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Historical Saison Band 18

Historical Saison Band 18

Titel: Historical Saison Band 18 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Ashley , Barbara Monajem , Lyn Stone , Linda Skye
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Gedanken. „Ja, mir gehen gerade ein paar Dinge durch den Kopf“, gestand sie freimütig. Sie wusste, dass die alte Dame viel zu scharfsinnig war, als dass sie ihr etwas vormachen könnte.
    „Zweifellos wird Ihr Verlobter alles tun, um Ihre Sorgen zu vertreiben, wenn Sie sich ihm anvertrauen. Er ist ein besonders verständiger Gentleman.“
    Georgiana musste lächeln. „Offensichtlich hat sich Ihre Meinung über ihn geändert, Madam“, sagte sie. „Ihre Wertschätzung für ihn ist innerhalb weniger Wochen enorm gestiegen.“
    „Ich hoffe, nie so dünkelhaft zu werden, dass ich nicht zugeben kann, wenn ich mich geirrt habe, Georgiana. Ich habe Fincham völlig verkannt und mich der Sünde schuldig gemacht, jemanden nur aufgrund von lächerlichem Gerede zu verurteilen. Ein solcher Fehler wird mir nicht noch einmal unterlaufen. Lord Fincham ist nicht nur eine Persönlichkeit mit Charakter und Scharfsinn, er ist ein Gentleman mit ehrenhaften Prinzipien.“
    Zu jedem anderen Zeitpunkt hätte sich Georgiana über die Worte der Witwe gefreut, denn sie hielt sehr viel von deren Meinung. Doch das sonderbare Verhalten des Viscounts machte ihr dies unmöglich, und sie beschloss endlich, der alten Dame ihre Zweifel anzuvertrauen.
    „Ich stimme Ihnen zu, Mylady … zumindest bis zu einem gewissen Grad. Ich wünschte bloß, er würde mir berichten, ob es Fortschritte bei der Aufklärung des Raubüberfalls gibt. Warum weigert er sich, mich ins Vertrauen zu ziehen? Er erzählt mir nichts … oder zumindest nur sehr wenig darüber.“
    Die Witwe schmunzelte. „Ach, mein liebes Kind! Ich kann nur vermuten, dass sich die Liebe ungünstig auf Ihr Urteilsvermögen auswirkt. Normalerweise haben Sie ja eine ausgesprochen rasche Auffassungsgabe. Ich habe Ihnen gerade offenbart, dass Fincham meiner Meinung nach ein kluger Gentleman mit Grundsätzen ist. Vielleicht sollte ich noch hinzufügen, dass er es sich bei ihm um einen Mann handelt, der sehr gut für die Seinen sorgt. Und Sie sind die Seine, Georgiana. Hat er das nicht vor aller Welt gezeigt, indem er Sie mit so prachtvollen Juwelen schmückt? Und er möchte Sie, koste es, was es wolle, beschützen.“
    Vielleicht ist das wahr, aber weshalb besteht er dann darauf, dass der Schmuck bei ihm am Berkeley Square bleibt? fragte sich Georgiana, der die Beteuerungen der Witwe wenig Trost spendeten. Wenn er sie aufrichtig liebte, weshalb hatte er dann nie ein Wort darüber verloren?
    Genau in diesem Moment bemerkte sie, dass der Gentleman, dessen Verhalten ihr solches Kopfzerbrechen bereitete, sich den Weg zu ihr durch eine Gruppe anderer Gästen bahnte. Seine Miene verriet, dass er schon eine ganze Weile nach ihr gesucht hatte. Fragend hob er eine Augenbraue.
    „Du siehst ungewöhnlich blass aus, Georgie. Ich sollte dich besser nach draußen auf die Terrasse führen, damit du etwas frische Luft bekommst. Würde Ihre Ladyschaft uns verzeihen, wenn wir Sie erneut allein lassen?“
    Da der Viscount in den Augen der Witwe offenkundig nichts falsch machen konnte, erhielt er rasch ihre Zustimmung. Ohne Umwege führte er Georgiana auf die weit offenen Flügeltüren der Terrasse zu.
    Obwohl es ein schöner warmer Frühsommerabend war, fanden sie die große steinerne Terrasse verlassen vor – ein Umstand, der Georgiana ein wenig beunruhigte, jedoch genau die gegenteilige Wirkung auf den Viscount zu haben schien.
    „Ah! Wenigstens ein Augenblick, den wir für uns haben. Das gelingt uns viel zu selten, nicht wahr, mein Schatz?“
    „Das ist kaum verwunderlich, da wir einander in letzter Zeit auch kaum zu Gesicht bekommen haben!“, erwiderte sie und drehte ihm den Rücken zu.
    Er lächelte zufrieden. „Darf ich aus deinem gereizten Tonfall schließen, dass du mich vermisst hast, mein Engel?“
    Sie schwieg unnachgiebig. Ihr war nicht nach diesem Katz-und-Maus-Spiel zumute, das er scheinbar allzu gern mit ihr spielte. Genauso verhält es sich, stellte sie im Stillen fest. Sie war für ihn wie ein Spielzeug – im einen Moment der Mittelpunkt seines Interesses und dann achtlos beiseitegeschoben wie ein Gegenstand, der jegliche Anziehungskraft verloren hat! Warum verkünde ich nicht allen, dass die Verlobung nur vorgetäuscht ist? Dann hat diese Qual endlich ein Ende!
    Doch als er ihren rechten Ellbogen ergriff und sie zu sich drehte, damit sie ihn ansah, wusste sie, dass sie schweigen musste, bis der Tod ihres Patenonkels aufgeklärt war. Ich darf den Grund für diese Scharade nie aus den

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