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Historical Saison Band 15

Historical Saison Band 15

Titel: Historical Saison Band 15 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Hale , Margaret McPhee
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Anwälte des ‚Doctor’s Commons‘ würden das glauben nach allem, was so viele vertrauenswürdige Zeugen heute Abend gehört und gesehen haben?“
    Seine Erwähnung der Rechtsvertreter ließ Caroline erschrocken aufseufzen. „Hast du es ernst gemeint, als du Mr Astley androhtest, du würdest ihn verklagen?“
    Endlich schienen ihr die Folgen ihrer Taten zu dämmern.
    „Inzwischen solltest du eigentlich wissen, dass ich es mir nicht zur Gewohnheit mache, leere Drohungen auszusprechen. Unaufrichtigkeit ist Fitz Astleys Stärke, nicht die meine.“
    Caroline machte sich nicht die Mühe, ihren Geliebten zu verteidigen, da sie offenbar viel zu sehr ihre eigenen Interessen im Auge hatte. „Du kannst dich nicht wegen eines einzigen Kusses von mir scheiden lassen wollen. Noch dazu, wegen eines Kusses, den ich nicht gewünscht habe und der nur geschehen ist, weil ein Schuft mich in eine Falle gelockt hat.“
    War ihr nicht bewusst, dass er sehr viel Ärgeres tun könnte, als sich von ihr scheiden zu lassen? „Glaube mir, sehr viele Scheidungen sind schon mit weniger Beweisen vom Parlament genehmigt worden.“
    „Aber das ist nicht gerecht!“, rief sie, als wäre sie wirklich ein unschuldiges Opfer.
    „Die Welt ist nicht gerecht!“, fuhr Bennett sie an. „Was du wissen würdest, wenn du ein einziges Mal an etwas anderes denken könntest als an dich. Täglich werden unschuldige Kinder als Sklaven geboren oder verkauft, von ihren grausamen Herren willkürlich ihrer Familie entrissen. Weißt du überhaupt, welchen Schaden du der Abolitionistenbewegung mit deinem Verhalten zugefügt hast? Oder scherst du dich den Teufel darum?“
    „Selbstverständlich kümmert es mich! Der Kampf für die Freiheit der Sklaven war schon immer mein wichtigstes Anliegen, seit ich alt genug war, dass Mr Wilberforce mich auf seinen Knien reiten ließ. Aber wie könnte ich denn deinen Bemühungen schaden?“
    Es ärgerte ihn, dass er es ihr erklären musste. „Ich habe gute Fortschritte gemacht bei meinem Versuch, im Oberhaus Unterstützung gegen die Sklaverei zu finden, was in der Vergangenheit immer unser größtes Problem gewesen ist. Wie wirkungsvoll werde ich wohl sein können, wenn bekannt wird, dass meine Frau von einem meiner größten Widersacher verführt worden ist? Niemand respektiert einen Hahnrei!“
    „Aber du bist keiner! Das versuche ich dir doch zu erklären, wenn du mir nur zuhören wolltest.“ Sie lehnte sich zu ihm herüber, den Arm ausgestreckt, und wurde nun in das blasse Licht der Straßenlaternen gehüllt.
    Bennett widerstand dem Wunsch, sie in die Arme zu nehmen und wieder sein Recht auf sie geltend zu machen, so wie er es sich insgeheim ersehnte. Doch das war nur eine gefährliche Schwäche, der er auf keinen Fall erliegen durfte.
    Womöglich erkannte sie, dass sie nicht mehr über die Mittel verfügte, sich zu retten, und ging jetzt zum allerletzten Angriff über. „Wenn du dich von mir scheiden lässt, werde ich Wyn vielleicht niemals wiedersehen!“
    „Ihn wiedersehen?“ Wie konnte sie es wagen, nach allem, was sie getan hatte? Ihr Verhalten war nicht nur ein Verrat an ihm gewesen, sondern auch an ihrem Sohn. „Du siehst ihn doch auch jetzt nicht sehr oft, soviel ich weiß. Ein oder zwei Stunden lang stolzierst du ins Kinderzimmer, um dich zu amüsieren. Und kaum ist der Junge überreizt oder quengelig, überlässt du es Mrs McGregor, mit ihm fertig zu werden. Wyn wäre sehr viel besser ohne eine Mutter dran, die ihn wie ein Spielzeug behandelt, das man nehmen und wegwerfen kann, wie es einem passt.“
    Bevor Caroline sich verteidigen konnte, hielt die Kutsche vor Bennetts Club.
    „Was t…tun wir hier?“, fragte sie in betäubtem, klagendem Ton, den Bennett mit Nichtachtung strafte.
    Die Streitbarkeit von vorhin schien sie verlassen zu haben. Im Licht der Lampe erkannte Bennett, dass Caroline die bloßen Arme um sich geschlungen hatte und am ganzen Leib zitterte.
    „Ich beabsichtige, heute hier zu übernachten“, verkündete er und fügte hinzu: „Du hast deinen Mantel vergessen.“
    „Ich d…dachte erst daran, als wir schon draußen waren. Und ich wagte es nicht zurückzugehen, weil ich fürchtete, du könntest mich z…zurücklassen.“
    Es wäre mein gutes Recht gewesen, das zu tun, überlegte er bitter. Und doch zwang ihn eine offenbar zu tief verwurzelte Ritterlichkeit, seinen Mantel auszuziehen und ihr abrupt hinzuhalten. „Nimm.“
    Caroline zögerte einen Moment, bevor sie sich den

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