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Historical Saison Band 12

Historical Saison Band 12

Titel: Historical Saison Band 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Justiss Sylvia Andrew Diane Gaston
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Besitz mangels Nachfolger nicht innerhalb der Familie weitervererbt werden kann. Immerhin hat sie alles darangesetzt, Rawdon für Sir Mark zu sichern!“
    Beschämt senkte Lexi den Kopf. Stets hatte sie nur an Rawdon gedacht und nicht einen einzigen Gedanken daran verschwendet, was es für Channings bedeuten könnte, wenn Richard keinen Erben hinterließ.
    Verstohlen warf sie ihm einen Blick zu. Er saß am Kopfende des Tisches und drehte das leere Weinglas in der Hand. Das Kerzenlicht betonte seine markanten Züge und ließ seine Augen wie dunkle Seen erscheinen. Ihr Blick fiel auf seine schlanken, starken Hände. Wie würde es sich anfühlen, diese Hände auf ihrer nackten Haut zu spüren, ihm sein Recht zuzugestehen, ein neues Leben zu zeugen, Richards Kinder zu empfangen?
    Sie zuckte zusammen, als sie ihren Namen aus Lady Honorias Mund vernahm. „Wie bitte?“
    „Ich sagte, ich will morgen beizeiten aufbrechen, und werde mich daher nun auf mein Zimmer zurückziehen.“ Sie zwinkerte ihnen zu. „Denkt einmal über meine Worte nach. Gute Nacht.“ Sie bedachte Richard noch einmal mit vielsagendem Blick und verließ das Zimmer.
    „Es tut mir leid, falls meine Tante dich in Verlegenheit gebracht haben sollte, Alexandra“, sagte er bedauernd.
    „Wieso? Sie ist eine alte Dame und nimmt eben kein Blatt mehr vor den Mund. Außerdem hat sie recht. Ich habe wirklich alles darangesetzt, dass Rawdon Hall im Besitz unserer Familie bleibt.“ Nach kurzem Schweigen fuhr sie mit brüchiger Stimme fort: „Ich weiß allerdings nicht, wie es weitergehen soll.“
    „Das weiß ich im Moment leider auch nicht.“
    Als Lexi wortlos verharrte, seufzte Richard auf. „Sorg dich nicht, ich werde an unserer … Situation einstweilen nichts ändern.“ Kurz hielt er inne. „Das heißt, nicht ehe du bereit dafür bist.“
    Wie angekündigt, reiste Lady Honoria am nächsten Morgen mit ihrer Zofe, ihrem Kutscher und zwei Lakaien ab, glücklicherweise ohne weitere Ratschläge erteilt zu haben.
    Der Kutsche nachsehend meinte Richard: „Wenn du willst, gebe ich dir die Pläne meiner Mutter. Sie befinden sich in meinem Schlafgemach.“
    Lexi folgte ihm ins Haus und die Treppe hinauf zu seinem Zimmer. Es lag direkt neben dem ihren, zwei Fenster überblickten den See. Zwischen den Fenstern befand sich ein Tisch mit einem Spiegel, davor ein Stuhl, über dessen Lehne ein dunkelroter Morgenmantel hing. Rechts neben dem Bett sah Lexi eine Tür, die ins Ankleidekabinett führte, von dem aus man wiederum in ihre Räume gelangen konnte. Auf der gegenüberliegenden Seite stand ein reich mit Intarsienarbeiten verzierter Sekretär.
    Richard holte einen Schlüssel aus einer Schale, die auf dem Tisch am Fenster stand, und öffnete damit die Klappe des Sekretärs, hinter der sich eine Anzahl kleiner Fächer und Schubladen verbarg. In einem größeren Fach in der Mitte steckten mehrere Mappen. Eine der Mappen nahm er heraus.
    Bemüht, ihre Aufregung zu verbergen, gesellte sich Lexi zu ihm. Hier bot sich ihr eine ausgezeichnete Gelegenheit, um herauszufinden, wo er die Tagebuchseite aufbewahrte. „Ein wunderschönes Stück“, sagte sie und strich über die Einlegearbeiten. „Mir haben Möbelstücke schon immer gefallen, in denen man besondere Schätze vor den Augen anderer verbergen kann. Liebesbriefe und dergleichen.“ Sie griff nach einer der Mappen.
    „Derlei romantische Andenken bewahre ich hier nicht auf. Die Papiere sind fast ausschließlich geschäftlicher Natur“, sagte Richard, nahm ihr die Mappe aus der Hand und schloss die Klappe des Sekretärs. „Wollen wir wieder nach unten gehen?“ Er schritt zielstrebig zur Tür, und Lexi blieb nichts anders übrig, als ihm zu folgen.
    Unten angekommen, sagte er: „Ich fürchte, ich kann nicht bleiben, um die Pläne mit dir durchzugehen. Einer der Jagdpächter hat mich um ein Gespräch gebeten. Ich will mich heute Vormittag mit ihm treffen. Ich werde Mrs Chowen bitten, dir das Haus zu zeigen, bevor ich gehe.“
    „Danke“, sagte sie, doch er hatte sich bereits abgewendet.
    Channings war größer, als Lexi gedacht hatte, und die Führung dauerte fast den ganzen Nachmittag. Mrs Chowen bestand darauf, ihr jedes noch so kleine Zimmer zu zeigen, sogar die Speisekammern. Sie war bereits vor Richards Geburt bei den Deverells in Stellung gewesen und stolz auf ihre Tätigkeit als Haushälterin, die sie, wie Lexi feststellen konnte, gut und gewissenhaft ausführte.
    „Das ist der Blaue Salon, Mylady.

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