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Historical Saison Band 16 (German Edition)

Historical Saison Band 16 (German Edition)

Titel: Historical Saison Band 16 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Dickson , Bronwyn Scott
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„werden unter Menschen, die man komischerweise als höflich bezeichnet, Angelegenheiten, die dich persönlich betreffen, niemals offen besprochen. Man redet nur hinter deinem Rücken. Wie hält sie sich?“
    „Gar nicht – nach dem zu urteilen, was ich eben gerade gesehen habe. Als ich ihr zum ersten Mal begegnet bin, hat mich das Leuchten, das sie umgab, fast umgehauen. Jetzt ist das Funkeln fast verloschen und sie wirkt wie eine leblose Puppe. Sie wird es zweifellos schwierig finden, dir dein Benehmen zu verzeihen.“
    Lance war so beschäftigt gewesen, dass er kaum einen Gedanken daran verschwendet hatte, wie Belle unter der Ablehnung des ton leiden würde. Während er sich im Stillen selber verfluchte, stürzte er den Inhalt seines Glases hinunter, als wollte er den bitteren Geschmack wegspülen, den die Beschuldigungen seines Freundes hinterlassen hatten. Er versuchte nicht, sich zu verteidigen. Wie sollte er das auch tun? Was Rowland gesagt hatte, stimmte, und es führte ihm vor Augen, wie grausam er die schöne junge Frau behandelt hatte.
    Erinnerungen an seinen Vater tauchten auf, der versucht hatte, die Weisheiten, die er aus seinen eigenen Erfahrungen gezogen hatte, mit ihm zu teilen. Dabei hatte er ihn nicht nur mit Worten, sondern auch mit Beispielen unterrichtet. Vor allem hatte er ihm die wahre Bedeutung von Pflicht und Ehre gezeigt. Lance hatte das Gelernte während seiner militärischen Karriere und im täglichen Leben viele Male in die Tat umgesetzt. Leider hatte er Pflicht und Ehre vergessen, als es um Delphine ging – und auch im Hinblick auf Belle.
    Wie so oft in letzter Zeit tauchte zu seinem Ärger ihr Bild vor ihm auf. Er erinnerte sich an ihren Anblick in seinem Schlafzimmer. Wie das goldene Kerzenlicht auf ihrer cremefarbenen Haut geschimmert hatte.
    Obwohl er geglaubt hatte, er sei immun gegen weibliche Reize, und sie erst seit so kurzer Zeit kannte, schien es ihm, dass er nie von ihr freikommen würde. Sosehr sich auch seine Gedanken um sie drehten, stellte er doch fest, dass seine Träume ihn seinen männlichen Stolz kosteten. Denn wenn sie wie eine mutwillige Elfe durch seine Vorstellung geisterte, fühlte er sich mehr wie ein Sklave als wie ein Eroberer.
    Er saß in der Falle, und ihm fiel keine Möglichkeit ein, wie er dieser Zwangslage entgehen konnte. Die Schlinge der Ehe legte sich immer enger um seinen Hals. Wenn er Belle heiratete, würde er nicht allzu schlecht dastehen. Doch noch war er wütend, weil er dabei nicht selbst die Fäden in der Hand hielt.
    „Ich sehe es so“, fuhr Rowland fort, „dass du ihr einen sehr schlechten Dienst erwiesen hast. Du hast keine andere Wahl, als sie aus der misslichen Lage zu retten, in der sie sich nun befindet. Auf dem Ball herrscht kein Mangel an jungen unverheirateten Männern, aber keiner von ihnen will mit ihr tanzen. Gütiger Himmel, Lance, man könnte es der Dame nicht übel nehmen, wenn sie dich dafür hasst.“
    Lance knallte sein Glas auf den Tisch und sprang aus seinem Sessel. „Dazu werde ich ihr keine Gelegenheit geben“, erwiderte er in entschlossenem Ton.
    „Was hast du vor?“
    „Ich fahre zum Ball der Schofields. Aber vorher werbe ich eine Menge unverheirateter Clubmitglieder an, die äußerst begeistert davon sein werden, auf dem Ball mit Miss Isabelle Ainsley zu tanzen. Ich muss auch noch bei mir zu Hause vorbei, um meine Abendgarderobe anzuziehen. Und sobald ich auf dem Ball ankomme, werde ich mit der Countess of Harworth sprechen.“
    „Tatsächlich?“ Das würde sehenswert sein. Um nichts in der Welt wollte Rowland solch ein aufregendes Ereignis verpassen. „Ich begleite dich.“
    Noch immer strömten auf dem Schofield-Ball späte Gäste durch die Tür, und die monotone Stimme des Butlers erhob sich über den Lärm. Lord und Lady Hazelwood. Sir Thomas und Lady Mortimer. Der Earl of Ryhill …
    Belle riss die Augen weit auf und erblasste. Sie wagte nicht, den Mann anzusehen, der die Ursache all ihrer Probleme war. Ihr wurde übel, doch in ihrem wild pochenden Herzen regte sich ein seltsames Gefühl der Freude.
    „Ich möchte gehen“, erklärte sie ihrer Großmutter.
    Eine merkwürdige Stille breitete sich im Raum aus, als sich alle umwandten, um den Neuankömmling anzustarren. Nachdem sie das ausgiebig getan hatten, drehten sie sich wieder um und betrachteten Belle. Sie wusste ganz genau, was in ihnen vorging. Sie warteten gespannt, was nun geschehen würde. Würde Lance sie begrüßen – oder würde er

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