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Historical Saison Band 12

Historical Saison Band 12

Titel: Historical Saison Band 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Justiss Sylvia Andrew Diane Gaston
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Frühstück mit frischem Brot, Butter und pochierten Eiern zu sich nahmen.
    „Was hast du gemacht, während ich geschlafen habe?“, fragte sie ihn beim Essen.
    Er zog die Brauen zusammen. „Ich habe einen Brief geschrieben. Die Nachricht darüber, dass ich auf dem verunglückten Schiff war, dürfte inzwischen bei meinen Leuten in London angekommen sein.“ Er spießte ein Stück Ei mit der Gabel auf und lächelte. „Mein Cousin Algernon wird heilfroh sein, dass ich nicht ertrunken bin. Wenn er hätte Marquess werden müssen, hätte er bestimmt einen Schlaganfall bekommen.“ Er wurde wieder ernst. „Bis der Brief meinen Sekretär erreicht, wirst du … in Sicherheit sein. Du brauchst keine Angst zu haben. Niemand wird mir Fragen stellen, weil ich eines meiner Landhäuser besucht habe.“
    Seine Sorge um sie versetzte ihr einen Stich ins Herz. Kein Mann hatte sich je so um sie gesorgt. Kein anderer Mann hatte ihre Wünsche jemals über alles andere gestellt.
    Auch wenn sie anfänglich darauf bestanden hatte, diese Reise allein zu machen, wusste sie nun, dass sie ohne ihn niemals so weit gekommen wäre. Sie verdankte ihm nicht nur ihr Leben – sie verdankte ihm ihre Freiheit. Der Gedanke, sich von ihm zu trennen, wurde immer unerträglicher.
    Er trank einen Schluck Tee. „Kenney wird den Brief ins Dorf bringen, sobald es etwas aufklart.“
    Marlena konnte sich vorstellen, dass Mr und Mrs Kenney ihren Freunden im Dorf erzählen würden, dass der Marquess von einer Frau begleitet wurde. Doch selbst wenn sie von dem Schiffsunglück hörten, würden sie Tanner nicht mit der verschwundenen Viscountess in Zusammenhang bringen, da er ihnen gegenüber nichts von einem Schiff erwähnt hatte. Allerdings würde Tanner es bald erfahren. Ihr verging der Appetit.
    Er lehnte sich auf dem Stuhl zurück. „Was sollen wir heute machen?“
    „Was immer du möchtest“, gab sie zur Antwort.
    Er lächelte. „Dann lass uns auf eine Schatzsuche gehen.“
    „Eine Schatzsuche?“
    „Mein Großvater hat dieses Haus sehr geliebt. Lass uns schauen, welche Schätze er und meine Großmutter hinterlassen haben. Vielleicht finden wir etwas Brauchbares für die Weiterreise.“
    Wenig später befanden sie sich auf dem Dachboden und durchsuchten die hölzernen Truhen. Tanner hatte einen schönen Wollschal gefunden, der jetzt um Marlenas Schultern drapiert war. Außerdem förderte er eine altmodische Herrenperücke zutage und einen Gehrock aus leuchtend grüner Seide.
    Mit beidem verkleidete er sich. „Das hat bestimmt meinem Großvater gehört.“ Er posierte vor ihr. „Wie sehe ich aus?“
    Sie lachte. „Ziemlich geckenhaft, würde ich sagen.“
    Er grinste und hockte sich vor eine Truhe aus Zedernholz.
    „Wie alt warst du, als dein Vater starb?“
    Er schaute hoch. „Neunzehn.“
    „So jung?“ Sie versuchte sich vorzustellen, wie es für ihn in so jungen Jahren gewesen sein musste, einen so wichtigen Titel zu erben.
    Er zuckte mit den Schultern. „Er stürzte vom Pferd.“
    „Und deine Mutter?“
    Er nahm die Perücke ab und fuhr geschäftig mit dem Suchen fort. „Ich war etwas mehr als zehn. Sie starb im Kindbett.“
    Sie wusste, dass er weder Brüder noch Schwestern hatte. Er hatte also auch seine ganze Familie verloren.
    Er schaute sie an. „Und was ist mit deinen Eltern?“
    Sie zögerte kurz und antwortete dann wahrheitsgemäß: „Meine Mutter starb am Kindbettfieber. Mein Vater ist später gestorben. Er wurde von einem Blitz erschlagen.“
    „Von einem Blitz?“
    Sie nickte. „Ehrlich gesagt habe ich seitdem immer Angst bei Gewittern.“
    Mitfühlend streichelte er ihr über die linke Wange. „Und hast du noch Familie?“
    Ihr kamen die Tränen, weil sie sofort das Bild ihres Bruders und ihrer süßen Neffen vor Augen hatte. Sie schüttelte den Kopf.
    „Dann geht es uns beiden gleich. Wir sind beide allein“, murmelte er.
    Wieder versetzte es Marlena einen Stich ins Herz, als er sie so ansah.
    Tanner widmete sich erneut dem Inhalt der Truhe. „Ich denke, rosafarbene Seide ist nicht das Richtige zum Reisen, oder?“ Er blickte zu ihr hoch und schien seine gute Laune wiedergefunden zu haben.
    Sie lächelte. „Das kann man nie wissen.“
    Von ganz unten zog er eine flache Holzschatulle hervor. „Da haben wir ja etwas.“ Er öffnete den Klappdeckel und griff lächelnd hinein. Dann legte er Marlena einen Ring in die rechte Hand.
    „Meine Güte!“ Sie hielt ihn gegen das Licht.
    Es war ein zierlicher Saphirring,

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