Historical Saison Band 16 (German Edition)
gratulieren, Sir.“
„Nicht mehr als jedem anderen. Waterloo war ein großer Sieg für Wellington. Jeder Offizier hätte es als großes Privileg betrachtet, unter ihm dienen zu dürfen. Sie haben sich offenbar auf dem Laufenden gehalten?“
„Ich pflege Zeitung zu lesen“, erwiderte die Countess in spöttischem Tonfall.
„Dessen bin ich mir sicher.“ Lance blickte zu Belle hinüber. „Es wäre mir eine Ehre, wenn Sie mir gestatten würden, Ihre Enkeltochter zu einem weiteren Tanz aufzufordern, Madam.“
„Das kann ich mir vorstellen. Belles Tanzkarte ist jedoch voll. Ich bin sicher, Sie werden eine andere junge Dame finden, die bereit ist, mit Ihnen zu tanzen.“ Sie bemühte sich um eine ausdruckslose Miene und starrte ihn finster an. Es war unerträglich, dass dieser unverschämte Mann, dessen Familie ihr in der Vergangenheit so viel Leid zugefügt hatte, versuchte, sich bei ihrer Enkeltochter einzuschmeicheln.
Lance nickte. Er verstand genau, was in der Countess vorging, und war bereit, sich von ihr mit einer knappen Bemerkung abfertigen zu lassen. „Ich bin sicher, das wird mir gelingen, Lady Harworth.“ Er schaute Belle an und verbeugte sich tief. „Es war mir ein besonderes Vergnügen, mit Ihnen zu tanzen, Miss Ainsley. Sollte einer Ihrer Tanzpartner verhindert sein, stehe ich Ihnen jederzeit zur Verfügung.“ Ohne Belle auch nur einen kurzen Blick zuzuwerfen, ging er davon.
Entschlossen, Lance Bingham auch weiterhin von Isabelle fernzuhalten, zog die Countess in Erwägung, in den nächsten Tagen die Stadt zu verlassen. Sie hatte ohnehin vorgehabt, am Ende der Saison zum Stammsitz der Ainsleys in Wiltshire zu reisen. Allerdings gab es keine Garantie, dass Isabelle dort vor dem Offizier sicher sein würde, falls der Schurke sich in den Kopf setzte, sie zu sehen.
„Wenn Lord Bingham sich dir noch einmal nähert, wirst du dich nicht darauf einlassen, Isabelle. Ich will nicht, dass er dir Leid zufügt. Er hat eine Menge Charme, aber du wirst nichts mehr mit ihm zu tun haben. Hast du das verstanden?“
„Ja, Großmutter“, erwiderte Belle pflichtschuldigst, obwohl sie genau wusste, dass sie absolut nichts dagegen tun konnte, wenn Lord Bingham sich in den Kopf setzte, sich ihr zu nähern.
Während der Abend voranschritt, beobachtete Lance aus einiger Entfernung Belle Ainsley, ohne einen Versuch zu machen, mit ihr zu sprechen. Seine Zurückhaltung hatte jedoch nichts mit dem Missfallen ihrer Großmutter zu tun. Je mehr er sich bemühte, nicht an Belle zu denken, umso schwieriger wurde es, sie aus seinem Kopf zu verdrängen. Diese Frau erfüllte ihn mit Verlangen, obwohl er sie nicht einmal geküsst, geschweige denn besessen hatte. Doch das würde er tun. Auf jeden Fall. Obwohl Lance sich etwas auf seine Erfolge bei Frauen einbildete, wusste er, wann er Abstand halten musste. Und genau jetzt gaben seine in Aufruhr versetzten Sinne ihm das Zeichen, zurückzuweichen.
Dennoch war er sich ununterbrochen ihrer aufreizenden Sinnlichkeit bewusst, während sie mit so vielen Männern tanzte, dass sie sich auf keinen Fall an alle würde erinnern können. Sie besaß eine natürliche, ungekünstelte Ausstrahlung und eine berauschende Lebendigkeit, die auf Männer wie ein Magnet wirkte. Es bereitete ihm Freude, sie anzuschauen.
Das Fest näherte sich seinem Ende, als er sie allein neben einer Säule stehen sah. Er ging zu ihr, stellte sich hinter sie und strich mit den Fingerspitzen über ihren Nacken. Die Tatsache, dass sie nicht zurückzuckte, ermutigte ihn.
Belle erkannte den Duft seines Rasierwassers. Sie schnappte nach Luft und erbebte. Sie wollte fortgehen, doch ihre Beine verweigerten jede Bewegung. Ihr ganzer Körper schien plötzlich im Takt ihres Herzschlags zu pochen. Und in ihren Brüsten … Wie konnte eine Liebkosung im Nacken ihre Brüste erreichen? Und doch war es so. Sie sehnten sich nach seiner Berührung, und mit Mühe unterdrückte sie das Bedürfnis, nach seinen Händen zu greifen und sie auf ihren Busen zu legen.
Süß und sanft wanderten die überwältigenden Empfindungen weiter nach unten. Kleine Lustpfeile glitten wie auf Seidenflügeln in ihren Bauch und an den Innenseiten ihrer Schenkel entlang, während der schreckliche Mann sie immer weiter streichelte. Sie bemerkte nicht, dass er dem Verschluss ihrer Halskette besondere Aufmerksamkeit widmete. Die Hitze seiner Hand schien ihre kühle Haut zu verbrennen. Endlich gelang es ihr, sich zusammenzureißen und sich seinen
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