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Historical Saison Band 12

Historical Saison Band 12

Titel: Historical Saison Band 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Justiss Sylvia Andrew Diane Gaston
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fest, um sich die tödliche Schere vom Leib zu halten. Endlich sah sie das Gesicht des Mannes.
    In ihrem Traum tauchte es riesenhaft groß und bedrohlich auf. Es war Wexin, ihr Cousin.
    „Wexin, mein Gott!“, schrie sie. Der Traum verwandelte ihn in einen Dämon. Er stieß sie gegen das Bett, auf das sie fiel, und sie konnte seinen Arm nicht länger festhalten. Er stach mit der Schere zu, aber Marlena wich aus.
    Dabei fiel sie mit dem Kopf gegen ihren Gatten. Corland lag leblos und mit geöffneten Augen da. Sein Körper war blutüberströmt, Blut quoll aus einer Wunde am Hals.
    Bevor sie laut aufschreien konnte, brüllte Wexin: „Hilfe! Zu Hilfe!“ Er riss sich das Frauenkleid vom Leib und warf es auf Marlena. Dann drückte er ihr die Schere in die rechte Hand.
    Vom Gang waren Schritte zu hören.
    Wexin drehte sich zu dem Dienstmädchen um. „Du bist tot, wenn du auch nur ein Wort sagst. Es wird keinen Ort geben, wo du dich verstecken kannst. Deine Herrin hat ihren Gatten ermordet. Hast du verstanden?“
    Marlena warf das Kleid beiseite – ihr Kleid, wie sie jetzt bemerkte. Die Schere in ihren Händen war voller Blut, ihr Nachtgewand überall besudelt. Wexin zog die Handschuhe aus und stopfte sie in eine Tasche. Er war sauber, während sie voller Blut war.
    Panisch flüchtete Fia Small durch die geheime Tür, die von Corlands Zimmer auf die Bedienstetentreppe führte.
    Wexin lachte. „Da läuft deine Zeugin davon, Cousine“, höhnte er. „Du hast Corland getötet, und niemand wird das Gegenteil behaupten.“
    Mit einem Ruck erwachte Marlena. Ihr Herz raste.
    Doch der Albtraum war noch nicht zu Ende. Ein Mann beugte sich über das Bett und presste ihr eine Hand auf den Mund.
    Erschrocken wachte Tanner auf.
    Ein Mann, von dem er nur die schwarze Silhouette sah, tat Miss Brown Gewalt an. Tanner bekam den Mantelkragen zu packen und brachte den Angreifer aus dem Gleichgewicht.
    Der Eindringling ließ Miss Brown los und versuchte, sich ihm zu entwinden. Tanner sprang vom Bett und rang mit ihm. Beide fielen zu Boden, wo sie rollend und um sich schlagend weiterkämpften, bis sie gegen den Kamin stießen. Im schwachen Schein des Kaminfeuers erkannte Tanner das Gesicht des Mannes.
    Davies junior war gekommen, um zu beenden, was er am Strand begonnen hatte.
    „Nein!“ Miss Brown zog Davies am Kragen nach hinten.
    „Bleiben Sie zurück!“, rief Tanner, obwohl sein Nachthemd schon beinahe Feuer fing.
    Davies ließ ihn los und rappelte sich hoch. Miss Brown wich vor ihm zurück, aber er bekam sie zu fassen und legte ihr seine fleischigen Hände um den Hals. Tanner sprang auf, wollte sich auf ihn stürzen.
    „Bleiben Sie weg, oder ich töte sie!“, warnte Davies ihn und zerrte sie auf die Tür zu.
    „Lass sie los!“, brüllte Tanner. „Die Geldbörse, die du haben willst, liegt im Bett.“
    Davies schüttelte den Kopf und umschloss ihren Hals noch fester. „Ich denke, sie ist mehr wert. Nur ein reicher Mann trägt ’nen Ring mit Bildern drauf. Sie werden mir mehr für sie zahlen als das, was in der Börse ist.“
    Mit einem Mal spürte Tanner das Gewicht des Siegelrings an seinem Finger. Er hatte versucht, ihn zu verbergen, aber offensichtlich war er Davies aufgefallen.
    „Ich werde dafür sorgen, dass man dich verhaftet und hängt!“, drohte er.
    „Dann töte ich vorher die Frau“, erwiderte der Mann.
    Tanner zweifelte keinen Moment daran, dass Davies seine Drohung wahr machen würde.
    Der Eindringling versuchte, die verschlossene Tür zu öffnen. „Rühren Sie sich keinen Millimeter, oder ich drehe ihr den Hals um“, zischte er in Tanners Richtung.
    Als er aufschloss, trat Mrs Brown ihm mit voller Wucht auf den rechten Fuß.
    Davies schrie vor Schmerz auf, und sie konnte sich von ihm losreißen. Tanner stürmte herbei und versetzte Davies einen Kinnhaken, schleuderte ihn auf den Gang und auf die Treppe zu. Vergeblich versuchte der Mann, sich am Geländer festzuhalten. Er rutschte aus und fiel die Stufen hinunter.
    Tanner jagte ihm hinterher, doch Davies rannte bereits aus dem Gebäude. Barfüßig verfolgte er ihn, doch das lange Nachthemd behinderte sein Fortkommen. Davies verschwand in der Dunkelheit.
    „Verflucht!“, schimpfte Tanner.
    Außer Puste humpelte er zum Gasthaus zurück. Miss Brown wartete an der Tür auf ihn.
    Er berührte sie sanft am Hals. „Hat er Sie verletzt?“
    Sie legte eine Hand auf seine Rippen. „Nein, aber was ist mit Ihnen?“
    „Nichts von Belang.“ Er zog sie in die

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