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Historical Saison Band 16 (German Edition)

Historical Saison Band 16 (German Edition)

Titel: Historical Saison Band 16 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Dickson , Bronwyn Scott
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verführt.“
    Belle war zutiefst schockiert über seiner Bemerkung und verspürte den Drang, ihn vors Schienbein zu treten und anschießend stehen zu lassen, egal welche Folgen das haben würde. Doch stattdessen schaute sie ihm mit ausdrucksloser Miene aus nächster Nähe in die Augen. „Nein? Dann schlage ich vor, Sie reisen dorthin und suchen sich eines. Ich bin nicht so leicht zu verführen“, fauchte sie, zu wütend, um beleidigt zu sein.
    „Nein?“
    „Mit allergrößter Sicherheit nicht. Ich würde nicht einmal zulassen, dass Sie mich anfassen, wenn es darum ginge, mich vor dem Ertrinken zu retten.“
    „Ich bin untröstlich, das zu hören.“ Er verzog sein Gesicht in gespielter Enttäuschung. „Doch es ist noch nicht aller Tage Abend. Ich genieße immer besonders die Jagd. Sie werden Ihre Meinung zu mir ändern, wenn Sie mich erst besser kennen.“
    Belle funkelte ihn zornig an. „Von allen eingebildeten, hochnäsigen … Was für ein unglaublich selbstsüchtiger, unausstehlicher Mensch Sie sind! Sagen Sie zu allen Frauen, mit denen Sie tanzen, unanständige Dinge?“
    „Und behandeln Sie jeden Gentleman, mit dem Sie tanzen, so feindselig – oder nur mich?“
    „Erstens sind Sie kein Gentleman, Sir, wie ich bereits bemerkte. Zweitens mag ich Sie nicht. Und drittens sollten Sie überhaupt nicht mit mir sprechen.“
    „Das sollte ich nicht tun?“ Ihre Anfeindungen störten ihn nicht im Mindesten. Im Gegenteil, sie trugen zu seinem Entschluss bei, sie besser kennenzulernen.
    „Wir sind einander nicht offiziell vorgestellt worden.“
    „Ist das wichtig für Sie?“
    „Nein – eigentlich nicht“, gestand sie ehrlich, denn sie hasste die gesellschaftlichen Zwänge, die nun jeden Moment ihres Lebens bestimmten und sie in Fesseln legten, damit sie nicht Falsches sagte oder tat.
    „Gut. Mich stört es auch nicht. Ich fände es schön, wenn Sie mich Lance nennen würden“, schlug er vor und heftete seinen Blick auf ihr Gesicht, „denn ich plane eine nähere Bekanntschaft zwischen uns.“
    „Entschuldigen Sie, aber das widerspricht den Grundregeln dessen, was meine Großmutter versucht hat, mir beizubringen, seit ich in dieses Land gekommen bin. Man hat mich gelehrt, Gentlemen jeden Standes Respekt zu erweisen.“
    Lance musterte sie ein weiteres Mal ausführlich und fragte sich, weshalb sie sich weigerte, ihn zwanglos zu behandeln, nachdem er sie dazu aufgefordert hatte. „Ich entnehme Ihrer Antwort, dass Sie gegen Vertraulichkeiten sind.“
    „Das würde meine Großmutter von mir erwarten.“
    „Heißt das, Sie bestehen darauf, dass ich Sie ebenso förmlich anrede?“
    „Ob Sie sich an die strengen Regeln für Gentlemen halten, ist einzig und allein Ihre Angelegenheit.“
    Erheitert zog er eine Augenbraue hoch. „Nun kommen Sie schon, Belle – falls Sie sich wundern, ich weiß, dass man Sie so nennt, denn ich habe Erkundigungen eingezogen …“
    „Ich wundere mich nicht“, warf sie rasch ein.
    „Ihre Großmutter lebt in der Vergangenheit“, fuhr er fort. „Die Zeiten ändern sich – jedenfalls hoffe ich das.“
    Belle hatte nicht gewusst, dass ihr Name so anders klingen konnte, wenn er von einem Mann so voll warmem Verlangen ausgesprochen wurde.
    „Ich finde, da wir einander ohnehin näher kennenlernen werden, können wir das übliche steife Benehmen zwischen Fremden gleich überspringen. Stimmen Sie darin nicht mit mir überein?“, fuhr Lance fort und senkte seinen Kopf, sodass sein Mund sehr dicht bei ihrem Ohr war.
    Seine sinnliche Stimme, die Nähe seiner Lippen und sein warmer Atem auf ihrer Wange waren fast ihr Verderben. Widerwillig fühlte sie sich erneut zu ihm hingezogen. Dieses Gefühl fand sie abstoßend, sie riss sich zusammen und zwang sich, an etwas anderes zu denken.
    „Aber genau das sind wir doch, Mylord: Fremde. Und ich habe auch vor, das für Sie zu bleiben. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass Sie sehr geschickt darin sind, verliebte junge Mädchen von dem Weg abzubringen, den ihre Eltern ihnen vorgezeichnet haben.“
    Er schaute sie überrascht an. „Sie sind sehr scharfsinnig, Belle, doch wenn Sie glauben, Sie könnten mich und mein Handeln einschätzen, sind Sie sehr im Irrtum. Ich sah Sie in dem Augenblick, in dem Sie hier eintrafen, und ich hatte den ganzen Abend den Wunsch, mit Ihnen zu reden.“
    „Und nun haben Sie mit mir geredet“, stellte sie fest. „Und bilden Sie sich bloß nicht ein, dass Sie in irgendeiner Weise besser sind als die

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