Historical Saison Band 17
Kopf.
Es kam keine Antwort, und er fuhr sich seufzend durch das Haar. Ein Gefühl sagte ihm, dass seinem alten Freund etwas noch sehr viel Unerträglicheres widerfahren sein musste als das Verschwinden einer geliebten Verwandten, um ihn zu diesem bitteren Mann zu machen, den Jack kaum wiedererkannte.
„Was ist dir in Indien zugestoßen?“, fragte er sanfter und spürte, wie sein alter Freund erstarrte.
„Das geht dich nichts an“, erwiderte Alex kühl.
„Ich denke doch. Und zwar von dem Moment an, da du verlangt hast, dich mit mir hier zu treffen.“
„Denk daran, was ich mit meinem Brief schickte, Jack“, flüsterte Alex in unheilvollem Ton, „und hüte deine verdammte Zunge, wenn du wirklich wissen willst, woher ich es habe.“
„Warum zum Henker solltest du daran zweifeln?“
„Vielleicht weil auch ich die Gerüchte über dich und deinen Cousin kenne. Aber vor allem, weil ich die Hölle durchgemacht habe und alles anzweifle, was ich höre und sehe.“
Eine plötzliche Bewegung aus den Schatten ließ sie beide aufhorchen. Alex stürzte los, um sich den armen Kerl, der um den Pavillon herumschlich, zu schnappen.
Jack folgte ihm auf dem Fuß, doch das Blut gefror ihm in den Adern, als er eine Frau aufschreien hörte. Sein Herz setzte einen Schlag aus bei der Vorstellung, es könnte Jessica sein, die jetzt hilflos im Griff eines wütenden, kampfgestählten Mannes zappelte. Es war ihm, als würde jeder Schlag, der Jess treffen könnte, ihn hundertmal härter treffen. Eisige Panik erfasste ihn, so lebenswichtig schien es ihm plötzlich, dass er sie rettete.
„Lass sie los“, brüllte er herrisch und setzte seinem neuen Feind nach. „Wage es nicht, ihr wehzutun, du verdammter Wahnsinniger!“
„Untier!“, keuchte die Frau, und Jack hielt verdutzt inne, sobald er die Stimme erkannte. Er empfand sogar ein wenig Mitleid mit seinem ehemaligen Freund, als er sah, wie sehr der sich in Acht nehmen musste, damit Persephone ihm nicht das Gesicht zerkratzte. „Unzivilisierter, anmaßender, abscheulicher Grobian! Wie können Sie es wagen, mich anzugreifen?“
Alex hielt sie immer noch fest, offensichtlich, ohne ihr wehzutun. Was nur gut ist, dachte Jack. Sonst würde er sich gezwungen sehen, ihn doch noch niederzuschlagen.
„Guten Abend, liebe Cousine“, sagte er in der Hoffnung, sie mit seinen gelassenen Worten besänftigen zu können.
Wie sich herausstellte, rettete er Alex vor größerem Schaden, da dieses Mal tatsächlich seine Jess aus dem Unterholz hervorstürzte und bedrohlich schnell heranhumpelte, um Persephones Angreifer mit einem Stück Holz zu attackieren. Doch statt Alex mit ihrer improvisierten Waffe über den Schädel zu schlagen, fuhr Jessica bei Jacks Worten herum und stolperte über etwas, das auf dem Boden lag. Jack sprang vor, um sie zu fangen, fiel aber über denselben Gegenstand und landete auf ihr, sosehr er sich auch bemühte, sie nicht unter sich zu erdrücken.
„Jess, mein Liebling, habe ich dir wehgetan?“, stieß er entsetzt hervor, während er sie abzutasten versuchte und sie verärgert seine Hände von sich stieß. „Haben wir deinen Knöchel verletzt?“
„Nein, aber ich kann dir nicht sagen, wie sehr er schmerzt, weil du auf ihm gelandet bist“, meinte sie verstimmt und bemühte sich, wieder auf die Beine zu kommen. „Lass mich endlich aufstehen, du großer Tollpatsch“, fuhr sie fort, als er sie immer noch besorgt untersuchte.
„Ich helfe dir“, beharrte er, stieß ihren Zaunpfahl beiseite und reichte ihr herrisch die Hand, wobei er mitfühlend zusammenzuckte, da sie den Fuß aufsetzte und schmerzhaft nach Luft schnappte. „Halt dich an mir fest, du kleiner Dickschädel“, schimpfte er, als sie besorgt zu Persephone hinüberblickte, die bei Jessicas Auftritt ebenso erstarrt war wie Alex. „Meine Cousine kann sehr gut auf sich aufpassen. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass sie einen eindrucksvollen rechten Haken austeilen kann, sollte man so unklug sein, ihr die Chance dazu zu geben. Wenn du jemandem beistehen willst, schlage ich vor, du entscheidest dich für Alex.“
„Lass mich endlich, Jack. Ich bin nirgendwo sonst verletzt, was ich nicht unbedingt dir zu verdanken habe“, beschwerte sie sich, aber er tastete sie noch immer ab, und sie musste sich dann doch an seine Schultern klammern, als er ihren verletzten Fuß anhob. „Jack, lass mich los“, keuchte sie wieder, während er ihren zarten Knöchel untersuchte und die kleinen Narben von den
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