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Historical Saison Band 15

Historical Saison Band 15

Titel: Historical Saison Band 15 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Hale , Margaret McPhee
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verabschieden.“
    Mehrere Freunde wandten ihm das Gesicht zu, die Überraschung ging sofort in bedrohlichen Zorn über.
    Sogar Bullford schien zu staunen. „Ein bisschen früh für dich, Arlesford.“
    „Ganz sicher, Euer Gnaden“, meinte der große, grobschlächtige Kellner. „Versuchen Sie doch Ihre Guineas zurückzugewinnen.“
    „Vielleicht ein anderes Mal“, erwiderte Dominic und hielt den feindseligen Blicken der Stammgäste stand, bis sie wegschauten – offenbar zu der Erkenntnis gelangt, dass sie es nicht mit ihm aufnehmen konnten.
    Auch Hunter erhob sich.
    „Hier dürfen wir Northcote nicht zurücklassen“, murmelte Dominic. „Die würden ihn erst durchkauen und dann ausspucken.“
    Zu zweit führten sie den Jungen auf die Straße hinaus. So schnell wie möglich hatten sie bei dem missgelaunten Kellner die Rechnung beglichen.
    Nach dem Zigarren- und Pfeifenqualm in der Spielhölle schien die klare, kalte Nachtluft dem betrunkenen Northcote so übel zu bekommen, dass er zu schwanken begann.
    Dominic winkte eine Droschke herbei. Mit der Hilfe seines Freundes verfrachtete er den Jungen in den Wagen.
    „Begleitest du uns nicht?“, fragte Hunter.
    Statt zu antworten, schaute Dominic ihm nur in die Augen und erbat ein stillschweigendes Verständnis.
    „Heute Abend trägst du keinen Spazierstock bei dir.“
    Immer noch wortlos, zuckte Dominic die Achseln, und Hunter seufzte.
    „Wenn du unbedingt zu Fuß zu ihr gehen willst, nimm dich in acht. Die Kerle in der Kneipe waren nicht besonders gut auf dich zu sprechen. Es ist noch nicht einmal Mitternacht, und sie hatten gehofft, dir noch stundenlang Geld abzuknöpfen. Hoffentlich kommen Bullford und die anderen halbwegs ungeschoren davon … Sei bloß vorsichtig!“
    „Ja, natürlich.“ Dominic klopfte seinem Freund auf die Schulter. Dann schaute er der Droschke nach, bevor er sich abwandte und die entgegengesetzte Richtung einschlug.
    Schon nach wenigen Schritten bemerkte er, dass er verfolgt wurde. Sein Blick suchte das Gebiet ab, das er durchqueren musste. Etwas weiter vorn war eine Straßenlaterne erloschen, direkt bei einer schmalen Gasse zwischen zwei Gebäuden – eine günstige, schwach beleuchtete Stelle für eine Attacke.
    Dort griffen sie ihn wie erwartet an. Da sich seine Augen schon an das Dämmerlicht gewöhnt hatten, erkannte Dominic die beiden sofort wieder: zwei Stammgäste aus der Spielhölle – ein großer, kräftiger Mann und ein kleinerer ohne einen einzigen Zahn im Mund.
    Dem ersten Schlag wich er aus, indem er in die Gasse sprang.
    „Nicht so schnell, Euer Gnaden“, flüsterte eine heisere Stimme so dicht neben ihm, dass ihm der übel riechende Atem des Mannes in die Nase stieg. Eine Faust sauste an seinem Gesicht vorbei. Hastig zog er den Kopf ein und rächte sich mit einem harten Hieb in den Magen des Gauners. Voller Genugtuung hörte er ihn würgen und davon stolpern. Es war der Kleinere, der sich an der Straßenecke zusammenkrümmte, sich dann an einer Hausmauer erbrach und zu Boden sank. Dominic fuhr herum, und da stürzte sich der zweite Mann mit einem Messer auf ihn.
    Diesem Angriff konnte er nur teilweise ausweichen, brennend ritzte die Spitze der Klinge die Haut über seinen Rippen auf, jedoch nicht allzu tief. Fest packte er das Handgelenk seines Gegners und verdrehte es, bis Knochen knackten. Der Schurke stieß einen gellenden Schrei aus, sank auf die Knie und umklammerte seinen gebrochenen Arm. Klirrend fiel das Messer auf das schmutzige Kopfsteinpflaster.
    Dominic hob es auf und packte das Haar des knienden Mannes, zerrte den Kopf nach hinten und hielt die Schneide an die ungeschützte Kehle. „Passen Sie bloß auf, dass meinen Freunden in der Spelunke nichts zustößt. Verstanden?“
    Krächzend stimmte der Kerl zu. Dominic ging zu dem anderen, der kraftlos an der Wand lehnte, und berührte seinen Bauch mit der Messerspitze.
    „Für Sie gilt das auch.“
    „Gar nichts wird den Gentlemen passieren“, stöhnte der zahnlose Bursche. „Dafür werde ich sorgen, Euer Gnaden, das schwöre ich Ihnen.“
    Ein paar Sekunden lang starrte Dominic ihn noch an, ehe er das Messer einsteckte und davonging.
    Die Einbrecher brachen die Tür auf. Schützend warf Arabella sich über Archie, aber die Eindringlinge zogen sie von dem Jungen weg, und einer riss ihr die Kette mit dem goldenen Medaillon vom Hals … Als sie zur anderen Straßenseite schaute, wo eigentlich schmale Häuser mit geschlossenen Fensterläden standen, sah

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