Historical Saison Band 17
tätest.“
„Gewiss bestand eine tiefe Zuneigung zwischen ihnen, aber sie fühlten nicht die Leidenschaft, die meine Eltern erfüllte.“
„Nein, dein Onkel war auch ein Seaborne. Ich stelle mir vor, dass sie privat genauso leidenschaftlich empfanden, sie waren allerdings erwachsen genug, um es nicht in aller Öffentlichkeit zur Schau zu stellen“, sagte sie, bevor sie sich die etwas spitze Bemerkung verbeißen konnte.
„Da hast du wohl recht. Trotzdem kann ich das Leben mit meinen Eltern nicht vergessen und möchte so etwas weder für mich noch für meine Kinder, Jess. Ich kann mir solche Gefühle nicht erlauben, weil ich fürchte, mich zu verlieren – so wie mein Vater.“
„Und ich kann nicht ohne Liebe heiraten, Jack, am allerwenigsten dich“, flüsterte sie.
„Nun, das beantwortet klar und deutlich meine Frage, nicht wahr?“, meinte er ausdruckslos, und Jessica spürte, wie sehr sie ihn verletzt haben musste.
Er war ihr so nahe, dass sie nur die Hand auszustrecken brauchte, um ihn zu berühren, um irgendwie den Abgrund, der sich zwischen ihnen aufgetan hatte, zu überbrücken. Nur mühsam hielt sie sich zurück und begegnete seinem kühlen Blick.
„Das hoffe ich“, brachte sie hervor.
„Vorsichtig, Jessica, du könntest in den Ruf geraten, leicht zu haben zu sein, wenn du dieselbe riskante Strategie an einem anderen Mann ausprobierst. Biete dem nächsten Mann nicht weniger als die Ehe an, wenn du ihn mit diesem verführerischen Blick aus deinen wunderschönen Augen anlockst, hörst du? Er könnte dir so gefährlich werden wie ich fast“, spottete er.
„Das wird schon nicht geschehen“, sagte sie abweisend und wusste, warum sie niemals versucht hatte, mit einem Mann zu flirten. Nur wegen dieses dickköpfigen Narren, den ich gegen alle Vernunft liebe.
„Das glaube ich auch nicht. Du gehörst nicht zu den Frauen, denen es gefällt, einem Mann falsche Hoffnungen zu machen. Verzeih mir bitte. Warum nimmst du mich nicht an und genießt einfach, was wir zusammen haben könnten, Jess? Warum zweifelst du es an, wenn es doch stark genug ist, um uns ein Leben lang aneinander zu binden und glücklich zu machen?“, versuchte er es erneut.
„Bitte sag nichts mehr, Jack. Finde eine passendere Duchess unter deinen vielen Kandidatinnen und lass mich gehen“, flehte sie ihn fast an.
„Ich kann nicht“, brachte er stöhnend hervor, war mit zwei Schritten bei ihr, nahm die Hand, die sie erhoben hatte, um ihn abzuwehren, und küsste sie wie etwas unendlich Kostbares.
Zügellose Leidenschaft erfasste sie, als Jack sie von der Bank hochzog und in seine Arme riss.
„Ich kann nicht eine von ihnen nehmen und vorgeben, dich nicht zu begehren, Jessica“, protestierte er, als meinte er wirklich jedes Wort ernst. „Nenne mich schwach und einen Narren, dass ich dich so sehr will, aber verweigere uns beiden nicht das Glück. Rede dir nicht ein, wie könnten je wieder alte Bekannte werden, wie einst. Der Gedanke schmerzt wie ein Messerstich mitten in das Herz, das ich angeblich nicht besitze. Wage es nicht, mir vormachen zu wollen, dass du einfach dabeistehen und lächeln könntest, während ich eine andere heirate, oder mir höflich zu meinem Erstgeborenen gratulierst, während dir klar wird, dass nichts in ihm oder ihr an dich erinnert. Du gehörst mir, Jessica.“
„Oh, Jack“, flüsterte sie, und in ihren Augen schimmerten Tränen, als sie schließlich doch zu ihm aufsah. „Wie könnte das sein?“
„Weil du die bist, die du bist“, sagte er schlicht, als würde das alles erklären. Und dann beugte er den Kopf und küsste sie, wie um ihr damit ein Versprechen zu geben.
Süße Gefühle drohten sie zu überwältigen. Vielleicht war es unmöglich, ihn zu heiraten, aber konnte sie ihn nicht wenigstens für eine ganz kurze Weile, nur für diese Augenblicke, als ihren Liebhaber annehmen? Plötzliche Gewissensbisse ließen sie den Blick senken, denn wenn sie ihn zu ihrem Liebhaber machte, würde Jack glauben, dass sie ihm das Versprechen gab, auch seine Frau zu werden, und dieses Versprechen würde sie nicht halten.
Zu ihrer Erleichterung gab er es auf, sie sanft überreden zu wollen, glitt mit einer Hand über ihre Taille und ließ sie schließlich auf ihrem Bauch liegen. Die Wärme seiner Hand nahm Jessica den Atem, und sie stöhnte leise, als Jack den Kuss vertiefte. In ihr wuchs die süße Erregung so sehr, dass Jessica glaubte, es nicht ertragen zu können. Unwillkürlich presste sie die
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