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Historical Saison Band 15

Historical Saison Band 15

Titel: Historical Saison Band 15 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Hale , Margaret McPhee
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Sie riss die Augen entsetzt auf, als wäre ihr erst jetzt klar geworden, was sie Gefahr lief zu verlieren. Doch sie hielt noch immer die Hand auf den Mund gepresst, und Bennetts Drohung von eben hinderte sie daran, etwas zu äußern.
    Schließlich fand Astley die Sprache wieder. „Sie wollen mich auf Ehebruch verklagen? Das würden Sie nicht wagen!“
    Es gab die Möglichkeit für jeden gehörnten Ehemann, den Liebhaber seiner Gattin auf Entschädigung zu verklagen. Außerdem war es der notwendige Schritt, um eine Scheidung erwirken zu können. Bennett hatte immer gefunden, dass ein so nüchternes Wort wie Ehebruch einen so niederschmetternden Verrat nicht zum Ausdruck bringen konnte.
    Jetzt war es an ihm, höhnisch zu lächeln. „Was soll mich davon abhalten? Da Sie gerade vor so vielen Zeugen Ihre Schuld zugegeben haben, sollte es mir ein Leichtes sein, den Fall zu gewinnen.“
    Damit überließ er Astley seinen Gedanken – wahrscheinlich der Überlegung, wie unklug er gewesen war, sich sein eigenes Grab zu schaufeln – und wandte sich zum Gehen. Vor ihm trennte sich die Menge wie das Rote Meer vor Moses. Er war nicht sicher, ob Caroline ihm folgen oder bei ihrem Liebhaber bleiben würde. Tatsächlich war er sich sogar im Unklaren darüber, welche Möglichkeit er vorzog. Aber als er das leise Rascheln von Seide und das schwache Trippeln ihrer Abendschuhe hinter sich hörte, verspürte er trotzdem einen winzigen Hauch von Befriedigung.
    Mit steifen Schritten ging er die große Treppe der Eingangshalle hinunter, den Blick starr nach vorn gerichtet, die Lippen grimmig zusammengepresst, um sofort jeden abzuschrecken, der ihn sonst vielleicht angesprochen hätte. Doch wie sehr war er sich all der Köpfe bewusst, die sich nach ihm umdrehten, als er vorbeikam, und des verstohlenen Geflüsters, das ihm auf den Fersen zu folgen schien.
    Klatsch verbreitete sich schnell. Bis zum Frühstück würde die Neuigkeit in ganz London bekannt sein. Bis zum Ende der Woche hätten die Skandalblätter ihn mit Spott überzogen, die Fenster der Drucker würden mit bösartigen Karikaturen tapeziert sein. Obwohl er stets bestrebt gewesen war, ein untadeliges Leben in der Öffentlichkeit zu führen, musste er sich nun Seite an Seite mit dem Prinzregenten und seinen übel beleumdeten Brüdern an den Pranger stellen lassen!
    War es das, was Caroline gewollt hatte?
    Bennett konnte nicht leugnen, dass sie eigentlich nie hätten heiraten sollen, dennoch waren sie einst recht glücklich miteinander gewesen. Nach und nach allerdings hatten ihre Streitigkeiten zugenommen. Aber warum hasste seine Frau ihn plötzlich so sehr, dass sie ihm solche Schande machte? Nach allem, was er ihr gegeben, und dem Wenigen, was er im Gegenzug verlangt hatte, schuldete sie ihm da nicht ein kleines bisschen Dankbarkeit und Loyalität?
    Eine kühle Aprilbrise wehte Bennett das Haar aus der Stirn, als er die Straße betrat. Zum Henker! Er hatte seinen Hut zurückgelassen.
    Nun, es machte nichts aus. Er könnte morgen einen Diener danach schicken … oder auch nicht. Schließlich hatte er genügend andere. Und lieber würde er verdammt sein, als jemals wieder die Schwelle zu Almack’s zu überschreiten!
    Immer noch darum bemüht, die Anwesenheit seiner Frau zu ignorieren, war Bennett erleichtert, als seine Kutsche sofort erschien – trotz der frühen Stunde und ihres überstürzten Aufbruchs.
    „Zurück nach Sterling House, Mylord?“, rief der Kutscher vom Bock herunter.
    Bennett nickte knapp, während der Diener Caroline in die Kutsche half. „Halten Sie vorher erst vor meinem Club, Samuel. Dort werde ich Ihnen weitere Anweisungen geben.“
    Bevor der Kutscher antworten konnte, war Bennett seiner Frau gefolgt.
    Der Wagen hatte sich kaum in Bewegung gesetzt, da hörte Bennett bereits Caroline sprechen, die ihm gegenüber im Schatten saß. „Bitte Bennett, ich weiß, du musst ebenso böse und entsetzt sein wie ich, aber du kannst doch unmöglich glauben, dass ich jemals die Absicht hatte, Mr Astley zu küssen.“
    Ganz offensichtlich hatte die Frau nicht die geringste Vorstellung davon, was er in dieser Angelegenheit fühlte, sonst würde sie niemals eine solch lächerliche Behauptung aufstellen. Bennett lehnte sich in seinem Sitz zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. Erwartete sie wirklich, er würde ihr glauben, dass sie diesen Kuss nicht herausgefordert und genossen hatte – wie übrigens auch unzählige vor diesem?
    Es war schon arg genug,

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