Historical Saison Band 12
Schuft finden.“
„Es gibt keinen anderen Übeltäter außer dir, Deverell!“
„Doch, das schwöre ich dir!“ Richards Beharren zeitigte schließlich einen gewissen Erfolg. In Lexis Miene malte sich Unschlüssigkeit. Er bemerkte ihr Zögern und fuhr fort: „Lass mich dir ein Angebot machen. Du zeigst mir deine Beweise und erklärst mir, warum du so fest davon überzeugt bist, ich hätte meinen besten Freund und seine Familie betrogen. Menschen, die mir sehr viel bedeuten. Dann gib mir sechs Monate Zeit, um dir zu beweisen, dass du dich irrst und ich Johnny nicht erschossen habe. Sechs Monate, um herauszufinden, wer deinen Vater ruiniert hat.“
„Das zumindest warst du! Du hast es bereits zugegeben.“
„Nein, das habe ich nicht. Du hast mir nicht richtig zugehört. Ich habe mein Bestes gegeben, um den Schaden zu begrenzen, und habe versagt. Lass mich dir beweisen, dass ich die Wahrheit sage, und leg die Waffe weg. Wenn ich nach sechs Monaten meine Unschuld nicht zu deiner vollen Zufriedenheit beweisen kann, dann werde ich dir die Mühe ersparen, auf mich zu schießen. Ich werde es selbst tun, das schwöre ich dir.“
Pfarrer Harmond und Lady Honoria begehrten gleichzeitig auf.
„Solch ein Versprechen dürfen Sie nicht geben, Lord Deverell!“
„Richard, bist du jetzt auch noch verrückt geworden?!“
Doch Lexi und Richard schenkten ihnen keine Beachtung.
„Ich gebe dir mein Wort“, wiederholte Richard.
„Das Wort eines Lügners und Feiglings?“, entgegnete sie mit blitzenden Augen. „Was ist das schon wert?“
„Wohl mehr als deines, will mir scheinen“, erwiderte er. „Immerhin hast du geschworen, mich zu lieben, zu ehren und mir zu gehorchen. Oder hat eine andere neben mir vor dem Altar gestanden?“
„Ich habe gelobt, dich zu lieben, bis dass der Tod uns scheidet, Richard.“
„Ah! Verstehe. Und das gibt dir das Recht, deine anderen Versprechen zu brechen?“ Er verzog das Gesicht und sah sie herausfordernd an. „Also, wie entscheidest du dich, Alexandra? Eine Kugel jetzt oder in sechs Monaten?“
Pfarrer Harmond räusperte sich. „Lord Deverell, ich weigere mich, Zeuge eines solch teuflischen Paktes zu werden.“
„Mr Harmond, können Sie denn nicht sehen, dass Alexandra sich auf nichts weniger einlassen wird?“, erwiderte Richard ungehalten. „Machen Sie es ihr nicht unmöglich, meinem Vorschlag zuzustimmen.“
Pfarrer Harmond überlegte kurz. Nach einer Weile seufzte er und schüttelte den Kopf. „Ich kann nicht gutheißen, was Ihr Gatte vorschlägt, Lady Deverell. Aber wenn dieser Handel einen kaltblütigen Mord verhindern kann, dann muss ich Sie eindringlich bitten, sich darauf einzulassen. Mein liebes Kind, Sie bringen nicht nur Ihren Gatten und sich selbst in Gefahr, sondern riskieren obendrein, dass Ihre unsterbliche Seele Schaden nimmt. Geben Sie mir die Pistole.“
Lexi sah einen nach dem anderen an. In ihren vor Kummer geweiteten Augen glänzten Tränen. „Ich weiß nicht, was ich tun soll“, sagte sie. „Ich weiß es einfach nicht! Ich will niemanden töten. Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal dazu gezwungen sein würde. Aber als ich herausfand, dass er mich angelogen hat, als mir bewusst wurde, was er getan hat, da wusste ich, dass ich meine Familie rächen muss …“ Sie blickte Richard mit gequälter Miene an. „Schwörst du vor allen hier, dein Versprechen zu halten? Bei deiner Ehre?“
„Ich schwöre bei meiner Ehre.“
„Nun, gut, dann gehe ich diesen Kompromiss ein.“ Sie senkte die Pistole, und ein erleichtertes Aufseufzen ging durch den Raum, als sie diese auf den Tisch legte.
Pfarrer Harmond nahm die Waffe sogleich an sich.
Lexi blickte ihn an und zitterte plötzlich am ganzen Körper. Ihr Gesicht war so weiß wie ihr Kleid, rot wie eine lodernde Flamme hob sich ihr Haar davon ab. Sie legte die Hände an die Kehle, ein Stöhnen entfuhr ihr, dann schwankte sie unvermittelt.
Richard fing sie auf, als sie fiel.
Einen Augenblick rührte sich niemand von der Stelle, dann meinte Lady Honoria: „Was willst du nun in Gottes Namen mit ihr machen, Richard? Wenn du mich fragst, wäre sie im nächstgelegenen Irrenhaus am besten aufgehoben.“
Die ohnmächtige Lexi in seinen Armen haltend, erwiderte Richard: „Wie kommst du nur auf solch einen Gedanken, Tante Honoria? Selbstverständlich wird mich meine Gemahlin nach Channings begleiten. Rawdon, würden Sie bitte meinem Kutscher Bescheid geben, er soll die Chaise unverzüglich am
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