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Historical Saison Band 12

Historical Saison Band 12

Titel: Historical Saison Band 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Justiss Sylvia Andrew Diane Gaston
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dir sehr willkommen.“
    „Das war bevor …“ Sie hielt inne und schluckte. „Bevor ich von deinen Schandtaten erfahren habe. Danach habe ich mich nur deshalb mit dieser Ehe abgefunden, weil sie die einzige Chance bot, Rawdon vor dir zu schützen.“
    Alle Farbe wich aus Richards Gesicht. „Ich verstehe …“ Er schluckte schwer. „Aber, wie du schon gesagt hast, Rawdon ist jetzt vor mir sicher. Damit ist wohl auch alles, was ich getan oder unterlassen haben sollte, abgegolten.“
    „Abgegolten? Du hast meinen Vater in den Tod getrieben. Und auch für den Tod meines Bruders sollst du büßen!“
    „Ich sagte bereits, dass Johnnys Tod ein Unfall war“, erwiderte Richard gefasst.
    „Oh, das will ich dir gern glauben. Aber ob Unfall oder nicht, du hast ihn erschossen, obgleich du allen erzählst, er hätte sich versehentlich selbst erschossen. Warum sonst hättest du dir solche Mühe gegeben, diesen sogenannten Unfall zu vertuschen? Du bist ein Lügner und ein Feigling, Richard Deverell. Und ich weiß das, auch wenn die restliche Welt anderer Meinung ist.“
    Richard machte unwillkürlich einen Schritt nach vorn, worauf Lexi sofort den Finger auf den Abzug legte.
    „Nein! Oh bitte, lieber Gott, nein!“, schrie Lady Honoria.
    Abrupt verharrte Richard reglos. „Würde das der Wahrheit entsprechen, hätte ich den Tod wahrlich verdient“, sagte er ernst. „Aber so war es nicht. Ich war nicht einmal in Johnnys Nähe. Wäre ich da gewesen …“ Er hielt inne, zum ersten Male sichtlich um Beherrschung kämpfend. Sein Gesicht war von Schmerz und Trauer gezeichnet. Kurz presste er die Lippen zusammen, dann fuhr er fort: „Wäre ich bei ihm gewesen, wäre all dies nicht geschehen. Ich hätte ihn gerettet. Leider war er zum Zeitpunkt seines Todes allein.“
    Er sprach mit solch leidenschaftlicher Überzeugung, dass Lexi ins Zaudern geriet und die Waffe ein wenig senkte. Gleich darauf aber hob sie sie wieder an. „Ich habe Beweise, eindeutige Beweise“, sagte sie tonlos.
    „Dann zeig sie mir! Hast du deinen Sinn für Gerechtigkeit verloren, Alexandra? Angeklagt, verurteilt und gerichtet, alles in einem Atemzug – soll das etwa mein Schicksal sein?“
    „Ich habe dich geliebt, Richard!“, rief sie. Doch obwohl in ihrer Stimme Verzweiflung durchklang, hielt sie die Pistole mit ruhiger Hand auf ihn gerichtet. „Mein Vater hat dich geliebt. Johnny war dein Freund. Du hast uns alle hintergangen! Du hast die Menschen angelogen und betrogen, die dir ihr Leben anvertraut hätten. Du verdienst es nicht, weiterzuleben.“
    „Meine Liebe, versuch nur einmal in deinem Leben erst an die Folgen zu denken, bevor du handelst. Im Augenblick bist du von meiner Schuld überzeugt. Aber was, wenn du dich irrst? Nehmen wir einfach einmal an, du erschießt mich jetzt und stellst später fest, dass ich trotz deiner sogenannten Beweise unschuldig war. Wie würdest du dich fühlen?“
    Lady Honoria brach ihr Schweigen. „Natürlich bist du unschuldig, Richard! Wie kannst du diese Situation nur so gelassen hinnehmen? Schau sie dir doch an! Sie meint, was sie sagt. Das Mädchen ist verrückt geworden!“ Mit zitternder Stimme wandte sie sich an Alexandra. „Du darfst Richard nicht erschießen! Er ist ein ehrenhafter Mann. Und dich hat er gewiss immer sehr großzügig behandelt. Er würde dich nicht anlügen und auch niemand anderen. Der Tod deines Bruders war ein tragischer Unfall, wie wir alle wissen. Das haben sogar die Militärbehörden festgestellt. Und Richard sagt, er war noch nicht einmal zugegen, als dein Bruder dahinschied, wie kann er da etwas mit seinem Tod zu tun haben? Und dein Vater …“
    Lexi hörte nicht mehr zu. Ihre Augen brannten, doch sie hielt den Blick unverwandt auf Richard gerichtet, ebenso wie die Pistole in ihrer Hand.
    „Danke, Tante Honoria“, unterbrach Richard. „Ich denke, du wirst meine Gemahlin nicht davon überzeugen können, dass ich kein Schuft bin. Sie ist sich meiner Schuld so sicher, dass sie Argumente zu meinen Gunsten nicht gelten lassen wird. Aber vielleicht kann ich sie ja dennoch umstimmen.“ Die Augen auf Lexis Gesicht fixiert, fuhr er fort: „Ich stimme dir zu, dass jemand deiner Familie übel mitgespielt hat. Nach dem Tod deines Vaters dachte ich, die Sache sei erledigt. Offenbar habe ich mich geirrt. Aber mich zu erschießen wird das Problem nicht lösen, das kann ich dir versichern. Denn ich bin nicht der Schuldige. Wenn du mir allerdings etwas Zeit gibst, werde ich den

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