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Historical Saison Band 15

Historical Saison Band 15

Titel: Historical Saison Band 15 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Hale , Margaret McPhee
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hob er den Kopf und schaute ihr in die Augen. In seinen las sie Sehnsucht und Verwirrung, das Ebenbild ihres eigenen inneren Aufruhrs.
    „Nein“, murmelte er, ohne sie loszulassen. „Nein“, sagte er noch einmal, und sie wusste, dass er sich selbst noch mehr verwehrte als ihr. Sein Atem ging stoßweise, und sie merkte ihm an, wie verzweifelt er um seine Beherrschung kämpfte.
    Dann sanken seine Arme hinab. Grußlos ging er davon, die Haustür fiel hinter ihm ins Schloss.
    Arabella blieb stehen, bis die Geräusche der Kutsche in der Ferne verhallten. Mit bebenden Fingern berührte sie ihre geschwollenen Lippen und verstand nicht, warum sie sich so machtvoll zu einem Mann hingezogen fühlte, den sie nicht mochte, dem sie misstraute. In der Vergangenheit hatte er sie verletzt, in der Gegenwart erniedrigte er sie. Trotzdem war es ihm in dieser Nacht gelungen, das alles aus ihren Gedanken zu verbannen.
    So erstaunlich glich er dem Mann, in den sie sich verliebt hatte. Und wenn er sie liebkoste und küsste … Sie presste die Hand noch fester auf ihren Mund. Die Augen geschlossen, suchte sie die Erinnerungen zu verscheuchen, verstört und beschämt, weil sie so hilflos in Dominics Bann geraten war. Was stimmte nicht mit ihr? In allen anderen Belangen bewies sie ihre innere Kraft. Nur bei ihm wurde sie schwach.
    Dieser Schwäche durfte sie nicht nachgeben. Damals waren nur ihr Herz und ihr Stolz verwundet worden, jetzt stand viel mehr auf dem Spiel. Sie schaute zur Treppe, die nach oben führte. Im Dachgeschoss schliefen ihre Mutter und ihr Sohn, und sie wusste, warum sie stark sein musste.

8. KAPITEL
    F ür Dominic verlief die Nacht in der Spielhölle ziemlich unerfreulich. Er betrachtete die Karten in seiner Hand und dachte unwillkürlich wieder an Arabella.
    Seit dem Maskenball waren zwei Tage verstrichen. In dieser Zeit hatte er kaum an etwas anderes gedacht.
    „Arlesford“, drängte Hunter an seiner Seite, und Dominic merkte, dass alle Männer ringsum auf ihn warteten.
    Und so schob er noch einige Guineas in die Mitte des Tisches. Die verlor er prompt, im Gegensatz zu seinem üblichen Glück. Seit seiner Ankunft in der zwielichtigen Spelunke hatte er zur johlenden Freude der ungehobelten Stammgäste kein einziges Spiel gewonnen. Aber er war auch nicht bei der Sache.
    Die kleine Taverne im East End wurde hauptsächlich von Leuten frequentiert, denen man nicht im Dunkeln begegnen wollte. Zu ihrer schäbigen Kleidung passte die vulgäre Ausdrucksweise. Gin und Bier flossen in Strömen, weil man hoffte, der Alkohol würde die Gehirne diverser reicher Neuankömmlinge benebeln, die so töricht waren, sich hierher zu wagen.
    Erstaunlicherweise hatte die Spelunke sich plötzlich zu einem populären Treffpunkt vornehmer Gentlemen entwickelt. Die jungen Gecken werden allerdings bald merken, dass sie sich etwas zu viel zumuten, dachte Dominic ironisch. Northcote hatte seine Warnungen ignoriert. Jetzt grinste der Junge, um seine Nervosität zu kaschieren, leerte einen Becher nach dem anderen und ließ sich zu hohen Einsätzen hinreißen. In dieser Umgebung fühlte er sich sichtlich unwohl, was er jedoch nicht gestehen wollte, weil der Besuch der Spielhölle seine Idee gewesen war.
    Wundert Arabella sich über meine Zurückhaltung? Ausdruckslos starrte Dominic in die verrauchte Luft. Wird sie Tag und Nacht von der gleichen Sehnsucht um den Schlaf gebracht wie ich? Daran zweifelte er. Für Frauen wie Arabella waren solche Arrangements reine Geschäfte.
    Für Frauen wie Arabella? Nein, dachte er bitter, es gibt keine, die sich mit ihr messen könnte.
    Erneut wurden die Karten verteilt, und er verlor auch diese Runde. Und, die Augen entsetzt aufgerissen, registrierte der junge Northcote, wie viel er bereits zu dieser frühen Stunde verspielt hatte.
    Dominic wusste, sein Verlangen nach Arabella grenzte an Besessenheit. Aber wann immer er sie berührte, begann die Wunde in seiner Seele wieder zu schmerzen. Die Frau, die er geliebt hatte, war so grausam gewesen, die tiefen Gefühle seines jungen Herzens mit Füßen zu treten. Diese Tatsache konnte er nicht verdrängen, auch wenn er glühende Begierde nach ihr verspürte. Niemals würde diese Tortur ein Ende finden, fürchtete er.
    Doch obwohl er den qualvollen Zwiespalt nicht zu bekämpfen vermochte, brauchte er ihre Nähe. Entschlossen schob er seinen Stuhl zurück, dessen Beine über den mit Sägespänen bedeckten Boden scharrten, und stand auf. „Nun werde ich mich

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