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Historical Saison Band 12

Historical Saison Band 12

Titel: Historical Saison Band 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Justiss Sylvia Andrew Diane Gaston
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zahlen konnte. Zu allem Überfluss hatte Corland ihm gedroht, dem Earl of Strathfield zu berichten, dass sein Schwiegersohn sich weigerte, seine Spielschulden zu bezahlen.
    Der Earl of Strathfield sah ihm zwar den unglücklichen Umstand nach, Cousin einer Mörderin zu sein, seine Ehrenschulden nicht zu begleichen hätte er ihm indes nicht verziehen. Hätte Corland seine Drohung wahr gemacht, hätte Strathfield die Heirat verhindert.
    Und nichts hatte ihn davon abhalten können, Lydia zu heiraten. Nichts.
    Sobald man Marlena gehängt hatte, war die Angelegenheit ein für alle Mal erledigt.
    Er bezweifelte, dass sie nach Irland zurückging. Ihm kam nur ein Ort in den Sinn, wo sie Zuflucht suchen würde. Parronley. Vielleicht würde sie dort sogar Unterstützer finden und die Rückkehr vor ein englisches Gericht verhindern. Möglicherweise kannte sie auch den Aufenthaltsort des Dienstmädchens, das beinahe seine Pläne vereitelt hätte.
    Er warf seiner Frau, die beim Lesen leicht die Lippen bewegte, einen liebevollen Blick zu. Nach wie vor würde er alles tun, um sie nicht zu verlieren.
    Sie legte den Brief auf den Schoß und sah ihn an. „Soll ich dir laut vorlesen?“
    Er stand auf, um sich neben sie zu setzen. Wenn er eine schnelle Kutsche nahm, würde er Parronley in weniger als fünf Tagen erreichen. Allerdings ließ sich nicht vorhersehen, wie lange es dauerte, Marlena zu finden. Aber erst wenn die Sache erledigt war, würde nichts auf der Welt sein Glück mehr zerstören können.
    „Lies mir ruhig vor, mein Schatz“, sagte er. „Ich bin ganz Ohr.“

10. KAPITEL
    D as Einzige, woran Tanner bei seinem brillanten Plan nicht gedacht hatte, war der Regen. Ein schwerer Fehler.
    Die Moore, die so friedlich und schön sein konnten, zeigten sich bei diesem Wetter von ihrer düsteren und unfreundlichen Seite. Auf den sumpfigen Wegen kamen die Pferde kaum voran. Sie waren gezwungen, die Hauptstraße zu nehmen, die auch von den Postkutschen frequentiert wurde.
    Er drehte sich nach Marlena um, die in geringem Abstand hinter ihm herritt und von deren durchnässtem Umhang das Wasser hinunterrann.
    „Ich würde dir gern meinen Mantel geben“, rief er ihr zu.
    „Ich habe Nein gesagt“, erwiderte sie.
    Das ließ sich nicht leugnen. Er hatte es ihr schon mindestens drei Mal angeboten.
    Sie hätten länger im letzten Gasthaus verweilen sollen, doch es hatte sich um einen Postgasthof gehandelt, vor dem die Kutschen regelmäßig haltmachten. Auch wenn es unwahrscheinlich war, dass Davies sie nach so vielen Meilen ausfindig machte, hatte Tanner das Risiko nicht eingehen wollen.
    Sie kamen an eine Wegkreuzung, an der ein Schild mit der Aufschrift Pooley Bridge stand.
    Großer Gott! Pooley Bridge! Er hatte keine Ahnung gehabt, dass sie ganz in der Nähe waren.
    „Wir werden bald anhalten“, versprach er Marlena.
    Wenig später erreichten sie das Dorf mit seinen vertrauten Gassen und Steinhäusern. Er war noch vor einem Jahr hier gewesen. Tanner hatte seinen Freund Pomroy überredet, mit ihm all seine Ländereien zu bereisen. Sie waren wochenlang unterwegs gewesen.
    War es wirklich erst ein Jahr her? Seitdem er mit Pomroy durch dieses Dorf geritten und mit den Bauern der Gegend im örtlichen Pub Bier getrunken hatte, schien eine Ewigkeit vergangen zu sein. Aber es schien ihm ja auch schon eine Ewigkeit her zu sein, dass er Flynn und Rose in Dublin besucht hatte. Eine Ewigkeit, seit er im Frachtraum des Postschiffs gestanden und seine sinnlose Existenz beklagt hatte, einzig abgelenkt durch den Anblick einer Frau, die nun das Bett mit ihm teilte.
    Manchmal schien es Tanner, als habe das Rad der Zeit sich erst wieder in Bewegung gesetzt, als er mit Marlena in die eiskalte See getaucht war. In gewisser Weise war er neu geboren worden, mit einer neuen Identität und einem neuen Namen an jedem Morgen, an dem die Sonne am Horizont aufstieg.
    „Da ist ein Gasthaus!“, rief ihm Marlena zu.
    Er drehte sich zu ihr um. „Ich habe es gesehen. Wir werden nicht dort haltmachen.“
    Verdrießlich schaute sie unter der tropfenden Kapuze ihres Umhangs hervor.
    „Wir werden bald anhalten“, beteuerte er. „Sehr bald.“
    Die Straßen waren wie ausgestorben, und er hoffte, dass niemand darauf achtete, dass der Marquess durch das Dorf ritt.
    Tanner und Marlena überquerten die Brücke über den Eamont und erreichten alsbald einen Waldweg. Der Regen lag wie ein grauer Schleier über den leuchtenden Rot-, Gelb- und Orangetönen der herbstlich

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