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Historical Saison Band 15

Historical Saison Band 15

Titel: Historical Saison Band 15 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Hale , Margaret McPhee
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eingeschlafen sein sollte. Ihren Schlaf hatte sie schließlich noch nötiger als einen Teller Eintopf.
    Aber eine gedämpfte Antwort auf sein Klopfen war gleich darauf zu vernehmen. „Geh weg und lass mich in Ruhe.“
    Er hielt die Schüssel in einer Hand, öffnete mit der anderen die Tür und trat ein. Das Zimmer lag fast ganz im Dunkeln, und das einzige Geräusch war der Regen, der gegen die Fensterscheibe prasselte, und das unaufhörliche, leise Rauschen des Meeres. „Du musst etwas essen und schlafen. Und ich glaube, du hast weder das eine noch das andere ausreichend getan in letzter Zeit. Kein Wunder, dass du so leicht aus der Fassung gerätst.“
    „Ich habe gesagt, du sollst gehen.“ Caroline drehte sich auf dem Bett auf die andere Seite. „Habe ich dir nicht schon genug angetan? Ich kann noch genug essen und schlafen, wenn ihr fort seid.“
    Bennett wollte nicht daran denken, was sie ihm angetan hatte – stattdessen fragte er sich plötzlich, was er ihr angetan hatte. „Wie soll ich Wyn dazu überreden, etwas zu essen, wenn du es auch nicht tust? Komm jetzt, probier etwas von Mrs Jenkins’ Eintopf. Das hiesige Hammelfleisch hat einen angenehm süßen Geschmack.“
    „Ich bin nicht hungrig! Warum ist es dir plötzlich so wichtig, ob ich esse oder nicht?“
    Was sollte er sagen, wenn er doch selbst nicht die Antwort darauf wusste? „Wyn scheint nicht wieder krank zu werden, aber es tut ihm leid, was er zu dir gesagt hat. Er wollte zu dir kommen und sich entschuldigen, aber ich dachte, heute Abend wäre es für euch beide nicht das Beste gewesen.“
    Als sie nichts erwiderte, fuhr er fort: „Er meinte es nicht ernst, weißt du. Es ist nur schwer für ihn, so lange im Haus eingesperrt zu sein, wo es doch so viel auf der Insel gibt, was er sehen möchte.“
    Caroline seufzte tief auf und drehte sich wieder zu ihm herum. „Ich bin nicht böse auf Wyn. Ich bin ärgerlich auf mich, weil ich die Geduld verloren habe und nicht wusste, wie ich mit ihm umgehen soll. So wie damals, als er noch ein Baby war, ist alles, was ich tue, falsch. Und ich glaubte in meiner Torheit, ich könnte ihm eine gute Mutter sein, nur weil ich es mir wünschte.“
    „Was meinst du damit, als Wyn ein Baby war?“ Bennett ließ sich behutsam auf der Bettkante nieder.
    „Du erinnerst dich nicht?“ Ein seltsamer Laut entfuhr ihr, eine Mischung aus bitterem Lachen und verzweifeltem Schluchzen. „Wie sehr wünschte ich, dass ich es auch vergessen könnte! Aber was nützt es jetzt, alles wieder ans Licht zu holen? Nichts lässt sich mehr ändern, und der Gedanke an damals quält mich nur.“
    Hatte er sich je wirklich die Zeit genommen, ihr zuzuhören oder sie etwas besser kennenzulernen? Bennetts Gewissen machte ihm zu schaffen. Hätte die demütigende Szene bei Almack’s verhindert werden können, wenn er etwas aufmerksamer gewesen wäre? Wäre ihre Ehe dann nicht gescheitert?
    Plötzlich setzte Caroline sich auf und griff nach der Schüssel. Wahrscheinlich dachte sie, dass sie ihn nur so loswerden könnte.
    Als ihre Hände sich berührten, spürte Bennett etwas ganz Seltsames, das nichts mit den gewohnten Funken der Leidenschaft zu tun hatte, die Caroline sonst in ihm hervorrief.
    Auch sie blieb nicht ungerührt, das war nur allzu offensichtlich. Aber sie schrak davor zurück. Ungeduldig entriss sie ihm die Schüssel. „Wenn ich verspreche zu essen, wirst du dann gehen?“
    Ihr Vorschlag führte ihn in Versuchung, aber irgendwie ahnte er, dass er nicht darauf eingehen durfte. „Ich habe nicht vergessen, wie schwierig die Zeit nach Wyns Geburt für dich war. Aber am Ende kam doch alles wieder ins Lot.“
    Wieder seufzte Caroline zitternd auf. „Es kam wieder ins Lot, indem man mir mein Baby wegnahm und es einer Frau übergab, die sich richtig um ihn kümmern konnte. Und genau das musst du auch jetzt wieder tun.“
    Der offene, verzweifelte Schmerz in ihrem Tonfall veranlasste Bennett, seine damalige Entscheidung zu verteidigen. „Ich dachte, du würdest erleichtert sein, wenn jemand anders das Kind umsorgt. Sein Weinen brachte dich so auf.“
    „Natürlich tat es das! Wenn er versuchte zu saugen, tat es so weh, dass ich es kaum ertragen konnte. Und er heulte dann, bis sein kleines Gesichtchen fast blau wurde. Keiner der Ärzte konnte mir sagen, warum es nicht klappte, nur dass es meine Schuld war. Ich ging nicht richtig mit ihm um. Er bekam nicht genug Milch. Ich hatte solche Angst, er würde sterben, nur weil ich als

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