Historical Saison Band 17
zu berühren, aus Angst, er könnte sich nicht im Griff haben.
„Du kannst mich nicht wollen, Jack. Ich bin nicht die richtige Frau für dich, und deine Geliebte werde ich niemals werden“, erklärte sie ihm frei heraus.
Er lachte leise und löste sich dann mit einer kläglichen Miene von ihr, als hätte sie gerade etwas so Lächerliches gesagt, dass es nicht einmal die Mühe lohnte, ihr zu widersprechen.
„Ich denke, wir konnten gerade beweisen, wie sehr du dich irrst, wenn du glaubst, du könntest nicht meine Frau sein. Was das andere angeht, solltest du erst einmal abwarten, bis man dich bittet. Und auf ein solches Angebot wirst du sehr lange warten müssen.“
„Na schön, um es also noch deutlicher auszudrücken: Du dürftest mich nicht begehren, und du kannst mich nicht heiraten“, beharrte sie störrisch und schob ihn widerwillig von sich, damit sie ihr langes volles Haar wieder zu einem Knoten im Nacken hochstecken und dann mit einem feinen Seidennetz bedecken konnte, das Martha ihr für den Ausritt mitgegeben hatte.
Leicht gereizt hob Jack die Augenbrauen, als würde er ihr nicht das Recht zugestehen, ihm zu sagen, was er tun sollte und was nicht. „Ich kann, und ich werde es auch.“
„Die viel passenderen jungen Damen dort drüben wären aufs Tiefste entsetzt, wenn du sie auf diese Weise begehren würdest“, protestierte sie ein wenig verzweifelt.
„Ich auch, denn ich empfinde nichts für sie, Jess, und das wird sich auch nie ändern. Bevor du beschließt, mir all jene unwiderstehlichen Schönheiten aufzuzählen, die deiner Meinung nach besser zu mir passen, solltest du wissen, dass deine Widerspenstigkeit mich nicht dazu bringen kann, einer von ihnen den Hof zu machen.“
„Das muss es aber. Ich bin eine langweilige alte Jungfer, und sie sind alle jung und hinreißend schön! Sie sind nur hier, um mit dir zu flirten, bis du dich für eine von ihnen entscheidest.“
„Noch ein Wort, und ich schleppe dich da hinaus und verkünde vor allen Leuten unsere Verlobung“, unterbrach er sie heftig. „Ich lasse nicht zu, dass du dich geringer achtest als diese dummen Gänse, Jess. Selbst wenn ich dich nicht in meinem Bett und meinem Haus haben wollte, wäre es mir zuwider, dich so von dir reden zu hören.“
„Wie viele Anträge habe ich wohl in den fünf Jahren bekommen, seit ich in die Gesellschaft eingeführt wurde, Jack?“, fragte sie ihn wütend.
„So viele, wie du gewollt hast“, antwortete er streng.
„Keinen“, konterte sie.
„Genau“, meinte er nur, als würde das beweisen, dass er recht hatte. „Welcher Gentleman, der etwas auf sich hält, würde um eine Dame anhalten, die ganz offensichtlich keinen Antrag bekommen will ?“
„Wenn er mich liebte, würde er es tun“, verteidigte sie sich.
„Du hast das unmöglich gemacht, indem du alle möglichen Kandidaten von dir gestoßen hast.“
„Denk bloß nicht, ich hätte das getan, weil ich in dich verliebt war“, fauchte sie ihn an.
„So finster, wie du mich ansahst, wann immer ich es wagte, dir nach deiner Einführung in die Gesellschaft in die Nähe zu kommen? So wagemutig bin ich nicht. Deine eisigen Blicke könnten als geheime Waffe gegen die Franzosen benutzt werden – wenn jemand nur eine Methode finden könnte, sie in Flaschen abzufüllen und im entscheidenden Moment an die Front zu schicken.“
„Mach keine Scherze darüber“, sagte sie tonlos, plötzlich der ganzen zwecklosen Auseinandersetzung müde.
„Es ist kein Scherz, Jessica. Ich meine es todernst.“ Er lehnte die Stirn an ihre, als könnte er ihr nicht nahe genug kommen.
„Dass ich als Abschreckungsmittel gegen Bonapartes erstklassige Truppen dienen könnte?“, fragte sie, insgeheim kurz davor, sich ihren Herzenswunsch zu erfüllen und ihn doch den größten Fehler seines Lebens machen zu lassen.
„Dass du meine Frau werden musst, Jessica.“ Er hob den Kopf, um ihr tief in die Augen sehen zu können, während er das sagte.
Obwohl es sie große Überwindung kostete, zwang sie sich, ihn vor sich selbst zu schützen. „Ich kann dir nicht erlauben, dich lächerlich zu machen, indem du eine Frau zu deiner Duchess machst, die hinkt und fünf Jahre lang mit ansehen musste, wie jüngere, hübschere Mädchen lange vor ihr an den Altar traten. Wie sehr die Klatschbasen über uns lachen würden. Überlege nur, was sie sich ausmalen würden, mit welch schäbigen Tricks ich dich dazu gezwungen haben könnte, mich zu heiraten.“
„Du bist eine
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