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Historical Saison Band 16 (German Edition)

Historical Saison Band 16 (German Edition)

Titel: Historical Saison Band 16 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Dickson , Bronwyn Scott
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Belle?“
    Es gelang ihr, den Mund zu einem mutigen Lächeln zu verziehen. „Ich denke, dass ich eine wunderschöne, liebenswerte Stieftochter habe. Es ist unübersehbar, wie sehr sie ihrem Vater ähnelt. Ich muss gestehen, dass ich vor diesem Augenblick Angst hatte, und jetzt verstehe ich gar nicht mehr, warum. Du musst stolz auf sie sein.“
    „Das bin ich. Sehr stolz – und ich hoffe, meinem Sohn wird es irgendwann einmal auch so gehen.“
    „Du wirst sie vermissen, wenn sie nicht mehr bei dir ist.“
    „Ganz sicher, aber sie wird nicht allzu weit entfernt leben und ich kann sie jederzeit besuchen. Falls du sie immer noch mitnehmen willst, werde ich der Kinderfrau Anweisung geben, alles vorzubereiten.“

9. KAPITEL
    A ls Belle zusammen mit Charlotte und deren Kinderfrau auf Ryhill ankam, wurden sie bereits erwartet. Anscheinend hatten die Dienstboten erfahren, dass sie die Tochter ihres Mannes mitbringen würde, und drückten sich nun in den Fluren herum, um einen Blick auf die Kleine zu erhaschen.
    Lance hatte nach einem eiligen Frühstück das Haus verlassen und war noch nicht wieder zurückgekehrt. Deshalb konnte er auch nicht wissen, dass sein Kind aus erster Ehe im Begriff stand, ins Kinderzimmer einzuziehen, das Belle für den kleinen Neuankömmling hatte herrichten lassen.
    Die junge Kinderfrau trug das glucksende Mädchen hinauf ins Kinderzimmer. Dort half Belle ihr, sich einzurichten. Nachdem Charlotte gewaschen, gefüttert und zu Bett gebracht worden war, betrachtete sie ihre kleine Stieftochter. Von dem warmen, sanften Gefühl nahm sie an, dass alle Mütter es spürten, wenn sie ihre Kinder betrachteten. Dies war nicht ihr Kind – doch was Charlotte betraf, war sie der Mensch, der für sie einer Mutter am nächsten kam. Was auch immer die Zukunft bringen mochte, sie schwor sich, ihr Bestes zu geben. Charlotte war wirklich hübsch, sie wirkte gesund und robust, und Belle betete darum, dass Lance lernen würde, sie zu lieben.
    Als Lance später an diesem Abend nach Haus zurückkehrte und Masters ihm von der Ankunft des Kindes erzählte, wurde er wütend.
    Belle, die soeben ihr Zimmer verließ, hörte seine erhobene Stimme aus der Halle nach oben schallen. Erfüllt von Angst und Unruhe, begab sie sich nach unten, um sich dem Donnerwetter zu stellen.
    In dem Moment, in dem sie sein Arbeitszimmer betrat, war er gerade dabei, sich einen Brandy einzuschenken. Dabei kehrte er ihr den Rücken zu. Er war durch den Regen geritten und war durchnässt. Seinen Reitrock hatte er über die Lehne des nächstbesten Sessels geworfen. Sein weißes Hemd klebte an seinen breiten Schultern. Er schien ihre Anwesenheit zu spüren und fuhr so rasch herum, dass er einen Teil des Brandys über sein Hemd schüttete. Während Belle die Tür hinter sich schloss, schaute er sie auf eine Art an, die den Wunsch in ihr weckte, vor seinem Blick zurückzuweichen. In seinen Augen entdeckte sie nichts von der lebendigen Wärme und der Güte, die sonst in ihnen geleuchtet hatten.
    „Du geruhst also, mit deinem Ehemann zu reden“, stellte er in sarkastischem Tonfall fest. „Was du getan hast, ist herzlos und hochmütig. Wie konntest du es wagen, dich mir auf diese Weise zu widersetzen? Wie kommst du dazu, meine Meinung zu ignorieren und dieses Kind ins Haus zu holen, um deine Laune zu befriedigen?“
    „Das war keine Laune. Und wie kannst du es wagen, mich zu kritisieren?“
    „Was soll das heißen?“
    „Ich glaube nicht, dass ich es buchstabieren muss, Lance, damit du es begreifst, oder etwa doch? Es tut mir leid, wenn Charlottes Ankunft dich aufregt, aber sie ist hier, und du solltest dich besser daran gewöhnen.“
    „Es tut dir leid?“, spottete er in beißendem Ton. „Was tut dir leid? Dass du dich mir widersetzt?“
    „Ja. Aber nicht, dass ich sie hierhergeholt habe – hierher, wo sie von Rechts wegen hingehört.“
    „Ich will eine Erklärung von dir. Eine vernünftige Erklärung, weshalb du meintest, in der Angelegenheit, die meine Tochter betrifft, gegen meinen erklärten Willen handeln zu müssen.“
    „Nun, das ist ein Anfang“, fauchte Belle zurück. „Wenigstens gibst du zu, dass du eine Tochter hast.“
    Lance ging zu seiner Frau, beugte sich über sie und verharrte so, wie der Habicht über dem Kaninchen.
    Belle spürte die zerstörerische Kraft, die von ihm ausging, und wusste, wenn diese Kraft sich Bahn brach, würde Lance sie in seiner Wut vernichten. Doch sie wich nicht zurück und weigerte sich,

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