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Historical Saison Band 12

Historical Saison Band 12

Titel: Historical Saison Band 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Justiss Sylvia Andrew Diane Gaston
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Tagebuch gefallen, als ich es von Papas Schreibtisch nahm, um es einzupacken.“
    Er runzelte die Stirn. „Ich habe dort gearbeitet, aber weder das Tagebuch noch die Seite bemerkt.“
    „Was tut das zur Sache, ob du die Seite gesehen hast oder nicht?“, brauste Lexi auf, verärgert, dass er ihre Frage nicht beantwortet hatte. „Du versuchst nur wieder, mich abzulenken. Aber das lasse ich nicht zu! Die Seite ist Beweis genug, dass du Johnny getötet hast. Oder willst du das etwa immer noch abstreiten?“
    „Dein Vater hat nicht geschrieben, dass ich zugegeben habe, an Johnnys Tod schuldig zu sein. Nicht einmal, dass ich in der Nähe war, als er starb. Allerdings habe ich Sir Jeremy eingestanden, dass ich später einige Beweise manipuliert habe, damit Johnnys Tod wie ein Unfall aussah. Mehr sage ich nicht dazu.“
    Fassungslos sah Lexi ihn an. „Du hast Beweise manipuliert? Aber warum, wenn dich an seinem Tod angeblich keine Schuld trifft?“ Richard antwortete ihr nicht. „Das ergibt keinen Sinn, es sei denn …“ Entsetzt blickte Lexi ihn an. „Willst du etwa behaupten, Johnny hat Selbstmord begangen?“
    „Ich sage gar nichts.“
    „Nein, nein. Das glaube ich nicht. Das ist absurd. Völlig unmöglich! Wieso sollte Johnny so etwas tun?“
    „Das … weiß ich nicht.“
    „Du lügst! Ganz bestimmt lügst du, Richard Deverell! Entweder hast du meinen Bruder umgebracht, oder du weißt, warum er sich selbst umgebracht hat. Eine andere Möglichkeit gibt es nicht. Also, nenn mir den Grund für all diese Lügen. Ich verlange, endlich die Wahrheit zu erfahren.“
    „Glaub mir, Alexandra“, sagte er mit belegter Stimme. „Es ist besser, wenn du die Wahrheit nicht kennst.“
    Ein Klopfen ertönte, und Cissie lugte verlegen ins Zimmer. „Entschuldigen Sie bitte, Mylady. Aber es ist schon spät. Wollen Sie sich für das Dinner umkleiden?“
    Richard ging zur Tür. „Wir setzen unser Gespräch ein anderes Mal fort“, sagte er. „Ich habe heute Abend noch eine Verabredung.“
    Sie hielt ihn am Ärmel fest. „Aber du kannst doch jetzt nicht einfach gehen.“
    „Es tut mir leid, ich muss. Ich habe Pfarrer Harmond versprochen, ihn heute Abend aufzusuchen. Es handelt sich um eine dringende Angelegenheit, ich kann ihn nicht einfach versetzen.“
    „Ich kann nicht glauben, dass dir der Zustand des Glockenturms oder worum es auch immer gehen mag, wichtiger ist als unser Gespräch.“
    „Es tut mir leid“, wiederholte er und schob ihre Hand weg. „Können wir in einer halben Stunde dinieren?“
    Es war nur allzu offenkundig, dass er nicht bereit war, die Angelegenheit zu klären. Und die Anwesenheit ihrer Zofe ließ leider einen Wutausbruch nicht zu. Lexi biss sich auf die Lippe und mühte sich um Beherrschung. „Natürlich.“
    Während des Dinners versuchte Lexi mehrere Male, das Gespräch wieder aufzunehmen, doch Richard nutzte die Anwesenheit der Dienstboten als Vorwand und gab ihr nur ausweichende Antworten. Gleich nach dem Mahl entschuldigte er sich, ein unmissverständlicher Hinweis, dass er nicht bereit war, ihre Fragen zu beantworten.
    Gedankenverloren ging sie nach oben und ließ sich von ihrer Zofe beim Auskleiden helfen und das Haar ausbürsten. Nachdem Cissie gegangen war, schlüpfte sie in den Morgenmantel und spazierte rastlos durchs Zimmer, verärgert, dass sie Richard nicht hatte dazu bewegen können, über den Tod ihres Bruders zu sprechen. Oder machte sie vielleicht die Befürchtung, dass ihr innig geliebter Bruder sich tatsächlich aus Verzweiflung das Leben genommen haben könnte, so ruhelos?
    Sie holte das Tagebuch und blätterte zu der Stelle, an der das Blatt fehlte, das Richard vermutlich eingesteckt hatte. Anfang Juli, nur wenige Wochen nach Johnnys Tod. Was hatte ihr Vater in dieser ersten Juliwoche zu Papier gebracht, das Richard beim Lesen derart erzürnt haben konnte? Falls Johnny sich tatsächlich selbst umgebracht hatte, dann verbarg sich die Lösung des Rätsels womöglich in den Zeilen dieser fehlenden Seite. Richard würde frühestens in einer Stunde zurückkehren. Ihr blieb also genügend Zeit, seinen Sekretär zu durchsuchen.
    Entschlossen legte sie das Tagebuch auf den Tisch zurück, ging zur Seitentür, die ihre Räume mit Richards Suite verband, und betrat sein Ankleidezimmer. Einen Augenblick verharrte sie reglos, doch alles blieb still.
    Leise die Tür hinter sich schließend, betrat sie sein Schlafgemach und versuchte, die Klappe des Sekretärs zu öffnen. Sie war

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