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Historical Saison Band 16 (German Edition)

Historical Saison Band 16 (German Edition)

Titel: Historical Saison Band 16 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Dickson , Bronwyn Scott
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Teestunde. Er hatte einen Großteil des Tages verschlafen und wertvolle Zeit verloren.
    Lilya betrat das Zimmer mit einem Tablett. „Fleischbrühe. Wie du siehst, habe ich mich nützlich gemacht.“
    Sie setzte das Tablett auf einem niedrigen Tisch ab. Dann nahm sie eine Serviette und einen Löffel. Guter Gott, konnte dieser Tag etwa noch schlimmer werden? „Lilya, gieß die Suppe einfach in eine Teetasse. Ich kann sie mit der linken Hand halten.“
    Sie sah unzufrieden aus; aber er wollte sich nicht wie ein Baby füttern lassen. Lilya nahm sich eine Tasse Tee und setzte sich.
    „Es gibt einige Dinge, die zu tun sind, Lilya.“ Beldon nahm einen kleinen Schluck Brühe, um ihre Temperatur zu prüfen. „Lass meine Reisekutsche von meinem Haus kommen. Lass sie so heimlich wie möglich hierherbringen. Agyros darf auf keinen Fall merken, dass wir fliehen wollen. In diesem Fall ist die Straße unser bester Freund und zugleich unser größter Feind.“ Agyros würde wissen, dass sie nach Cornwall wollten. Er würde auch wissen, dass sie dort einigermaßen sicher waren. Wirklich gefährlich war es nur draußen auf offener Straße.
    Lilya unterbrach ihn. „Das kann nicht dein Ernst sein. Der Arzt hat gesagt, du darfst in den nächsten zwei Wochen auf keinen Fall reisen und solltest dich eigentlich einen Monat lang ausruhen.“
    „Wir haben keine zwei Wochen, Lilya, und einen Monat schon gar nicht. Also haben wir auch keine andere Wahl. Entweder wir verlassen die Stadt nachts oder warten hier wie die Lämmer auf der Schlachtbank, bis Agyros uns holt. Er wird nicht glauben, dass wir so rasch abreisen, sondern annehmen, dass meine Verwundung uns an das Haus fesselt.“ Er schaute sie ernst an. „Wenn ich an Agyros Stelle wäre, würde ich heute Nacht angreifen.“
    „Aber er kommt nicht an Vals Männern vorbei.“
    „Er ist zum Äußersten entschlossen“, antwortete Beldon. Menschen wie Agyros fanden Mittel und Wege.
    „Dann lass mich gehen. Das wird für uns beide sicherer sein“, sagte Lilya. Er hatte richtig getippt. Sie suchte nach einer Möglichkeit zu fliehen. Er würde sie nicht daran hindern können, wenn ihr Entschluss feststand.
    Beldon verbarg seine Bestürzung hinter aufgesetzter Gleichmütigkeit. „Wir können genauso gut gemeinsam fahren. Agyros ist böse auf mich, weil ich dich ihm weg genommen habe. Er wird mich so oder so noch einmal angreifen. Der Diamant spielt dabei keine Rolle.“
    Lilya schien seine Einstellung ganz und gar nicht zu gefallen.
    Sie sprang von ihrem Stuhl auf. „Das hier ist kein Spielchen für Gentlemen.“
    „Ich möchte, dass du sicher bist, Lilya.“
    „Weißt du denn nicht, dass ich dasselbe für dich will? Ich will, dass du in Sicherheit bist, und ich kann dafür sorgen.“ Vor seinen Augen verwandelte sie sich in eine Tigerin; schön und kraftvoll zugleich. Selbst in seiner jetzigen Verfassung sehnte sich sein Körper nach ihr.
    „Ich möchte, dass du endlich aufhörst so zu tun, als ständest du auf einsamen Posten. Du bist nicht der Einzige, der jemanden beschützen kann. Es ist ungerecht, mich zu beschützen und mir nicht dieselbe Möglichkeit zu geben. Frauen können ihre Lieben ebenso gut vor Gefahren bewahren.“ Sie schwieg. Offenbar war ihr größter Ärger verpufft und durch ein anderes Gefühl ersetzt worden. Traurigkeit vielleicht?
    Er war gerührt. „Lilya, du hast mich heute schon beschützt. Du hast mich gewarnt und du hast diesen Mann niedergestochen. Ohne deine Hilfe wäre ich jetzt tot.“
    „Nein. Du würdest leben. Du würdest unverletzt um Lady Eleanor Braithmores Hand werben, wie du es vorgehabt hast. Siehst du das denn nicht, Beldon? Es ist zu gefährlich, mit mir zusammen zu sein. Ich habe nur dein wohlgeordnetes Leben durcheinandergebracht. Ich möchte nicht, dass sich noch einmal ein Mann zwischen mich und eine Kugel wirft.“
    Beldon sah sie forschend an. „Das klingt, als hättest du das schon einmal erlebt.“
    „Ja“, antwortete sie scharf. Dann erlosch das Feuer in ihren Augen. Sie schaute traurig. „Es gab da einen Jungen in Konstantinopel, als ich sechzehn war.“
    „Einen Jungen, den du mochtest?“, fragte Beldon nach.
    Lilya nickte. „Benjamin. Er war siebzehn und er dachte …“ Ihre Gefühle überwältigten sie. Nach einer Weile schüttelte sie den Kopf. „Es genügt, wenn ich sage, dass er ebenso dachte wie du und starb.“
    „Und dann hast du beschlossen, dich nicht mehr zu verlieben.“ Er sah die Gründe für ihren

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