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Historical Saison Band 18

Historical Saison Band 18

Titel: Historical Saison Band 18 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Ashley , Barbara Monajem , Lyn Stone , Linda Skye
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erfolgreich überredet, deinen Modestil zu ändern.“
    Wenn seine Mundwinkel nicht verräterisch gezuckt hätten, hätte sie ihm vielleicht geglaubt, als er hochmütig antwortete: „Ich muss dich davon in Kenntnis setzen, dass es niemandem je gelungen ist, mein Urteil oder mein Verhalten zu beeinflussen, und schon gar nicht irgendeinem unverschämten jungen Pagen.“
    Sie beschloss, nicht weiter darauf einzugehen, und stellte ihm eine Frage, die sie schon lange beschäftigte.
    „Ich wusste es beinahe von Beginn an“, gestand er. „Zumindest habe ich es geahnt. Dass du in Wahrheit dem schönen Geschlecht angehörst, hatte ich auf jeden Fall schon erkannt, lange bevor wir in London ankamen.“
    „Und dennoch hast du mich als Pagen eingestellt.“ Sie vermochte den Tadel in ihrer Stimme nicht ganz zu verbergen. „Und mein Verhalten bezeichnest du als skandalös!“
    Über ihre Empörung musste er laut lachen, womit er die Aufmerksamkeit der anderen Parkbesucher noch mehr auf sie zog. „Ich will nicht bestreiten, dass es etwas ungewöhnlich war. Aber du hattest zu diesem Zeitpunkt längst meine Neugier geweckt, mein Kind. Außerdem konnte ich dich doch nicht einfach absetzen und den vielen Fallen und Tücken der großen Stadt überlassen.“
    Die Unterhaltung rief in ihr zu viele schmerzhafte Erinnerungen hervor. Deshalb wechselte sie das Thema, bevor ihre Gefühle überhandnahmen und sie mehr offenbarte, als ratsam war.
    „Nein, bis jetzt habe ich nicht viel in Erfahrung gebracht“, antwortete er auf ihre Frage. „Es ist mir gelungen, Chard und Gyles in der Spielhölle zu treffen, aber Willoughby war nicht da. Wer auch immer hinter all dem steckt, scheint nicht dumm zu sein. Man wird ihm nicht so leicht auf die Schliche kommen. Dafür ist er viel zu vorsichtig. Du musst dich gedulden, mein Liebling.“
    Der Blick, den sie ihm zuwarf, verriet ihre starke Beunruhigung. „Es ist nett von dir, dass du der Countess und mir bei den Nachforschungen hilfst, und ich möchte nicht, dass du den Eindruck gewinnst, ich wäre undankbar. Gleichwohl finde ich es nicht gut, dich in diese Sache hineingezogen zu haben. Wie du selbst zugegeben hast, bist du den drei Verdächtigen freundschaftlich gesonnen. Daher kann ich mir nicht vorstellen, dass es für dich befriedigend ist, den Schuldigen seiner Strafe zuzuführen.“
    „Ich ziehe gewiss keinen Nutzen daraus“, gab er offen zu. „Und mit deiner Annahme liegst du ganz richtig. Ich stehe den drei Verdächtigen näher, als ich deinem Patenonkel jemals gestanden habe.“ Er zuckte mit den Schultern. „Vermutlich liegt es daran, dass wir in einem ähnlichen Alter sind und entsprechend mehr gemeinsam haben. Dennoch brauchst du nicht zu denken, wir wären innige Freunde – das entspricht nicht den Tatsachen. Wir treffen uns nur während der Saison. Darüber hinaus verabreden wir uns nie.“
    „Ja, aber …“
    „Kein Aber“, fiel er ihr ins Wort. „Ich habe mich entschieden. Außerdem kann dieser Zustand nicht weiter hingenommen werden. Beim nächsten Raubüberfall ist vielleicht jemand aus meiner Familie oder ein enger Freund betroffen. Dann würde ich es mir nicht verzeihen, den Schuldigen verschont zu haben.“
    Kaum hatte er dies ausgesprochen, als eine offene Kutsche an ihnen vorbeifuhr. Drinnen saß niemand anderes als die Schwägerin eines der Verdächtigen, die gerade mit ihrer Tochter spazieren fuhr und ihnen freundlich zuwinkte. Georgiana musste unweigerlich daran denken, dass sie wegen Digbys Verletzung auf den prunkvollen Ball verzichtet hatte.
    „Wie war es denn gestern Abend auf dem Ball der Mertons, Ben?“, fragte sie ohne Umschweife. „War es ähnlich pompös wie im letzten Herbst? Diesen Ballsaal werde ich nie vergessen – die Pracht der Lichter und das Meer aus duftenden Blumen.“
    Obwohl ihn freute, dass sie ihn beim Vornamen nannte, brachte er für den Gesprächsgegenstand keine Begeisterung auf. Nach den vielen Saisons in der Stadt hatte er sich an die großen aufwendigen Feste gewöhnt und ließ sich kaum mehr davon beeindrucken. „Nun, ich bin nicht lange dort gewesen und habe nicht so sehr darauf geachtet“, antwortete er, wobei es ihm schwerfiel, sich überhaupt an den geschmückten Saal zu erinnern.
    „Oh, aber bestimmt ist dir die Dekoration aufgefallen!“, hakte sie nach. „Im letzten Herbst hat die Duchess die Wände mit kunstvollen apricot- und crèmefarbenen Stoffbahnen ausschmücken lassen, die genau zum Abendkleid der Tochter

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