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Historical Saison Band 15

Historical Saison Band 15

Titel: Historical Saison Band 15 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Hale , Margaret McPhee
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hatte Dominic sie belogen und getäuscht – und sie nur gekauft, um sich bis zur Hochzeit die Zeit zu vertreiben.
    Und doch … Ungeachtet des Zorns tat ihr Herz so schrecklich weh.
    Die Rückfahrt schien kein Ende zu nehmen. Aber schließlich stieg sie in der Curzon Street aus der Kutsche, und Gemmell öffnete ihr die Haustür. Ihre Mutter und Archie blieben im Wagen sitzen, um sich zu verstecken, bis er nach hinten zu den Stallungen fuhr.
    In der Halle fand Arabella eine Nachricht von Dominic vor, der ihr mitteilte, dass er sie an diesem Abend nicht besuchen könne.
    Während dieser Nacht lag sie allein im Bett und überdachte ihre beklagenswerte Situation. So viel hatte sie für ihren Sohn getan – so viel tat sie immer noch. Sie hatte sich verkauft, die Demütigung erduldet, Dominics Mätresse zu werden und sich ihm – noch schlimmer – in Liebe hingegeben. Weil ihm ihr Herz nach wie vor gehörte, trotz seiner Niedertracht vor all den Jahren. Und nun musste sie auch noch seine baldige Hochzeit verkraften.
    Natürlich musste ein Duke heiraten. Wie naiv von ihr, nicht damit zu rechnen … Damals hätte er sie zum Altar führen sollen. Jetzt war sie nur seine Dirne.
    Was mochte seine Heirat für sie bedeuten? Würde er das Arrangement beibehalten und jede Nacht ein paar Stunden in ihrem Bett verbringen, bevor er daheim mit Lady Marianne schlief? Welch ein unerträglicher Gedanke …
    Sie stand auf, trat ans Fenster und starrte zur mondhellen Straße hinab. Um diese späte Stunde ließ sich niemand außer dem Müllmann blicken, der seinen Wagen gerade vorbeischob.
    Seufzend schaute sie ihm nach. In dieser Nacht würde sie keinen Schlaf finden. Und ein beklemmendes Fantasiebild zeigte ihr das Whitechapel-Armenhaus …

11. KAPITEL
    A m nächsten Abend saßen Arabella und ihre Mutter im Salon. Nach dem Dinner hatten sie Archie zu Bett gebracht, und nun stopfte sie seine Strümpfe. Mrs Tatton versuchte ihre Tochter aufzuheitern. Darum bemühte sie sich unentwegt, seit sie in der Apotheke von Dominic Furneaux’ Eskapade gehört hatten.
    Aber die sarkastischen Bemerkungen über den ruchlosen Duke amüsierten Arabella kein bisschen. Stattdessen fühlte sie sich nur noch miserabler, während sie notgedrungen zuhörte.
    „Hätte der elende Mann damals seine Pflicht getan, wäre es nie dazu gekommen! Genau das werde ich ihm sagen, wenn ich ihn jemals wiedersehe, und …“
    Abrupt verstummte Mrs Tatton, als es an der Tür klopfte und Gemmell hereineilte, ohne eine Aufforderung abzuwarten. Ein Blick in sein Gesicht genügte, um Böses zu ahnen.
    „Madam, der D…“ Dann schaute er ihre Mutter an und verbesserte sich rasch. „Der Master. Soeben ist seine Kutsche vorgefahren.“
    „Oh, i…ich habe nichts gehört“, stammelte Arabella.
    „Kommen Sie, Mrs Tatton, schnell!“, drängte der Butler ihre Mutter, die sofort aufstand. „James wird Sie nach oben bringen.“
    In ihrer Hast vergaß sie Archies Strümpfe, die geflickt werden mussten, und mehrere fielen zu Boden. „Großer Gott! Sicher wird er mich sehen …“ In panischer Angst taumelte sie zur Tür, wo der Lakai wartete und ihr seinen Arm reichte.
    Arabella sah die beiden im Korridor verschwinden. Dann verschwendete sie keine Zeit, denn Gemmell eilte bereits zur Haustür, um sie zu öffnen, ehe Dominic die oberste Stufe der steinernen Eingangstreppe erreichen würde. Sie vertraute dem Butler, denn sie wusste, er würde warten, bis ihre Mutter sich nicht mehr im Blickfeld befand – obwohl es undenkbar war, einen Duke draußen stehen zu lassen.
    Während sie sich bückte und Archies Strümpfe einsammelte, hörte sie die Haustür knarren.
    Gemmells und Dominics Stimmen erklangen.
    Schritte hallten durch den Flur …
    Als sie die letzten Strümpfe hinter einem Kissen auf dem Lehnstuhl verstecken wollte, betrat Dominic den Salon.
    Arabella zuckte zusammen, als sie seiner ansichtig wurde, und heißes Blut färbte ihre Wangen. Ein paar Locken hatten sich aus den Haarnadeln gelöst und hingen ihr ins Gesicht. „Gerade habe ich Strümpfe geflickt“, erklärte sie und stopfte sie hinter das Kissen.
    „Warum musst du irgendetwas flicken? Bezahle ich dir zu wenig? Kannst du keine neuen Sachen kaufen?“
    Sobald er beobachtete, wie sie sich versteifte, bereute er seine Fragen.
    „Ich mag es nicht, wenn etwas vergeudet wird. Nur ein paar Stiche, und die Strümpfe sind wie neu.“
    Mit diesen Worten erinnerte sie ihn an das Leben, das sie geführt haben

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