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Historical Saison Band 19

Historical Saison Band 19

Titel: Historical Saison Band 19 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanna Fulford , Louise Allen , Elizabeth Beacon
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Zeilen niederschrieb:
    Liebe Mama, lieber Papa!
    Ich weiß, ihr wollt nichts von mir hören und mich auch nicht sehen, dennoch steht Weihnachten vor der Tür und ich hoffe, ihr vergebt mir einen letzten Versuch, euch die Hand zur Versöhnung zu reichen. Ich sehe eure beiden Enkel an, Nathan und Joseph, und stelle fest, wie schnell sie groß werden. Ich sehe viel von euch in ihnen – deine Augen, Mama, deine große Statur, Papa.
    Es sind gute Jungs: klug, fröhlich, hart arbeitend und großherzig. Darf ich hoffen, dass ihr sie vielleicht einmal treffen würdet? Dass ihr bereit seid, euch eine Chance zu geben, sie zu lieben, so wie ich weiß, dass sie euch lieben würden?
    Ich bitte lediglich um ein Wort von euch. Ich bitte euch nicht darum, mich zu treffen, sondern nur die Jungen. Ich hoffe, ihr seid beide bei guter Gesundheit und wohlauf.
    Eure euch liebende Tochter
    Emilia
    Little Gatherborne, Hertfordshire
    Hugo faltete den Brief zusammen, besah sich noch einmal die Adresse und legte ihn schließlich dorthin zurück, wo er ihn gefunden hatte. Dann setzte er ein unbeschwertes Lächeln auf, öffnete die Küchentür und wurde sofort von den Zwillingen bestürmt.
    „Frohe Weihnachten, Major!“
    „Frohe Weihnachten.“ Er hob sie hoch, jeden auf einen Arm und schaute über ihre Köpfe hinweg zu Emilia, die am Fuße der Treppe stand. Sie wirkte so erschöpft, als hätte sie die ganze Nacht kein Auge zugetan. „Frohe Weihnachten, Mrs Weston.“
    Sie kam in die Stube und schaute zur Tür auf seine gepackten Taschen. „Auch Ihnen einen guten Weihnachtsmorgen, Major. Wie ich sehe, haben Sie bereits gepackt.“
    „Ja, ich hege die Absicht, gleich nach dem Frühstück aufzubrechen.“
    „Ausgezeichnet“, sagte sie mit heiterem Lächeln, doch ihre dunklen Augen blickten traurig. „Das ist gewiss empfehlenswert. Ihr Weg ist weit und die Straßen sind sicherlich voller Schneematsch und schwer passierbar.“
    „Vor der Heimreise werde ich Sir Philip noch einen Besuch abstatten, um ihm von dem Fest in der Scheune und dieser anderen Sache zu berichten.“
    „Danke. Nein, Jungs, hört auf zu jammern, natürlich muss der Major abreisen. Er gehört nicht hierher.“
    Schonungslos, aber ehrlich, dachte Hugo, während er frühstückte, mit den Jungen plauderte und sich bemühte, Emilia nicht unentwegt anzusehen.
    Als Hugo schließlich sein Pferd im Hof gesattelt hatte, standen die Zwillinge aufgereiht neben ihrer Mutter vor ihm und streckten ihm mit feierlicher Miene die Arme entgegen. Er hatte keine Mühe, ihnen die Hände mit ebensolch ernster Miene zu schütteln. Emilias Hand führte er hingegen an seine Lippen.
    „Danke für Ihre Gastfreundschaft, Madam. Weder werde ich Ihre Hilfsbereitschaft noch Sie jemals vergessen.“
    Kalt lagen ihre Finger in seiner Hand. Sie zitterte ein wenig, aber sie zog sie nicht fort. „Wir werden Sie ebenfalls nicht vergessen, Major.“
    Betrübt erwiderte sie seinen Blick, und das gab ihm Hoffnung – auch wenn er sich insgeheim dafür schalt, Trost in ihrem Kummer zu finden. Doch wäre er ihr gänzlich gleichgültig, würde sie gewiss nicht so traurig blicken, sondern wäre froh, ihn los zu sein.
    Er schwang sich in den Sattel und wendete Ajax in die Richtung, die sie ihm vorgab. „Diese Straße führt nach Longfield Manor, zu Sir Philips Anwesen.“
    Er dachte schon, das sei alles, was sie ihm zum Abschied sagen wolle, da packte sie unverhofft mit einer Hand die Zügel und berührte mit der anderen sein Knie. „Bleiben Sie gesund, Hugo, und viel Glück.“
    Er verschränkte die Finger mit den ihren und spannte die Muskeln an, bereit, sie zu sich in den Sattel zu ziehen … Doch dann zwang er sich, seinen Griff zu lösen. „Ihr erster Wunsch liegt in der Hand des Schicksals, der andere … Nun, ich werde sehen, was ich tun kann, um ihn zu erfüllen. Auf Wiedersehen, Emilia.“

9. KAPITEL
    W elche guten Vorsätze hast du fürs neue Jahr gefasst, Emilia?“ Die Müllerstochter lehnte sich gegen die Küchentür, während Emilia die Münzen für den Sack Mehl abzählte, den Maudie ihr gebracht hatte.
    „Die Flickendecke beenden, die ich schon seit zwei Jahren in Arbeit habe, ein Blumenbeet am Rande des Gemüsegartens anlegen und fliegen lernen wie ein Vogel“, antwortete Emilia schmunzelnd, worauf die andere Frau zu kichern begann.
    Und Hugo vergessen, was ebenso leicht sein wird, wie fliegen zu lernen.
    „Und du, Maudie?“
    „Willie Carter dazu bringen, mir einen Antrag zu

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