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Historical Saison Band 12

Historical Saison Band 12

Titel: Historical Saison Band 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Justiss Sylvia Andrew Diane Gaston
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mit grimmigem Blick. „Gut. Wenn ich dir ein Glas Wasser reiche, wirst du es wieder nach mir werfen?“
    „Nein, ich hätte wirklich gern einen Schluck Wasser, bitte“, sagte sie widerwillig und setzte sich auf.
    Nachdem sie getrunken hatte, stellte er das Glas auf den Tisch und setzte sich wieder in den Sessel. Aufmerksam musterte er sie. „Sag mir, wann hast du beschlossen, mich umzubringen? Ich glaube, diesen Plan hattest du noch nicht im Sinn, als du meinen Antrag angenommen hast.“
    „Nein“, erwiderte sie leise. Über seinen Antrag war sie überglücklich gewesen, hatte nicht an seiner Aufrichtigkeit gezweifelt. Eine Ehe mit ihm war ihr wie ein sicherer Hafen in dieser Zeit des Kummers erschienen.
    „Und wann hast du deine Meinung über mich geändert?“
    „Kurz darauf. Ich habe zwei der Dienstboten über das Kartenspiel schwatzen hören. Sie haben gesagt, dass Papa sehr wütend gewesen sei und dich beschuldigt habe, ihn und seine Familie zu ruinieren.“ Sie sah ihm direkt in die Augen. „Und du hast es nicht abgestritten, Deverell. Du hast Johnny getötet und vermutlich auch meinen Vater. Du hast ihm Rawdon weggenommen, und nur einen Tag später ist er gestorben.“
    „Wenn du wüsstest, wie sehr ich diese ganze Angelegenheit bereue!“ Richard klang gramgebeugt. „Ich begehe nicht oft solch schwerwiegende Fehler, und ich versichere dir, dass ich nur helfen wollte.“
    „Helfen? Indem du ihm seinen Lebensinhalt nimmst? Du weißt, wie sehr er Rawdon geliebt hat, wie stolz er auf seinen Namen war, auf sein Erbe. Und du weißt auch, wie sehr er unter Johnnys Tod gelitten hat. Du selbst hast Mark gesucht, damit Papa ihn einladen konnte, Rawdon kennen und lieben zu lernen, so wie er. Und was ist Mark geblieben, nachdem du dein unheilvolles Werk vollbracht hattest? Nur noch das Haus und ein kleines Stück Land, mehr nicht! Wie hätte er Rawdon damit finanzieren sollen? Mein Vater ist an gebrochenem Herzen gestorben, und du trägst die Schuld daran.“ Tränen strömten ihr über die Wangen.
    Richard sprang auf und ergriff ihre Hand. „Nicht weinen, bitte. Ich möchte nicht, dass du wieder krank wirst. Lass uns das Gespräch ein anderes Mal fortsetzen.“
    „Nein. Wir werden jetzt darüber reden. Ich habe deinen Antrag angenommen, weil ich dich geliebt habe. Aber nachdem ich von diesem Kartenspiel erfahren habe, wollte ich dich nie wiedersehen.“
    „Warum hast du mich nicht um eine Erklärung gebeten? Ich dachte, du vertraust mir.“
    „Das habe ich ja versucht, doch du warst ständig unterwegs. Immerzu hast du dich mit Anwälten und Maklern abgeschottet. Ich bin ja nicht einmal in deine Nähe gelangt.“
    „Das reicht mir nicht, Alexandra. Zugegeben, vor unserer Hochzeit war ich sehr beschäftigt, allerdings hätte ich mir immer Zeit für dich genommen, wenn du mich darum gebeten hättest. Warum hast du es nicht getan?“
    „Weil mir eine bessere Lösung eingefallen ist.“
    „Wie diese Lösung aussah, kann ich mir denken. Du hast beschlossen, mich zu ehelichen und Rawdon als Hochzeitsgeschenk zu verlangen.“
    „Ja, nur so konnte ich sicherstellen, dass Mark das Anwesen erhält, so wie mein Vater es gewollt hätte.“
    „Und du wolltest dich als Märtyrerin opfern, und das Leben in meiner ach so grässlichen Gesellschaft ist der Preis, den du bereit warst, dafür zu zahlen?“
    „Ich … ja.“
    „Und wann hast du entschieden, dass du es doch nicht mit mir aushalten würdest? Dass mich zu töten die bessere Lösung wäre?“
    „Nein, so war das nicht. Ich wollte dich erst gar nicht umbringen. Ich wollte mit dir leben und dir eine gute Gemahlin sein …“
    „Wie äußerst nobel von dir“, erwiderte Richard sarkastisch. „Ist dir nie in den Sinn gekommen, dass ich keine Gattin will, die mich für einen Verbrecher hält? Oder dass ich meinen Gewinn zurückgeben könnte, aus Freundschaft, ganz ohne Verpflichtungen? Und hast du dich nie gefragt, warum ausgerechnet ich deinem Vater etwas so Schreckliches antun sollte, einem Mann, den ich mein Leben lang bewundert habe? Nein, natürlich nicht. Logik war noch nie deine Stärke.“ Er wandte sich ab und ging zum Fenster.
    „Was willst du damit sagen, Deverell?“ Lexi sprang aus dem Bett, schlüpfte in den Morgenmantel und ging zu ihm. „Und nein, ich glaube nicht eine Sekunde lang, dass du den Besitz so ohne Weiteres zurückgegeben hättest. Warum auch? Erklär es mir.“
    Mit versteinerter Miene drehte sich Richard zu ihr um. Lexi

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