten.
„Natürlich ist es auch nicht leicht, ein Vierergespann zu lenken“, stellte Peter fest. „Kürzlich hat mir der Kutscher der Eilpost gestattet, die Zügel zu nehmen. Ich glaube, noch nie hat jemand die Strecke von Whetstone nach Highgate in so kurzer Zeit bewältigt.“
Eine lebhafte Diskussion über gute Pferde, schnelle Kutschen, schlechte Straßen und die Gefahr durch Straßenräuber setzte ein. Sie gipfelte darin, dass Poundell 100 Guineen darauf wettete, dass er seinen Freund in einem Wagenrennen auf jeder beliebigen Strecke schlagen könne.
„Gut“, erwiderte Buskin, „ich halte die Wette. Wir treffen uns am Sonntag in Whetstone und kutschieren ein Vierergespann nach Highgate.“
Die Damen fanden, es sei nun lange genug über männliche Heldentaten geredet worden, und begannen, sich über die neueste Mode auszutauschen. Schon schweiften Sophies Gedanken wieder ab. Sie beobachtete ein Eichhörnchen, das geschickt von Ast zu Ast sprang, und genoss die wärmenden Strahlen der inzwischen schon ein ganzes Stück über dem Horizont stehenden Sonne.
„Da kommt der Duke!“, rief Ariadne plötzlich.
Vor Schreck riss Sophie an den Zügeln und hatte dann alle Hände voll zu tun, um Amber wieder zu beruhigen.
Unterdessen hatte Belfont die kleine Gruppe erreicht. Aufgeregt berichteten die jungen Leute ihm von dem geplanten Rennen. Doch er brachte nicht die erhoffte Begeisterung auf. Stattdessen warnte er Peter und Theodore vor den Gefahren ihres Unternehmens. Vergeblich! Schließlich meinte er schulterzuckend: „Meine Schwester erwartet Miss Langford und mich zum Frühstück. Wir müssen uns jetzt verabschieden.“
Sophie wäre lieber ohne ihn zurückgeritten, denn sie hatte seinem Gesicht angesehen, dass sie schon wieder sein Missfallen erregt hatte. Und richtig, sie waren kaum außer Hörweite der anderen, als der Duke fragte: „Wo ist Tom?“
„Ich habe ihn nach Hause geschickt.“
„Sie wissen sehr gut, dass eine junge Dame das Haus nicht ohne Begleitung verlassen sollte. Ich erwarte von Ihnen, dass Sie zukünftig nur noch gemeinsam mit mir ausreiten.“
„Dann werde ich nicht mehr reiten können, denn Ihnen fehlt die Zeit, mich zu begleiten.“
„Ich werde die Zeit erübrigen.“
„Und was wird eine gewisse … Dame dazu sagen?“
Seine Miene verfinsterte sich, und seine Augen sprühten zornige Funken. „Das war eine sehr unpassende Bemerkung!“
Sophie erwiderte nichts darauf, sondern tätschelte Ambers Hals. Pferden konnte man vertrauen, Männern nicht.
7. KAPITEL
A ls James und Sophie das Frühstückszimmer betraten, fanden sie zu ihrem Erstaunen dort trotz der frühen Stunde bereits einen Gast vor. Lady Myers unterhielt sich angeregt mit Harriet, unterbrach sich nun jedoch, um die Neuankömmlinge zu begrüßen.
Sophie freute sich über das Wiedersehen, erklärte aber, dass sie sich rasch umziehen wolle, da es sich nicht gehöre, im Reitkleid am Frühstückstisch zu sitzen.
Auch James wollte sich zur Tür wenden, doch Lady Myers hielt ihn zurück. „Mein Gatte hat mich gebeten, Ihnen etwas auszurichten, Euer Gnaden. Er war der Meinung es sei am unauffälligsten, wenn ich diese Aufgabe übernehme, da ich ja regelmäßig hierher komme, um mit Lady Harley und meiner lieben Sophie zu plaudern.“
Fragend hob er die Augenbrauen.
„Wie Sie sich sicher vorstellen können, bringt die diplomatische Tätigkeit meines Gemahls es mit sich, dass er mit allen möglichen Menschen zusammenkommt, auch mit solchen, die man kaum als – nun sagen wir – ehrenwerte Charaktere bezeichnen kann.“
Belfont nickte verständnisvoll.
„Nun ist ihm zu Ohren gekommen, dass ein Attentat auf Wellington geplant ist, wenn dieser endlich nach England zurückkehrt.“
„Aber alle hier lieben und verehren Wellington!“, rief Harriet.
„Ja, er ist wirklich ein großer Heerführer. Deshalb fürchtet Napoleon niemanden so sehr wie ihn. Sollte Wellington allerdings ermordet werden, wird ganz England um ihn trauern. Das bedeutet, dass man Napoleons Plänen, aus dem Exil zu fliehen und erneut nach der Macht zu greifen, weniger Aufmerksamkeit schenken wird, als man es sonst wohl täte.“
„Das mag stimmen … Glauben Sie, dass es sich um eine zuverlässige Information handelt?“
„Mein Gatte
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