Historical Saison Band 15
Was ist, wenn er jetzt ein Hirnf…fieber bekommt?“
„Es wird ihm nichts passieren, da bin ich sicher.“ Doch trotz seiner besänftigenden Worte klang ihr Mann nicht sicher, sondern besorgt – wozu er auch jedes Recht hatte.
„Ich habe versagt!“, rief sie. „Als Frau und Tochter und Mutter!“
Mit ihrem heftigen Ausbruch schaffte sie es, Bennett dazu zu bringen, sie loszulassen. Sie ergriff die Gelegenheit und lief davon. In ihrem Schlafzimmer angekommen, stieß sie die Tür hinter sich ins Schloss und presste den Rücken von innen dagegen. Obwohl sie wusste, dass sie ihren Mann nicht aufhalten konnte, sollte er entschlossen sein, sich einen Weg zu ihr zu erzwingen. Ihr Stolz verlangte, dass sie wenigstens symbolisch Widerstand leistete.
Bennett versuchte allerdings nicht einmal, ihr zu folgen. Nach einer Weile hörte sie seine Schritte auf das Zimmer ihres Sohnes zugehen, danach erklangen gedämpfte Stimmen.
Die Knie gaben unter ihr nach, und Caroline sank zu Boden, in Tränen aufgelöst und zutiefst unglücklich.
8. KAPITEL
D er verzweifelte Gefühlsausbruch seiner Frau weckte all die leidigen Gedanken und Empfindungen in Bennett, die bereits seit einer ganzen Weile in ihm brodelten.
Die kühle Vernunft sagte ihm, dass es das Beste wäre, wenn er Caroline beim Wort nahm und Wyn nach London brachte, sobald der Kleine fähig war, zu reisen. Auf diese Weise müsste er sich keine Sorgen machen, dass Caroline doch eine Szene machen könnte, wenn es so weit war. Und es wäre auch weniger zu befürchten, dass der Junge nach ihr verlangen würde.
Aber sein Sinn für Gerechtigkeit ließ ihn innehalten. In den letzten Tagen hatte er beobachtet, wie sehr seine Frau sich bemühte, ihrem Sohn die bestmögliche Mutter zu sein. Es erschien ihm einfach nicht anständig, einen so tapferen Versuch auf diese Weise enden zu lassen.
Als Caroline die Tür hinter sich zuschlug, war er versucht, ihr zu folgen, allerdings wollte er das Risiko nicht eingehen, wieder mit ihr allein zu sein, wenn sie beide so aufgebracht waren. Einen sinnlichen Kuss zu ignorieren, war schon schwierig genug gewesen. Bei einem zweiten Kuss wäre es beinahe unmöglich …
Außerdem brauchte sein Sohn ihn jetzt dringender, wenn Bennett sich auch gar nicht sicher war, dass er ihn würde trösten können.
„Wyn?“ Er kam zögernd ins Zimmer. „Deine Mutter ist wegen irgendetwas sehr traurig. Kannst du mir sagen, was passiert ist?“
Einen Augenblick konnte er seinen Sohn nicht ausmachen. Dann hörte er leises Schniefen unter der Bettdecke und zwang sich, auf das Bett zuzugehen und sich auf die Kante zu setzen. „Mein Sohn, ich bin nicht böse auf dich, aber ich muss es wissen.“
„Tut mir leid, Papa.“ Wyn lugte verschämt unter der Decke hervor. „Ich war ungezogen. Ich habe Mama angeschrien. Ich hab gesagt, es gefällt mir hier nicht und dass ich nach Hause zurück zu Greggy fahren will.“
Das konnte Caroline doch aber nicht so verstimmt haben. „War da vielleicht noch mehr?“
Der Junge senkte den Blick und flüsterte schuldbewusst: „Ich hab gesagt, sie liebt mich nicht, weil sie mir keinen Kuchen geben oder mich rausgehen lassen wollte.“
„Na, na …“ Vorsichtig streckte Bennett die Hand aus und strich seinem Sohn über den Kopf. Er fühlte sich recht warm an, aber das konnte daran liegen, dass er so lange unter der Decke gelegen hatte.
Würde diese Geste Wyn erkennen lassen, dass sein Vater ihn liebte, obwohl er sein Verhalten nicht billigen konnte? „Das war nicht sehr freundlich von dir, oder? Ganz besonders, nachdem sie sich solche Mühe gegeben hat, dich die letzten Tage bei Laune zu halten. Ich fürchte, du hast ihre Gefühle verletzt.“
„Tut mir leid“, piepste der Kleine.
Es schien zu helfen, dass er seinem Sohn über das Haar strich, also machte Bennett weiter damit, obwohl es ihn in Verlegenheit brachte. „Zu deinem Glück liebt deine Mutter dich, was immer du auch sagen oder tun magst. Wenn ich auch glaube, dass du dich bei ihr entschuldigen musst.“
Wyn nickte schweigend.
Und Bennett suchte Zuflucht im Handeln. „Zuerst werde ich dir etwas zu Essen bringen. Keinen Kuchen, aber danach wirst du dich trotzdem besser fühlen, denke ich.“
Nachdem er Wyn zu Bett gebracht hatte, machte Bennett einen weiteren Abstecher in die Küche und ging dann mit einer Schüssel von Mrs Jenkins’ Hammeleintopf wieder die Treppe hinauf.
Er klopfte leise an Carolines Tür, um sie nicht zu wecken, falls sie
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