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Historical Saison Band 19

Historical Saison Band 19

Titel: Historical Saison Band 19 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanna Fulford , Louise Allen , Elizabeth Beacon
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sie schweigend. Dann kam ihm ein anderer Teil des belauschten Gesprächs in den Sinn.
    „Vivien, was hat Sir Digby mit dieser rachsüchtigen Drohung gemeint?“
    Sie sah rasch auf. „Was meinst du?“
    „Seine Bemerkung über das Armenhaus.“
    „Oh, das.“ Sie seufzte. „Das war reine Bosheit. Mein Gatte hat einige unvorteilhafte Investitionen im Jahr vor seinem Tod getätigt. Demzufolge ist meine finanzielle Situation nicht so gut, wie sie sein könnte.“
    „Stehen die Dinge tatsächlich so schlimm, wie Digby andeutete?“ Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, blickte er sie zerknirscht an. „Verzeih mir; das geht mich nichts an. Ich wollte nicht neugierig sein.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Ist schon gut. Sir Digby hat ein wenig übertrieben, aber ich kann nicht verhehlen, dass mir die Zukunft Sorge bereitet … besonders die Zukunft meiner Kinder.“
    Obwohl sie die Worte emotionslos und sachlich äußerte, spürte er, wie sehr sie die Situation belastete. Er nahm auch wahr, was sie ihm verschwieg und seine Beunruhigung wuchs.
    „Haben die Anwälte deines Gatten mit dir gesprochen?“
    „Ja, aber um ehrlich zu sein, habe ich damals kaum ein Wort verstanden. Ich fühlte mich so kurz nach Hughs Tod immer noch sehr orientierungslos. Erst später ist mir das volle Ausmaß meiner misslichen Lage bewusst geworden.“ Sie lächelte reuevoll. „Eine Ehe mit Sir Digby Feversham hätte viele meiner Probleme lösen können.“
    „Und weitaus Schlimmere entstehen lassen.“
    „So ist es.“
    Die Wärme hüllte sie ein und auch der Brandy tat seine Wirkung. Vivien entspannte sich etwas. Es tat gut, ihre Befürchtungen in Worte fassen zu können und Max war schon immer ein guter Zuhörer gewesen. Sie konnte auch darauf vertrauen, dass er die Einzelheiten ihres Gesprächs niemandem erzählen würde.
    „Außerdem“, sagte er, „hast du dir geschworen, nicht wieder vor den Traualtar zu treten.“
    „Das habe ich, gleich, wie sehr mich meine Familie dazu drängt.“
    „Setzen sie dir arg zu, dass du wieder heiratest?“
    „Ja, aber ich werde mich ihrem Drängen nicht beugen.“
    „Das freut mich zu hören.“ Sie wird wohl niemals erfahren, wie sehr es mich tatsächlich freut oder wie viel Hoffnung mir dieses Gespräch gibt, schoss es ihm durch den Kopf.
    „Du kannst von Glück sagen, dass deine Verwandtschaft sich nicht derart in dein Leben einmischt.“
    „Ich lasse mich nicht leicht zu etwas überreden, das ich nicht tun möchte.“
    „Ich wünschte, ich hätte deine Entschlossenheit besessen“, sagte sie. „Es hätte mir wohl viel Herzschmerz erspart.“
    „Herzschmerz?“
    „Ich hätte Hugh niemals heiraten sollen. Ich wusste, dass ich ihn nicht liebte, aber ich dachte, ihn zu respektieren würde ausreichen. Es hat nicht lang gedauert, bis mir klar wurde, welch schrecklichen Fehler ich begangen habe.“
    „Oh, du Arme.“
    „Er war ein guter, freundlicher Mann, aber wir hatten nichts gemeinsam außer den Kindern. Je mehr Zeit verging, desto fremder wurden wir uns.“
    „Das tut mir leid.“
    „Weil ich unglücklich war, wurde er es auch, obwohl dies ganz gewiss nicht in meiner Absicht lag.“
    „Wir alle tun Dinge, die unabsehbare Folgen haben“, sagte er.
    „Sein Tod war am Ende eine Erleichterung – für uns beide.“
    „Zu einer Beziehung gehören immer zwei. Es war genauso der Fehler deines Gattens, weil er sich deiner wahren Gefühle vor der Hochzeit nicht versichert hatte.“
    „Ich wünschte, er hätte es getan – oder dass ich mehr Vernunft besessen hätte. Ich fühle mich verdienterweise schuldig.“
    Max schüttelte den Kopf. „Es ist sinnlos etwas zu beklagen, das man nicht ändern kann.“
    „Ich kann meinen Teil der Schuld nicht leugnen. Immerhin müssen wir mit den Konsequenzen unserer Entscheidungen leben.“
    Max spürte, wie sich sein Herz zusammenzog, als ihm die Wahrheit dieser Bemerkung aufging.
    „Wenn ich auch nur einen Hauch mehr Verstand besessen hätte, wäre das alles nicht passiert.“ Er suchte ihren Blick und hielt ihn fest. „Dich gehen zu lassen, war der größte Fehler, den ich in meinem ganzen Leben begangen habe … und es gab keinen Tag, an dem ich es nicht bereut hätte.“
    Es war, als hätte man ihr alle Luft zum Atmen aus den Lungen gepresst. Sprachlos blickte sie ihn an.
    „Ich weiß, mein Verhalten dir gegenüber war abscheulich und ich habe es nicht verdient, dass du mir nun zuhörst, aber ich bitte dich dennoch darum.“ Er hielt

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