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Historical Saison Band 18

Historical Saison Band 18

Titel: Historical Saison Band 18 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Ashley , Barbara Monajem , Lyn Stone , Linda Skye
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Treue gehalten.“ Bei diesen Worten lag ein leichtes Beben in der Stimme der alten Dame.
    „Madam, ich verstehe nicht ganz, was Sie mir sagen möchten.“
    „Nein, meine Liebe, das ist mir klar. Nun aber ist es höchste Zeit, dass Sie alles erfahren. Vielleicht hilft es Ihnen dabei, mit einer misslichen Angelegenheit fertigzuwerden, die aus den Fehlern der Vergangenheit erwachsen ist.“
    Die Witwe erhob sich mithilfe ihres Gehstocks aus Ebenholz und trat zum Fenster. „Mein Sohn liebte Sie, mein Kind, ebenso wie er Ihre Mutter immer geliebt hat. Er hat nie aufgehört, sie zu lieben. Es gereicht mir ewig zur Schande, dass ich es war, die Frances zur Lösung der Verlobung überredet hat, damit mein Sohn Matilda Castleford heiraten konnte – eine Frau, die er bis zu ihrem Tod in Ehren gehalten, jedoch niemals aufrichtig geliebt hat. Ich werde mir das ewig zum Vorwurf machen.“
    Obgleich Georgiana über diese Enthüllung bestürzt war, gelang es ihr, im Brustton der Überzeugung zu erwidern: „Meine Mutter muss Ihre Gründe gut verstanden haben, Madam, denn ich habe sie niemals auch nur das geringste Wort gegen Sie äußern hören … nicht ein einziges Mal.“
    „Nein, mein Gott, ich wünschte, sie hätte es getan.“ Erneut bebte die Stimme der Witwe und verriet ihre Betroffenheit. „Auch ich habe Ihre Mutter sehr geliebt“, sagte sie in die Stille hinein. „Frances war ein so liebenswürdiges und warmherziges Mädchen. Sie und William waren sich schon als Kinder nahe, und diese Nähe hatte Bestand bis zu ihrem Tod. Ihre Mutter stammte aus einer alten und ehrbaren Familie. Wie Ihnen gewiss bekannt ist, war Ihr Großvater der jüngste Sohn von Lord Brent. Infolgedessen wäre sie durchaus eine geeignete Ehefrau für meinen jüngeren Sohn gewesen. Ich selbst habe die enge Verbindung unterstützt – zumindest, bis mein ältester Sohn so unerwartet starb und William den Titel des Counts of Grenville erbte. Da sich mein Gatte kurz vor seinem Tod in unverantwortlicher Weise dem Spiel hingegeben hatte, hinterließ er der Familie beträchtliche Schulden. Um diese begleichen zu können, musste William eine Frau heiraten, die über hinreichende finanzielle Mittel verfügte … die einzige Voraussetzung, die Ihre Mutter nicht erfüllte. Sie war einigermaßen komfortabel in einem Pfarrhaus aufgewachsen, aber die Verhältnisse waren nicht luxuriös. Sie verfügte über keine nennenswerte Mitgift.“
    Als die Countess ihren Blick vom Fenster abwandte, sah sie, wie Georgiana sich nachdenklich auf die Unterlippe biss. Offenbar ahnte die junge Frau längst, was nun folgen würde. „Meine Liebe, ich wünschte, ich hätte Ihnen das ersparen können. Trotzdem muss ich Sie nochmals fragen, ob Sie sich nie gewundert haben, weshalb mein Sohn ein so lebhaftes Interesse an Ihnen hatte? Weshalb er so viel Zeit in Ihrer Gesellschaft verbracht hat? Warum er Sie nach dem Tod Ihres Großvaters auf seinem Gut untergebracht und Sie mit einer geeigneten Gesellschafterin versehen hat, damit Sie dort einigermaßen unabhängig leben konnten?“
    „Madam, ich müsste schon unter erheblicher Begriffsstutzigkeit leiden, um nicht zu wissen, worauf Sie anspielen“, erwiderte Georgiana in einer ruhigen und würdevollen Weise, die ihren wachsenden Unmut verbarg. „Allerdings würde auch nur die leiseste Unterstellung in dieser Hinsicht bedeuten, meine Mutter in Verruf zu bringen. Nun weilt meine Mutter nicht mehr unter uns und kann ihren guten Namen nicht mehr verteidigen. Überdies setzt es meinen verstorbenen Vater der Lächerlichkeit aus – einen tapferen Mann, der im Dienst für sein Vaterland das Leben ließ. Ganz zu schweigen davon, dass solche Vermutungen das Andenken Ihres eigenen Sohnes beschmutzen.“
    „Glauben Sie mir, das Letzte, was ich will, ist, jemanden zu entehren, und am allerwenigsten Sie“, beteuerte die alte Dame rasch. „Ich habe all die Jahre beobachtet, wie Sie zu einem Ebenbild Ihrer bezaubernden Mutter herangewachsen sind. Sie hatten das Glück, viele ihrer herausragenden Eigenschaften zu erben. Außerdem mangelt es Ihnen weder an Mut noch an Verstand. Ob diese Züge vom verstorbenen Colonel Grey oder von meinem Sohn stammen, spielt keine große Rolle. Es geht einzig darum, wie die Gesellschaft die Fürsorge meines Sohnes für Sie ausgelegt. Vermutlich wollen diejenigen, mit denen er Meinungsverschiedenheiten hatte und die noch immer einen Groll gegen ihn hegen, sein Andenken in Verruf bringen.“
    Augenblicklich

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