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Historical Saison Band 16 (German Edition)

Historical Saison Band 16 (German Edition)

Titel: Historical Saison Band 16 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Dickson , Bronwyn Scott
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waren von oben nicht zu sehen. Irgendwie musste er dahin kommen, wo das Licht ihn erreichte. Aber dafür musste er Lilya alleine lassen.
    Es wurde Zeit für eine Entscheidung. Mit letzter Kraft kroch Beldon zum Strand und klammerte sich an ein Stück Hoffnung.
    Val! Er konnte es nicht glauben. Irgendwie hatte der Freund es geschafft, hierherzukommen.
    Fieberhaft suchte Valerian die Küstenstraße ab. Sein schwarzer Garrick flatterte im Wind. Wo war Beldon?
    Sein Jagdaufseher hatte Beldons Hengst reiterlos an der Grenze von Vals Ländereien gefunden. Das allein war schon seltsam. Wie konnte Beldons Hengst so weit weg von Pendennys unterwegs sein, wenn Beldon ihn nicht selbst geritten hatte? Beldons Bote hatte Valerian früher am Tag eine Nachricht überbracht und bis jetzt hatte er nichts mehr von ihm gehört. Deshalb wusste er, dass Gefahr im Verzug war. War Beldon auf der Straße überfallen worden?
    Philippa hatte sich schreckliche Sorgen um ihren Bruder gemacht und er war sofort los geritten, um sie und sich zu beruhigen. Von Vorreitern begleitet, die Laternen und Gewehre bei sich trugen, hatte Valerian die Küstenstraße von Roseland nach Falmouth Stück für Stück abgesucht.
    Sein Gefühl der Hilflosigkeit wuchs nun, als er das Hindernisses direkt vor sich betrachtete. Die umgestürzten Bäume konnten nur bei Tageslicht von der Straße geräumt werden. Viele Männer würden mit anpacken müssen. Wenn Beldon irgendetwas auf der anderen Seite passiert war, würde er es womöglich nie erfahren. Wenn er bis zum Tagesanbruch wartete, konnte es zu spät sein.
    Wie es schien, war Randolph über die Stämme hinweggesprungen. Es gab Hufabdrücke auf dieser Seite. Es musste selbst für Beldons Jagdpferd ein Wahnsinnssprung gewesen sein. Unmöglich war es aber nicht. Eine andere Möglichkeit schien es nicht zu geben. Die Straße war auf der einen Seite abgesackt. Es war äußerst unwahrscheinlich, dass sich das Pferd seinen Weg dort entlang gebahnt hatte. Außer … außer der Pfad war noch vorhanden gewesen und erst dann weggebrochen. Aber diese Möglichkeit schien undenkbar.
    „Gnädiger Herr, das sollten Sie sich anschauen.“ Einer der Vorreiter winkte ihn zur Kante der Klippe, wo die Männer sich versammelt hatten.
    Valerian erkannte sofort, was ihre Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte. Ein schmales Stück Straße, das wahrscheinlich von den Baumstämmen nicht blockiert worden war, war vom Regen aufgeweicht und weggewaschen worden. Valerian kniete sich hin und versuchte zu sehen, was auf der anderen Seite der Barriere lag.
    „Leuchtet mit den Lampen da herüber“, befahl er. „Ich sehe Spuren. Sieht sie noch jemand?“ Wenig später bestätigten einige Männer, was Valerian im Dunkeln mehr vermutet als gesehen hatte. Der Schlamm war getrocknet. Er hatte die Hufabdrücke, die bis zum Hindernis führten und dort endeten, bewahrt. Es gab noch andere Spuren. „Wir müssen einen Mann über die Stämme heben. Drüben muss es weitere Spuren geben.“
    Nach einigen Minuten kam der ausgewählte Mann zurückgekrochen. „Sie haben recht, gnädiger Herr. Auf der anderen Seite sind Spuren von drei Pferden.“
    Valerian nickte. Eine schreckliche Szene nahm vor seinem inneren Auge Gestalt an. Beldon war mit Lilya unterwegs gewesen. Offenkundig waren sie auf der Flucht vor Christoph Agyros gewesen. Doch durch das Hindernis auf der Straße waren sie in eine Sackgasse geraten.
    Beldon würde bis zuletzt gekämpft haben. Valerian kannte seinen Freund. Er würde versucht haben, sich mit Lilya über den schmalen Pfad, den es vor dem Erdrutsch noch gegeben hatte, zu retten. Val kniete sich an den Rand der Klippe und schaute hinab. Inständig hoffte und betete er, dass seine Vermutung richtig war.
    „Nehmt alle Laternen und beleuchtet diesen Bereich! Es sieht ganz so aus, als hätte es einen Erdrutsch gegeben“, sagte Valerian ernst. Einen Moment später sprang er erschrocken auf. Mein Gott! Da unten lag ein Mensch.
    Einer der Männer pfiff. „Das war ein tiefer Fall, gnädiger Herr. Sehr unwahrscheinlich, dass es Überlebende gibt.“
    Nein. Es war unmöglich, dass sein Freund tot sein sollte, die Klippe herabgestoßen von dem feigen Schurken Christoph Agyros! „Bringt das Seil hierher“, befahl Valerian. „Ich verknote es um meine Taille und werde dort hinunterklettern. Wenn es Überlebende gibt, werden sie unsere Hilfe benötigen.“ Wenn nicht, dachte er bei sich, würde er ihre Leichen wenigstens ehrenhaft bestatten

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