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Historical Saison Band 12

Historical Saison Band 12

Titel: Historical Saison Band 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Justiss Sylvia Andrew Diane Gaston
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mich gern mit dir über die Erkenntnisse des heutigen Abends unterhalten“, sagte Richard, als sie das Haus betraten.
    „Ja. Wollen wir dazu auf mein Zimmer gehen? Ich denke, dort haben wir es gemütlicher. Ich habe Mrs Chowen gebeten, ein Scheit mehr in den Kamin zu legen, damit es behaglich warm bleibt. Inzwischen ist es doch schon recht herbstlich kühl.“ Sie hatte befürchtet, dass ihr erneut eine schlaflose Nacht bevorstand, und deshalb darum gebeten.
    „Gut, ich werde nicht lange bleiben.“
    Sie setzten sich in die Sessel vor dem Kamin, die Anspannung zwischen ihnen war so deutlich spürbar, dass die Luft zu knistern schien.
    Mit sarkastischem Lächeln meinte Richard: „Wie ich feststellen musste, weißt du tatsächlich so gut wie nichts über Johnnys Arbeit, Alexandra. Der Gedanke, dass ein Offizier eine Besorgung erledigen soll, obwohl man sich vor lauter Boten im Kriegsministerium kaum umdrehen kann, ist so lächerlich, dass nur ein Narr wie Hargreaves dies glauben würde. Er hat offenbar ebenso wenig Ahnung vom Militär wie du. Lass solch eine Bemerkung bloß nicht in der Gegenwart von anderen fallen.“
    „Ich wollte lediglich, dass Mr Hargreaves nicht schlecht von Johnny denkt“, erwiderte sie hitzig. „Und du könntest mir wenigstens ein kleines Lob dafür zollen, dass ich so geduldig mit ihm war.“
    „Jetzt sag nicht, du hältst ihn immer noch für den Schurken. Das würde mich wirklich überraschen.“
    Lexi seufzte. „Du weißt, das tue ich nicht. Ich habe mich geirrt. Aber ich habe so sehr darauf gehofft. Wir konnten bisher nichts weiter herausfinden, als dass Johnny vor seinem Tod offenbar etwas vorgehabt hatte, von dem seine Freunde nichts erfahren sollten.“
    „Wirf nicht gleich die Flinte ins Korn. Heute Abend haben wir zwar nicht viel erreicht, aber gestern habe ich herausgefunden, dass Johnny zumindest nicht der Spion war, den das Kriegsministerium monatelang gesucht hat.“ Als sie ihn voller aufkeimender Hoffnung im Blick ansah, schüttelte er bedauernd den Kopf. „Nein, Alexandra, so ermutigend ist das leider auch nicht, denn Johnnys Unschuld ist damit keineswegs bewiesen. Besagter Spion kann nicht der Mann in der Taverne gewesen sein. Er hat sich an jenem Abend nicht in London aufgehalten. Und er sieht Johnny auch nicht im Geringsten ähnlich.“
    Lexi senkte den Blick. „Eine weitere Enttäuschung. Zuerst dieser törichte Hargreaves und nun dies. Einen Moment lang habe ich gedacht, gehofft …“
    Richard klang eher schroff, denn mitfühlend. „Das tut mir leid für dich, Alexandra, aber du solltest nicht gleich verzweifeln. Wir stehen erst am Anfang unserer Nachforschungen.“
    Mit erstickter Stimme antwortete sie: „Ich weiß. Aber einen wundervollen kurzen Moment lang habe ich gedacht, nun sei alles geklärt.“ Sie sah auf. „Wenn dich unsere Erkenntnisse von Johnnys Unschuld hätten überzeugen können, hätten wir nach Channings zurückreisen und von vorne anfangen können. Und vielleicht wieder dieses Glück erfahren können, das uns nur solch kurze Zeit vergönnt war.“
    Richard stand auf und blickte ins Feuer. „Ach ja? Ich weiß nicht, ob ein Neuanfang noch möglich ist. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob wir dieses Glück tatsächlich erlebt haben.“
    „Es hat sich sehr real angefühlt.“
    „Vielleicht zu jenem Zeitpunkt, aber wie sich herausgestellt hat, war es nur ein Traum, der sich beim leisesten Zweifel in Luft aufgelöst hat. Welche Art von Realität soll das sein? Nein, meine Liebe, am besten wir vergessen es.“ Er sprach in solch frostigem Ton, dass es Lexi eiskalt über den Rücken lief. Sie stand auf und legte die Hand auf seinen Arm.
    „Richard, nicht. Sei doch nicht so … unnahbar“, bat sie. „Du hast gesagt, du liebst mich. Ist das eine Lüge gewesen?“
    Er drehte sich zu ihr um, und sie bemerkte, wie kurz er davorstand, die Beherrschung zu verlieren. Einen Moment blitzte solch große Wut in seinen Augen auf, dass sie erschrocken einen Schritt zurückwich. „Nein, zum Kuckuck!“, sagte er schroff. „Wäre ich sonst hier mit dir in London? Warum öffne ich wohl kaum verheilte Wunden, rühre an alten Skandalen, obwohl ich mich monatelang darum bemüht habe, all das zu vergessen und ein neues Leben in Channings zu beginnen? Aber du hast um meine Hilfe gebeten, und ich gewähre sie dir, gleich wie sehr ich von Johnnys Schuld oder Unschuld überzeugt sein mag. Und das einzig, weil ich dich liebe. Aber lass dir gesagt sein, ich bin

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