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Historical Saison Band 18

Historical Saison Band 18

Titel: Historical Saison Band 18 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Ashley , Barbara Monajem , Lyn Stone , Linda Skye
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bewundernden Blicke der Angehörigen des starken Geschlechts gewöhnt. Schon oft hatte man ihr gesagt, wie sehr sie ihrer Mutter glich, und ihr das Kompliment gemacht, von ebensolcher Schönheit zu sein. Sie hatte sich zwar stets über die Ähnlichkeit mit ihrer Mutter gefreut, dennoch war sie nicht im Mindesten eitel. Stattdessen bevorzugte sie die Gesellschaft derer, die nur wenig Notiz von ihrem Äußeren nahmen. Ein solcher Mensch war ihr Patenonkel gewesen und ebenso verhielt es sich bei ihrem treuen Diener Digby. Wahrscheinlich fiel auch Lord Fincham in diese Kategorie. Schließlich hatte er sie oft genug wie einen lästigen Gassenjungen behandelt. Wie sehr sie diesen vertrauten und unkomplizierten Umgang mit ihm geliebt hatte! Die gemeinsamen Ausritte und Gespräche, seinen feinen Spott …
    Gerade als die Erinnerungen in ihr hochstiegen, verlangte der Tanz eine Drehung, wodurch ein anderer Teil des Salons in ihren Blick geriet. Sie sah dort einen hochgewachsenen dunkelhaarigen Gentleman, der im Türrahmen lehnte und durch sein Monokel gleichmütig die Tanzenden musterte. Er war tadellos in jenem Stil gekleidet, den George Brummell verfocht – mit kurz geschnittenen Haaren, die frisiert waren, als hätte der Wind sie ihm ins Gesicht geweht, und verlängerten Koteletten, die seine männlichen Züge betonten. Im Vergleich zu ihm wirkten die anderen anwesenden Herren weitaus weniger gepflegt und stilvoll.
    Dieser Stil veränderte seine Erscheinung so stark, dass Georgiana ihn nicht auf den ersten Blick erkannte. Erst als ihm bei ihrem Anblick das Monokel aus den Fingern glitt und er mit seinen durchdringenden dunkelbraunen Augen direkt in ihre Richtung blickte, wusste sie es mit Gewissheit. In diesem Moment vergaß sie beinah, dass sie gerade tanzte, und blamierte sich fast, indem sie einen Schritt ausließ. Der Viscount senkte nur die Lider, und seine markanten Züge nahmen einen verächtlichen Ausdruck an, bevor er sich auf dem Absatz umwandte und den Raum verließ.
    Georgiana widerstand der Versuchung, ihm unverzüglich zu folgen, und es gelang ihr, den Tanz würdevoll zu beenden. So rasch wie möglich eilte sie in das Gesellschaftszimmer, fand jedoch den Mann, den sie so dringlich zu sehen wünschte, nicht mehr vor. Enttäuscht gesellte sie sich wieder zu der Countess of Grenville und leistete ihr Gesellschaft.
    „Also wirklich!“, beklagte sich Lady Pickering, während sie neben ihrer alten Freundin Platz nahm. „Ich habe ja bereits Gerüchte gehört, dass Lord Finchams Benehmen in letzter Zeit zunehmend exzentrisch geworden ist, trotzdem konnte ich es bis jetzt einfach nicht glauben. Sein Verhalten mir gegenüber war bisher immer tadellos und mit seiner Höflichkeit konnte es so leicht kein anderer aufnehmen. Und doch, heute Abend kommt er hierher und behauptet äußerst liebenswürdig, sich auf seinen ersten Ball der Saison zu freuen. Aber keine fünf Minuten später verlässt er mein Haus in der unhöflichsten Weise, die man sich vorstellen kann: Er behauptete, dass ihm eine dringende Verabredung eingefallen sei, die er einhalten müsse.“
    „Wie gut, dass er sich wenigstens an die Verabredung erinnert hat“, bemerkte die Witwe spitz. Ihre Freundin war inzwischen aufgesprungen, um weitere Gäste zu begrüßen. „Mir ist gar nicht aufgefallen, dass er hier war.“
    „Oh doch, und er war ausreichend lange hier, Madam“, versicherte Georgiana ihr leise. „Ich nehme an, dass er gegangen ist, weil er mich erkannt hat.“ Eine Weile betrachtete sie die fein gezeichneten Gestalten auf ihrem Fächer. Dann murmelte sie im Stillen: „Mir scheint, meine schlimmsten Befürchtungen sind wahr geworden. Sir Galahad ist zu meinem Erzfeind geworden. Jetzt bleibt nur abzuwarten, welchen Weg der Rache er ersinnen wird.“

7. KAPITEL
    N un, Miss Georgie, es gibt kaum noch ’was, was wir tun können, außer abwarten und sehen, was passiert. Ich hatte ’ne Menge Glück, Jem Fisher über den Weg zu laufen. In all den Jahren is’ er kein Heiliger geword’n, aber er is’ auch kein durch und durch schlechter Kerl. Jem und sein Sohn werden Augen und Ohr’n offen halten. In der Gegend der Stadt läuft wenig, von dem sie nich’ früher oder später ’was erfahr’n.“
    Obwohl der Hyde Park zu dieser Stunde nahezu verlassen war, hielt sich Georgiana von den beliebteren Wegen fern, um ungestört mit ihrem treuen Diener reden zu können.
    „Das haben Sie gut gemacht, Digby. Zumindest können wir jetzt den

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