Historical Saison Band 15
zu wanken, und er glaubte Angst in ihren Augen zu lesen,
„Was immer damals geschehen ist, sag es mir! Ich würde dich niemals verletzen“, versicherte er.
„Das hast du bereits getan“, wisperte sie.
Bestürzt hielt er den Atem an. „Das verstehe ich nicht …“
„Wirklich nicht, Dominic?“ Eindringlich schaute sie ihn an.
„Du bist Marlbrooks Frau geworden …“ Zögernd verstummte er. War ihm irgendetwas Wichtiges entgangen?
„Ja.“
„Also hast du mich nicht geliebt.“
„Doch, mehr als alles auf der Welt.“
„Aber warum …“
„Großer Gott, hilf mir!“, flehte sie. Dann küsste sie ihn.
Und dieser Kuss erfüllte ihn so dermaßen mit Glück, dass er sich beraubt fühlte, als sie ihre Lippen von seinen löste. Zutiefst bewegt schauten sie einander an.
Irgendetwas verheimlichte sie ihm, das spürte er. Aber das bedeutete nichts in diesem Moment, als sie so dicht vor ihm stand. Nach wie vor begehrte er sie. Was immer Arabella ihm auch vorenthalten mochte – sie brauchte ihn genauso wie er sie. Und dank der intensiven Emotionen, die sie jetzt wieder vereinten, war es nur mehr eine Frage der Zeit, bis sie ihm verraten würde, was er wissen musste.
Leidenschaftlich küsste er sie, ergriff dann ihre Hand, und führte sie nach oben in ihr Schlafzimmer, um sie die ganze Nacht zu lieben.
Vom Licht des frühen Morgens geweckt, das sich durch einen Spalt zwischen den Vorhängen ins Zimmer stahl, fand sie Dominic immer noch in ihrem Bett. Er drückte sich an ihren Rücken, umfasste ihren nackten Bauch, und ihr Gesäß schmiegte sich an seine Schenkel.
Eine Zeit lang blieb Arabella reglos liegen, schwelgte in der warmen Kraft seines Körpers, bevor sie sich der Rückkehr in die Realität stellte.
Ich habe dich geliebt, Arabella. Immer wieder glaubte sie die Worte zu hören und wusste, sie durfte ihm nicht glauben. Hätte er sie geliebt, wäre er damals nicht so grausam gewesen. Lügen ließen sich zu leicht verschleiern! Im Nachhinein zählte nur, was ein Mann tat, nicht, was er sagte.
Und trotzdem – obwohl sie das erkannte, wollte sie ihm glauben, während sie nackt in seinen Armen lag und an ihrem Körper noch der Duft seiner Lust haftete. Ihr Verstand registrierte die Lüge, ihr Herz erzählte ihr etwas anderes.
Vorsichtig hob sie den Kopf und spähte zur Uhr auf dem Kaminsims hinüber. Kurz vor sechs. Zu früh. Doch sie würde nicht mehr einschlummern, zu aufgewühlt war sie von Dominics intimer Nähe, von den Ereignissen der Nacht … Sie versuchte, seine Finger von ihrem Bauch zu lösen. Aber da umarmte er sie nur noch fester.
„Arabella?“, murmelte er heiser vom Schlaf. An ihrem Gesäß spürte sie seine wachsende Erregung.
„Oh, du bist wach.“ Sie drehte sich zu ihm um, sorgte dabei aber für eine gewisse Distanz. Denn sie wusste nicht, wie sich die Dinge an diesem Morgen entwickeln mochten. Würde Dominic erneut versuchen, die Vergangenheit zu ergründen und Fragen stellen, deren Beantwortung zu gefährlich wäre?
Er lächelte, und sie merkte ihm nichts von der Anspannung des letzten Abends an. Auf seinen Wangen und dem Kinn entdeckte sie dunkle Bartstoppeln. Wie ein verwegener Pirat sah er aus.
Aber seine Augen wirkten samtig und liebevoll. Er schaute zur Uhr, dann schenkte er Arabella wieder ein Lächeln, das ihr Herz zerschmolz.
Gemächlich stieg er aus dem Bett, ohne die geringste Rücksicht auf seine Nacktheit, und schlenderte zum Wasserkrug, füllte die Schüssel und begann sich zu waschen. Arabella setzte sich im Bett auf, zog ein Laken bis ans Kinn und beobachtete ihn. Bewundernd musterte sie die breiten Schultern, die schmalen Hüften, das vibrierende Muskelspiel, die glänzenden Wassertropfen, die an der leicht gebräunten Haut seines Rückens hinabrannen.
Er wandte sich zu ihr und begegnete ihrem forschenden Blick.
Verlegen schaute sie weg. „Ich werde einen Lakaien rufen, der dir beim Ankleiden helfen kann.“ Sie kroch aus dem Bett und presste das Nachthemd an ihren nackten Körper, damit wenigstens ein gewisser Anstand gewahrt wurde. Um ihren Morgenmantel zu holen, lief sie zum Schrank, öffnete die Tür und benutzte sie wie eine Art Schutzschirm zwischen Dominic und sich selbst.
Sie schlüpfte in den Morgenmantel und verknotete den Gürtel. Als sie den Schrank schloss, stand Dominic direkt vor ihr. „Ich brauche keinen Lakaien“, murmelte er mit heiserer Stimme, hungrige Sehnsucht verdunkelte seine Augen.
Mit einer noch nassen Hand strich er
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