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Historical Saison Band 16 (German Edition)

Historical Saison Band 16 (German Edition)

Titel: Historical Saison Band 16 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Dickson , Bronwyn Scott
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verraten?
    „Was mich betrifft, habe ich nichts Verwerfliches gemacht, Madam. Hätte ich es getan, würde ich vielleicht sogar Ihre Enkeltochter heiraten, wenn Sie es wünschte. Es war ein unglücklicher Zufall, versichere ich Ihnen. Ich fühle mich nicht verpflichtet, sie zu ehelichen, und es war unklug von Ihnen, hierherzukommen und mir zu drohen. Tun Sie ruhig das, was Sie mir angedroht haben, und bringen Sie mich wegen bewaffneten Raubüberfalls vor Gericht, wenn Sie sich dann besser fühlen. Vergessen Sie aber nicht, dass sie, um mich zu bestrafen, Ihren eigenen guten Namen und den Ihrer Enkeltochter zerstören werden. Ist es das, was Sie wollen?“
    „Was ich will, ist faires Verhalten, Lord Bingham.“
    „Darin sind wir uns einig. Ich bin mir sicher, wenn die Gesellschaft die Ereignisse durchgekaut hat – was spätestens der Fall ist, wenn der nächste Skandal passiert–, wird alles vorüber und vergessen sein. Dann zieht man über jemand anders her.“
    Seine arrogante Haltung und die Erinnerung, wie sein Großvater sie damals behandelt hatte, ließen die Countess bebend vor Zorn von ihrem Stuhl aufspringen. „Wie können Sie es wagen, Isabelle zu benutzen und anschließend einfach wegzuwerfen, wie Ihr Großvater es mit …“ Sie stockte und rang nach Luft, während sie versuchte, ihre Wut und ihre Gefühle zu zügeln. Als sie fortfuhr, hatte ihre Stimme durch die Anspannung und durch das Öffnen der alten Wunden ihre Kraft verloren.
    „Verzeihen Sie mir. Das hier hat nichts mit der Vergangenheit zu tun. Es geht um Isabelle und darum, sie vor dem Untergang zu retten. Sie haben sie geküsst. Ja, ich weiß, dass Sie sie in Ihrem Schlafzimmer vorgefunden haben, doch das gab Ihnen nicht das Recht, sie zu berühren.“
    Plötzlich ging Belle, die bis zu diesem Zeitpunkt stumm den Ausbruch ihrer Großmutter beobachtet hatte, zu ihr und griff besorgt nach ihrem Arm. „Bitte reg dich nicht auf. Ich bin sicher, alles kann in Ruhe geklärt werden.“ Dann richtete sie sich kerzengerade auf und straffte ihre Schultern. Sie starrte Lord Bingham direkt in die Augen.
    „Ich verstehe Ihre Weigerung, sich mit mir zu vermählen, und Sie wissen, mir liegt genauso wenig daran, Sie zu heiraten, wie Ihnen daran, mich zu ehelichen. Wir werden uns jetzt verabschieden, aber bevor wir gehen, muss ich Ihnen sagen, dass Ihr Verhalten von Anfang an nicht so war, wie ich es von einem Mann Ihres Standes erwartet hätte.“
    „Sie haben vollkommen recht, und ich entschuldige mich für jedwede Unannehmlichkeit, die ich Ihnen und den Dienern in jener Nacht bereitet habe. Ich hatte nie die Absicht, Ihnen irgendein Leid zuzufügen.“
    „Angesichts eines maskierten Straßenräubers, der mit gezückter Pistole vor uns stand, konnten wir das nicht ahnen. Was mich betrifft, ist die Angelegenheit erledigt.“
    „Nicht ganz“, mischte sich ihre Großmutter ein. Sie nahm eine Samtschachtel aus ihrem Retikül und stellte sie vorsichtig auf einen Tisch. „Die Diamanten, Sir. Die Zeit ist gekommen, sie zurückzugeben. Nach all den Jahren wird es eine Erleichterung sein, sie loszuwerden. Sie haben mich ständig an Ereignisse erinnert, die sehr schmerzlich für mich waren.“
    „Sie waren nicht gezwungen, sie zu behalten, Lady Harworth.“
    „Stolz, Lord Bingham. Es war mein Stolz, der mich an ihnen festhalten ließ. Ich denke, Sie wissen, worum es geht. Ich frage Sie nun zum letzten Mal. Ändern Sie Ihre Meinung und heiraten meine Enkeltochter?“
    Im selben Ton, mit dem er eine Süßigkeit abgelehnt hätte, erwiderte er: „Nein, Madam, ganz sicher nicht.“
    Die Countess begriff, dass seine Entscheidung unwiderruflich feststand. Sie hatte verloren. „Dann entschuldigen Sie uns bitte, ich werde nicht noch mehr Zeit verschwenden. Komm, Isabelle.“
    Lady Harworth rauschte aus dem Salon. Belle folgte ihr. Sie empfand nichts außer Scham und Demütigung. Sie schaute Lord Bingham direkt ins Gesicht, während er ihr die Tür aufhielt, und als ihre Blicke sich begegneten, hob sie das Kinn und straffte den Rücken.
    Lance beobachtete, wie sie tapfer um ihre Selbstbeherrschung kämpfte – ein Kampf, den sie gewann. Sie ähnelte einer stolzen jungen Königin.
    Nur der rasche Pulsschlag, den er plötzlich in der Kehle spürte, machte ihn auf seine eigene Unruhe aufmerksam, während er ihr mit einer Mischung aus Bedauern und Besorgnis hinterherschaute. Vor allem war er erleichtert, dass er der Zwangslage entkommen war. Wenn er seinem Gefühl

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