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Historical Saison Band 16 (German Edition)

Historical Saison Band 16 (German Edition)

Titel: Historical Saison Band 16 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Dickson , Bronwyn Scott
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Widerstand gegen die Heirat nun klarer. Er konnte verstehen, warum sie sich entschieden hatte, allein zu bleiben. Sie hatte Angst vor der Liebe und dem Schmerz, der unausweichlich folgen würde. Sie waren nicht besonders verschieden in dieser Hinsicht.
    „Ich hatte es schon vorher beschlossen. Mein Vater hat die Familie so sehr geliebt, dass seine Liebe sie am Ende zerstört hat“, antwortete Lilya und nahm das Tablett auf. Sie waren sich wahrhaftig sehr ähnlich. Er verstand die gut gemeinten Fehltritte von Vätern nur zu gut.
    „Stell das Tablett ab, Lilya. Das kann warten. Ich möchte, dass du dich um die Kutsche kümmerst und das Nötigste packst. Kleidung, Decken, Verbandsmaterial, ein bisschen Essen. Wenn alles bereit ist, sag den Dienern, dass wir ihnen ein paar Tage freigeben. Ich möchte sie nicht hierhaben, falls Agyros sich blicken lässt.“ Sein Gehirn arbeitete nun endlich wieder zuverlässig.
    „Vertrau mir. Alles wird gut werden. Jetzt geh bitte. Ich werde einem Diener Anweisungen geben, welche von meinen Sachen er einpacken soll. Komm bitte sofort zurück, wenn alles erledigt ist.“

15. KAPITEL
    L ilya sorgte dafür, dass die Kutsche in den Stallungen verborgen wurde und überlegte, ob sie alles gepackt hatte, was sie unterwegs benötigen würden. Unter der Bank auf der einen Seite der Kutsche waren Lebensmittel untergebracht, auf der anderen Decken und ein Korb mit Verbandsmaterial und anderen Dingen zur Versorgung von Beldons Wunde. Eine Reisetruhe war am hinteren Teil der Kutsche festgezurrt. Alles war bestens organisiert und nicht so durcheinander wie sonst bei einer Flucht üblich. Lilya ertastete den Diamanten in ihrer Tasche. Ihn wollte sie nirgendwo verstauen, sondern an ihrem Körper tragen.
    Sie durfte sich jetzt keinen Moment lang von ihm trennen. Sie konnte nicht länger mit dem Wissen leben, dass der Diamant sicher in einer Hutschachtel oder unter einem Dielenbrett versteckt war. Sie verfluchte den Tag im Park, an dem sie Christoph Agyros zum ersten Mal gesehen hatte. An diesem Tag hatten alle Probleme begonnen. Wegen dieser Begegnung musste sie den Diamanten nun wieder mit sich herumtragen. Ihn in die verborgene Tasche unter ihrem Rock gleiten zu lassen, war, als würde sie eine schwere Last auf ihre Schultern legen. Aber das war nun einmal nicht zu ändern.
    Beldon wartete im Haus und gab der Dienerschaft weitere Anweisungen. Beldons Reisekutsche war bereit. Nur die Pferde mussten noch angespannt werden. Der Kutscher würde das erledigen, wenn es dämmerte. Die Pferde würden dann noch ausharren müssen, bis es völlig dunkel war, aber Lilya wollte so gut wie möglich auf Eventualitäten vorbereitet sein.
    Lilya nahm einen tiefen Atemzug. Sie musste nun hineingehen und sich um den zweiten Teil ihrer geheimen Abreise kümmern.
    Drinnen waren alle Anweisungen genau befolgt worden. Vals Diener verstanden es offenbar, auch zwischen den Zeilen zu lesen und größte Sorgfalt walten zu lassen.
    Lilya blieb stehen, um mit der Haushälterin zu sprechen. „Sind die Mädchen nach Hause geschickt worden?“
    „Ja, Miss. Die Mädchen sind alle fort. Nur die Diener sind noch hier. Sie bringen die wertvollen Sachen auf den Dachboden. Falls irgendjemand vorhat, hier einzubrechen, wird er nicht viel finden.“
    Lilya lächelte. „Sie haben großartige Arbeit in sehr kurzer Zeit geleistet.“ Sie hoffte, dass diese Vorkehrungen reichten. Agyros würde wohl kaum das Haus niederbrennen. Aber er würde jeden Stein umdrehen, um sicherzugehen, dass der Diamant nicht im Hause war. Und wer weiß, was er in seiner Rachsucht noch alles anstellen würde. Er würde nicht besonders erfreut sein, wenn er merkte, dass sie ihm wieder entwischt war.
    Beldon sah auf, als sie den Salon betrat. Er hatte ein frisches Hemd an. Sein Arm lag in einer Schlinge. Es durfte nicht leicht gewesen sein, ihm das Hemd anzuziehen. „Wie stehen die Dinge draußen? Es scheint nicht einmal annähernd so chaotisch zu sein, wie es sein sollte“, witzelte er. Lilya nahm es als gutes Zeichen. Seine Heiserkeit war verschwunden und seine Augen waren klar. Kein Fieber also. Vielleicht kam es gar nicht erst, das hoffte sie zumindest. Mit ein wenig erhöhter Temperatur würde sie unterwegs fertigwerden, aber nicht mit heftigen Fieberschüben.
    „Es wird Zeit.“ Zwei Diener kamen herein, um ihm in die Kutsche zu helfen. Es war das Letzte, was noch zu tun war. Lilya kletterte nach ihm hinein, schloss die Tür und befahl

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