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Historical Saison Band 12

Historical Saison Band 12

Titel: Historical Saison Band 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Justiss Sylvia Andrew Diane Gaston
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Beweise waren eindeutig. Glaub mir, Alexandra, wenn es Raum für Zweifel gegeben hätte, dann hätte ich nicht eher geruht, bis seine Unschuld bewiesen gewesen wäre. Verflucht noch mal, glaubst du etwa, ich wollte ihn für schuldig halten? Er war mein bester Freund, er hat mir das Leben gerettet …“ Er brach ab und drehte sich um.
    „Falls es wirklich Beweise gegeben hat, hast du sie nicht gründlich genug geprüft“, erwiderte Lexi. Als Richard nicht darauf antwortete, sagte sie zornentbrannt: „Jetzt sag mir schon, welche Beweise es gab. Aber ich warne dich, Deverell, ich werde niemals glauben, dass Johnny ein Verräter war. Er hatte seine Schwächen, gewiss. So etwas hätte er jedoch niemals getan!“
    Richard wandte sich zu ihr um. Auch er war bleich, und seine Züge waren von Gram gezeichnet. „Ich habe mein Bestes getan, um das Versprechen, das ich deinem Vater gegeben habe, zu halten. Aber ich habe versagt. Vermutlich ist es besser, wenn ich dir jetzt alles erzähle, damit du dich selbst davon überzeugen kannst, dass Johnny unleugbar des Verrats schuldig war.“
    Lexi trat ganz nah an ihn heran und blickte ihm fest in die Augen. „Du kannst mir so viele Beweise liefern, wie du willst, von Johnnys Schuld wirst du mich niemals überzeugen. Allerdings will ich alles wissen, damit ich diese sogenannten Beweise entkräften kann.“
    Er betrachtete sie mitfühlend. „Setzen wir uns. Mir ist nach einem Glas Wein. Dir würde ein Schluck sicher auch guttun.“
    Richard ließ Wein und Gläser bringen, dann setzten sich in ihrem Zimmer vor den Kamin. Geduldig wartete Lexi, während er an dem Weinglas nippte.
    Schließlich sah er sie an und begann zu erzählen: „Johnny arbeitete bereits mehrere Monate im Kriegsministerium, bevor ich ebenfalls dorthin versetzt wurde. Als ich im April ankam, fand ich ihn ruhelos und unglücklich vor. Er wäre lieber in die Schlacht gezogen, wie er es nannte, als Dokumente von A nach B zu bringen wie ein Bote. Wie du weißt, hat er getrunken. Viel zu viel. Und gespielt hat er auch.“ Richard lächelte flüchtig. „Und wie du auch weißt, hatte er weder den Kopf für das eine noch für das andere.“
    Lexi nickte.
    „Anfangs habe ich mir keine allzu großen Sorgen um ihn gemacht. Ich war fest davon überzeugt, dass er wieder ganz der Alte sein würde, sobald wir nach Brüssel oder Frankreich geschickt werden würden. Er war ein guter Offizier. Einer der besten.“
    „Und genau deshalb glaube ich auch nicht, dass er sein Land verraten hat. Gut, manchmal benahm er sich selbstsüchtig, aber er war mutig und grundehrlich. Das musst du doch wissen. Ich verstehe nicht, warum ausgerechnet du – sein bester Freund – ihn des Verrats bezichtigst.“ Sie sah, wie Richards Züge versteinerten.
    „Weil die Beweise leider erdrückend waren. Nach meiner Ankunft erfuhr ich, dass es eine undichte Stelle im Kriegsministerium gab, einen Spion, der Informationen an Bonapartes Handlanger verkaufte. Durch Johnnys und meine Hände liefen wichtige Dokumente, in denen Wellington Anweisungen zu den Standorten der Regimente, Nachschublieferungen und dergleichen gab. Eines Tages hat man mich vertraulich gebeten, einen Zivilisten im Auge zu behalten, der möglicherweise ein französischer Spion sei. An dem Abend, an dem Johnny starb, sollte eine wichtige Information an diesen Mann übergeben werden. Gemeinsam mit zwei vertrauenswürdigen Sergeanten folgte ich ihm in eine Taverne.“
    Richard schien sie nun völlig vergessen zu haben. Anscheinend durchlebte er noch einmal die Szene, die sich vor mehreren Monaten abgespielt hatte, und seine gequälte Stimme verriet, wie lebendig sie ihm noch in Erinnerung, wie groß sein Kummer war. „In der Gaststätte war es dunkel, überfüllt, und die Luft hing voller Rauch. Ein fürchterlicher Gestank. Wir trugen keine Uniformen, daher konnten wir uns unauffällig unter die Leute mischen. Der Mann stand in einer Ecke, in der Nähe der Tür. Wir warteten. Schließlich näherte sich ihm ein anderer Mann. Er trug einen Mantel und hatte sich den Hut tief ins Gesicht gezogen. Einen Augenblick redeten die beiden miteinander, dann händigte der Mann im Mantel dem anderen ein Päckchen aus. Im Austausch dafür erhielt er eine Börse.“ Er sah sie an. „Das Aussehen dieser Börse hat sich förmlich in mein Gedächtnis eingebrannt. Ich kann sie immer noch deutlich vor mir sehen. Das Licht fiel darauf, als der Franzose sie dem anderen überreichte.“
    „Was hast du

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