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Historical Saison Band 15

Historical Saison Band 15

Titel: Historical Saison Band 15 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Hale , Margaret McPhee
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in den Salon zu kommen?“, fragte er. „Ich möchte etwas mit dir besprechen, das ich vor Wyn nicht erwähnen wollte.“
    „Ja, selbstverständlich.“
    Sein ernster Ton machte ihr Angst. War er deswegen den ganzen Abend so liebenswürdig gewesen? Um ihr die bittere Pille zu versüßen?
    „Bitte spann mich nicht länger auf die Folter“, sagte Caroline, nachdem sie im Salon angekommen waren und Bennett sie zuerst fragte, wie sie geschlafen hatte, statt zum Punkt zu kommen. „Du wirst Wyn schon morgen mit nach London nehmen, nicht wahr?“
    Er holte tief Luft. „Ganz im Gegenteil. Ich habe beschlossen, dass er länger bleiben sollte. Es ist ganz offensichtlich, dass er noch nicht kräftig genug für eine so anstrengende Reise ist. Außerdem fürchte ich, wenn ich ihn von hier fortnehme, nach allem, was gestern geschehen ist, könnte er glauben, ich wolle ihn bestrafen. Oder dass du ihn nicht hier haben willst, weil er ungezogen war.“ Bennett war deshalb vorsichtig, weil er genauso empfunden hatte, als seine Mutter ihn damals verließ.
    „Du hast recht.“ Sie schien erstaunt darüber zu sein, mit ihm über irgendetwas gleicher Meinung zu sein. „Ich könnte es nicht ertragen, wenn er sich Vorwürfe machen sollte. Aber wirst du nicht im Parlament erwartet?“
    Es lag ihm schon auf der Zunge, sie daran zu erinnern, dass seine Verbündeten besser ohne ihn dran sein würden, bis sich der Skandal um ihren Fehltritt gelegt hatte. Aber er verkniff sich die Bemerkung. Caroline tat es ohnehin sehr leid, dass ihr Benehmen der edlen Sache ihres Vaters geschadet hatte. Vielleicht war es das, was sie gemeint hatte, als sie davon sprach, als Tochter versagt zu haben.
    „Der Himmel weiß, welches Unheil Sidmouth und Castlereigh in meiner Abwesenheit ausbrüten mögen.“ Bennett sprach absichtlich leichthin. „Aber ich bin nicht so arrogant anzunehmen, das Oberhaus könne nicht einige Wochen ohne mich auskommen.“
    Caroline schien erstaunt zu sein, ihn so etwas zugeben zu hören, selbst wenn es nur im Scherz war.
    „Es gibt noch einen Grund, weswegen ich unsere Reise verschieben möchte.“ Bennett wurde wieder ernst. „Ich denke, du verdienst noch eine Chance, die Mutter zu werden, die du immer für Wyn sein wolltest.“ Als sie den Mund öffnete, kam er ihr hastig zuvor. „Du wirst dieses Mal nicht allein sein, ohne jemanden, an den du dich wenden kannst, so wie damals, als er ein Baby war. Ich verspreche, dir zu helfen und jeden weisen Ratschlag über Kindererziehung, den ich im Lauf der Jahre von Mrs McGregor aufgeschnappt habe, an dich weiterzureichen.“
    Caroline knabberte nervös an ihrer Unterlippe. Noch immer fürchtete sie, Fehler zu machen, das konnte er spüren. Irgendwie musste er ihr arg angeschlagenes Selbstvertrauen wieder stärken.
    „Im Gegenzug werde ich dich um deine Hilfe bitten. Du hast mich erkennen lassen, dass ich vielleicht nicht der Vater war, den Wyn gebraucht hat. Ich sehe jetzt ein, wie wichtig es wäre, meine Zuneigung offener zu zeigen, aber ich weiß nicht, ob ich fähig bin, es zu tun. Bei dir sieht es so mühelos aus, aber wann immer ich es versuche, kommt es mir gezwungen und unbeholfen vor.“
    Es war einfacher für ihn gewesen, als Wyn noch krank war und nicht darauf achtete, wie sein Vater sich verhielt. Jetzt, da der Kleine auf dem Weg der Besserung war, hielt Bennett sich wieder auf seine übliche, reservierte Art zurück. Wenn irgendjemand ihm dabei helfen konnte, seine Gefühle zu zeigen, dann Caroline.
    Hier auf dieser Insel hatte er eine völlig neue Seite an seiner Frau entdeckt. Und gegen seinen Willen faszinierte sie ihn mehr denn je. Schlimmer noch, er hatte durch sie ein völlig neues Selbstbild erlangt, das alles infrage stellte, was er bisher von sich gehalten hatte.
    Inzwischen hatte seine Frau offensichtlich über seinen Vorschlag nachgedacht. „Du glaubst also, wir können uns gegenseitig dabei helfen, bessere Eltern zu werden?“
    Bennett zuckte mit den Achseln. „Das wird sich noch zeigen. Aber ich glaube, wir sind es unserem Sohn schuldig, es wenigstens zu versuchen. Meinst du nicht auch?“
    „Du hast recht, das ist das Mindeste. Wie viel länger willst du bleiben?“
    „Ich dachte vielleicht an … einen Monat …“ Er merkte selber, dass seine Aussage wie eine Frage klang.
    Seine Frau machte keinen Hehl aus ihrer Freude. Immerhin hatte er ihr vier weitere Wochen mit ihrem Kind angeboten. Was hielt sie aber davon, solange auch in der Gegenwart ihres

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