Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Historical Saison Band 12

Historical Saison Band 12

Titel: Historical Saison Band 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Justiss Sylvia Andrew Diane Gaston
Vom Netzwerk:
arbeitete gern im Wirtshaus ihres Onkels. Es war eine harte Arbeit, die sie fast unablässig auf Trab hielt. Dadurch blieb keine Zeit, um ins Grübeln zu geraten. Sie ergriff die leeren Krüge und ging in die Küche. Dort nickte sie ihrer Tante zu, die ein Stew für die hungrigen Gäste kochte.
    Fia brachte die Krüge zur Spülküche und hielt inne, als sie den großen Mann sah, dessen Arme bis zu den Ellbogen im Wasser steckten. Seine Ärmel waren hochgekrempelt, sodass sie das Spiel seiner Muskeln sehen konnte, während er einen Topf schrubbte.
    Zögerlich näherte sie sich. „Da ist noch mehr für dich.“
    Bram Gunn drehte sich eilig um und wischte sich die Hände an der Schürze ab. Er lächelte sie an. „Ich würde dir ja gern dafür danken, aber das wäre nicht aufrichtig.“
    Er nahm ihr die Krüge ab. Sie nickte hilflos und wandte sich zum Gehen.
    „Wie läuft es heute?“, erkundigte er sich. „Da es so viel schmutziges Geschirr gibt, muss ganz schön was los sein.“
    Stets versuchte er, sie in ein Gespräch zu verwickeln, seit er vor einer Woche von der Armee zurückgekommen war. Er war mit dem 71. Regiment in Frankreich gewesen. Doch jetzt wollte er in Kilrosa bleiben.
    Es konnte nicht so schwer sein, mit ihm zu reden. Schließlich gehörte Bram quasi zur Verwandtschaft. Er war der Sohn aus der ersten Ehe ihres Onkels. Die Frau war bei der Geburt gestorben. Ihre Tante, die Schwester ihrer Mutter, hatte ihn großgezogen.
    „Es herrscht eine Menge Betrieb“, gab Fia Auskunft.
    Er griff nach einem Tablett. „Soll ich für dich die Tische abwischen?“
    Immer bot Bram ihr Hilfe an.
    „Wenn du möchtest“, erwiderte sie.
    Erneut wollte sie gehen, aber er hielt sie zurück. „Warte, Fia. Bist du mir wegen irgendetwas böse?“
    Sie wich einen Schritt zurück. „Nein.“
    Er schüttelte den Kopf. „Hast du Angst vor mir? Immer eilst du weg, wenn ich in der Nähe bin.“
    „Mach dich nicht lächerlich.“
    Aber es lag zu viel Wahrheit in dem, was ihm aufgefallen war. Sie fürchtete sich vor ihm und war auf ihn böse, obgleich sie sich den Grund selbst nicht erklären konnte. Er schaute sie nicht lüstern an wie Lyall und Erroll, aber die Zwillinge gaben ihr nicht das Gefühl, eine Frau zu sein, wie es bei Bram der Fall war. Wenn er in der Nähe war, spürte sie ihre Brüste. Sie merkte, wie ihre Hüften hin und her schwangen, wenn sie ging. Und manchmal tat es ihr zwischen den Beinen weh, und die Erinnerung kam zurück. Lord Corland und Lord Wexin.
    Bram folgte ihr durch die Küche.
    „Wenn dich etwas an mir stört oder sonst etwas dich belastet, lass es mich wissen.“ Seine Stimme war tief. Fia konnte sie ebenso fühlen wie hören.
    „Mir geht es nur darum, dass die Arbeit erledigt wird“, sagte sie und ging in die Schankstube.
    Die Droschke hielt an, und der Kutscher rief: „Das ist ‚The Moor’s Head‘, ein sehr beliebtes Gasthaus.“
    Tanner half Miss Brown aus der Kutsche und reichte dem Mann ein paar Münzen. Das Gasthaus machte einen ordentlichen Eindruck.
    Wieder trugen sie sich als Mr und Mrs Lear ins Gästebuch ein, aber diesmal zeigte der Wirt kein besonderes Interesse an ihnen. Er bat sie lediglich, im Voraus zu bezahlen. Ein Dienstmädchen führte sie zum Zimmer.
    Als das Mädchen gegangen war, stellte Tanner die Reisetasche, die ihnen von den Gwynnes geschenkt worden war, auf einem Stuhl ab. Miss Brown, die nach wie vor nervös wirkte, hängte ihren Umhang an einen Haken.
    Er hatte gehofft, sie wäre ihm dankbar, weil er bei ihr blieb. Er begehrte sie. Sie erregte ihn in einer Weise, die ihm völlig neu war.
    Tanner gab sich einen Ruck. Egal, weshalb Miss Brown neuartige Gefühle bei ihm hervorrief, das Wichtigste war, ihr Leben zu retten und sie in Sicherheit zu bringen.
    Er sah sie an. „Sind Sie nicht hungrig? Ich bin völlig ausgehungert. Soll ich den Wirt fragen, ob er für uns einen privaten Salon hat, in dem wir essen können?“
    Empört stemmte sie die Arme in die Hüften. „Wenn Sie schon unnötigerweise darauf bestehen, mich auf meiner Reise zu begleiten, dann sollten wir erst einmal in Ruhe nachzählen, wie viel Geld Sie dabeihaben, bevor wir in einem Privatsalon speisen.“
    Lächelnd zog Tanner seine Geldbörse heraus und schüttete die Münzen auf das Bett. Sie stand neben ihm und zählte.
    „Einunddreißig Pfund!“, rief sie aus.
    Er legte die Stirn in Falten. „Das ist nicht gerade viel.“
    „Für manche Leute ist das eine Menge Geld. Aber wir sollten

Weitere Kostenlose Bücher