Historical Saison Band 12
Lied, das sie beide nicht zum Schweigen bringen wollten.
Er nahm sie noch schneller – oder trieb sie ihn zu immer größerer Geschwindigkeit? Er wusste es nicht. Es war, als ob sie zu einer Person verschmölzen.
Das Verlangen wurde immer stärker, und die reine Lust übernahm das Kommando, während er sich weiter rhythmisch in ihr bewegte und spürte, dass ihr Höhepunkt kurz bevorstand.
Er fühlte, dass ihr Vibrieren nachließ, während er selbst den Gipfel erreichte und in ihren Glücksschrei einstimmte.
Nach einer Weile ließ er sich neben ihr auf das Bett fallen. Obgleich sie nun nicht mehr in der intimsten Weise miteinander verbunden waren, empfand er sich dennoch als einen Teil von ihr. Auch wenn er nichts in seinem Leben zustande gebracht hatte, in einer Sache war er sich ganz sicher: Er wollte, dass Marlena seine Marchioness wurde, seine Frau.
Sie strich mit den Fingern über sein Brusthaar. „Habe ich mich zu zügellos verhalten?“
Er lachte auf. „Zügellos?“ Er nahm sie in die Arme. „Von deiner Zügellosigkeit kann ich nicht genug bekommen“, murmelte er. „Sie macht mich glücklich.“
Sie sah ihn an. „Dann will ich dich noch glücklicher machen.“
Wexin benötigte zwei Tage, bevor er alle Vorbereitungen getroffen hatte, um nach Parronley zu reisen. Er hatte drei Männer angestellt, die ihn begleiteten und für Geld auch vor dem Äußersten nicht zurückschreckten. Er hatte eine schnelle Kutsche gemietet, mit der sie Parronley in spätestens vier Tagen erreichen würden.
Vielleicht war die Arbeit bereits erledigt, wenn er ankam. Möglicherweise hatte der Bow Street Runner Marlena bereits wieder eingefangen. Umso besser. So oder so würde er dafür sorgen, dass sie nie wieder entkam.
Vor der marmornen Eingangstreppe gab er seiner geliebten Frau einen Abschiedskuss.
Sie hielt ihn am linken Arm fest. „Ich wünschte, du würdest nicht auf Geschäftsreise gehen, Howard. Ich werde dich so vermissen.“
Er streichelte ihre rechte Hand. „Ich verspreche dir, bald zurückzukommen.“
Unglücklich sah ihn an.
„Schau nicht so traurig. Ich werde dir ein Geschenk mitbringen.“
Sie legte die Stirn in Falten. „Ich will kein Geschenk. Ich will bei dir sein.“
„Ah, aber es wird ein großartiges Geschenk sein.“ Er lächelte. Wenn sie nur wüsste, wie groß das Geschenk war, das er mitbringen würde. Schließlich ging es um nichts Geringeres als um die Sicherheit ihrer gemeinsamen Zukunft.
12. KAPITEL
M arlena erwachte vom Geräusch des Regens, der gegen die Scheibe trommelte. Einen Moment dachte sie, es wäre noch Nacht, so dunkel war es im Zimmer. Doch durch einen Spalt zwischen den Vorhängen konnte sie einen sehr grauen Morgen ausmachen.
Tanner lag nicht neben ihr. Sie setzte sich auf und strich sich die Haare aus dem Gesicht.
„Guten Morgen.“ Tanner stand an der geöffneten Verbindungstür.
„Du bist schon angezogen“, stellte sie fest.
Er lächelte, ging auf sie zu und gab ihr einen Kuss.
Nah an ihren Lippen murmelte er: „Ich kann mich ganz leicht wieder ausziehen.“
Sie war in größter Versuchung und lachte. „Wie spät ist es?“
„Elf.“
„Elf!“ Sie griff nach ihrem Nachtgewand und zog es über. „Warum hast du mich nicht geweckt?“
Er setzte sich neben sie auf die Bettkante. „Wozu denn? Ich wollte dich so lange wie möglich schlafen lassen.“
Sie stand auf und tappte zum Waschtisch, um sich Wasser über das Gesicht laufen zu lassen. „Ich bin es nicht gewohnt, so lange im Bett zu bleiben.“
Er ging zu ihr und umarmte sie von hinten. „Soll ich heute Morgen die Zofe spielen?“
Sie strich ihm durch das Haar. „Mir ist keine Zofe bekannt, die sich so wie du verhält.“
Er verstummte. „Hattest du einmal eine Zofe, Marlena?“
Sie wünschte, sie hätte nichts gesagt. Es fiel ihr immer schwerer, ihn über sich zu belügen, insbesondere da sie sich nie einem Menschen näher verbunden gefühlt hatte als ihm.
„Ich hatte eine Zofe.“ Sie senkte den Kopf.
Offenbar wunderte er sich, dass sie ihm geantwortet hatte.
Sie drehte sich zu ihm. „Magst du dich vielleicht auf das Bett setzen? Als Zofe lenkst du mich zu sehr ab, aber ich werde es dir sagen, wenn ich dich brauche.“
Er liebkoste ihren Hals, bevor er ihren Vorschlag befolgte.
Sie fand es erotisch, dass er ihr beim Waschen und Ankleiden zusah. Schließlich half er ihr beim Binden der Kleiderschnüre, und als sie fertig war, führte er sie nach unten, wo sie ein einfaches
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