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Historical Saison Band 20

Historical Saison Band 20

Titel: Historical Saison Band 20 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marguerite Kaye , Joanna Fulford
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Herberge zurückzukehren. Er brauchte Zeit, um seine Gedanken zu ordnen, und so begab er sich stattdessen auf einen Spaziergang. Lange stand er an der Ufermauer und starrte auf die schäumenden Wellen hinaus, ohne sie wirklich zu sehen. Wie er Claudia gesagt hatte, machte ihre Enthüllung einen sehr großen Unterschied für ihn. Er wusste nur nicht, was er tun sollte. Eine Vorgehensweise erschien ihm ebenso unbefriedigend wie die andere. Vielleicht hätte er etwas sagen sollen, als sie ihm gestanden hatte, wer sie war. Sein erster Impuls war gewesen, genau das zu tun, aber dann hatte er sich an ihre Worte erinnert. Was geschah, lässt sich nicht ändern. Jetzt möchte ich es nur vergessen. Und er hatte ihr versichert, dass er nichts tun würde, um sie daran zu erinnern. Er seufzte. Durfte er sein Wort einfach brechen? Was immer er von jetzt an tat, es würde ihr wehtun.
    Der Rest ihrer Reise würde ihnen in Erinnerung bleiben: Die Überfahrt war dieses Mal rauer, und die meisten Passagiere auf dem kleinen Paketschiff wurden von Übelkeit befallen. Jede Unterhaltung beschränkte sich auf das Nötigste. Trotz der schlechten Wetterbedingungen blieb Duval die meiste Zeit mit Matthieu an Deck und kam nur gelegentlich zu ihr herunter. Also wickelte Claudia sich in ihren Umhang und versuchte zu schlafen. Doch ihre innere Unruhe ließ es nicht zu. Seit Duval vorhin zur Herberge zurückgekommen war, war sein Verhalten so anders gewesen. Sie konnte nicht genau sagen, was sich verändert hatte, wusste aber, dass es etwas sehr Tiefgehendes sein musste.
    Sie war mehr als erleichtert, als sie wieder auf festem Boden standen. Und dieses Mal war es englischer Boden. Ihre Freude darüber war unermesslich.
    Duval erriet leicht den Grund für ihr Lächeln. „Sie sind sicher froh, Ihr Zuhause bald wiederzusehen.“
    „Ja, obwohl es auch Zeiten gab, da hätte ich das nicht für möglich gehalten.“ Sie sah ihn ernst an. „Wenn Sie nicht gewesen wären, hätte sich das vielleicht sogar bewahrheitet. Ich schulde Ihnen viel.“
    Die Worte konnten ihr nicht leichtgefallen sein, und doch war Duval überrascht, wie aufrichtig sie klangen. „Es freut mich, wenn ich Ihnen von Diensten sein konnte. Wirklich.“ Er zögerte, bevor er fortfuhr. „Jetzt bleibt mir nur noch, eine Kutsche für Ihre weitere Reise zu organisieren.“
    Er hielt Wort. Kaum eine Stunde war vergangen, da stand das Gefährt vor der Tür des Gasthofs. Was nur bestätigte, dass er sie tatsächlich so bald wie möglich loswerden wollte.
    Vor der wartenden Kutsche blieb Claudia kurz stehen und drehte sich zu Duval um. „Reisen Sie jetzt nach London weiter?“
    „Ja. Ich habe wichtige Angelegenheiten zu erledigen.“
    „Das kann ich mir vorstellen.“
    Zwar bezweifelte er das sehr, verzichtete aber lieber darauf, sie aufzuklären. „Ich werde wohl einige Tage dafür benötigen.“
    „Dann möchte ich Sie nicht aufhalten.“ Sie streckte die Hand aus. „Leben Sie wohl, Duval.“
    Er umfasste ihre Hand mit seinen warmen, starken Fingern. „Sobald ich fertig bin, werde ich mir erlauben, bei Ihnen auf Oakley Court vorzusprechen.“ Und als sie ihn erstaunt ansah, fügte er hinzu: „Wir haben wichtige Dinge zu besprechen.“
    „Bemühen Sie sich meinetwegen nicht weiter. Ich bin sicher, Genet wird mir schreiben.“
    „Die Dinge, die ich erwähnte, gehen nicht nur Genet an.“
    „Sondern?“
    Obwohl sie ihm dankbar dafür war, dass er sie aus Frankreich herausgeholt hatte, hatte sie nicht den Wunsch, ihn wiederzusehen. Die Zeit würde ihr helfen, ihn aus ihren Gedanken zu verbannen.
    „Ich darf es noch nicht sagen.“
    Offenbar suchte er nur nach Ausflüchten, ihre Bekanntschaft aufrechtzuerhalten. Und falls das stimmte, dann konnte er nur einen einzigen Grund dafür haben. Es war ihre eigene Schuld, dass er glaubte, sich ihr gegenüber so viel herausnehmen zu können – und nicht wenig demütigend. Außerdem hielt er noch immer ihre Hand. Claudia konnte sich nicht von ihm losreißen, ohne Aufsehen zu erregen.
    „Ich bitte Sie nur um vier weitere Tage Geduld. Dann werden wir reden.“
    „Nein, das werden wir nicht. Unsere Bekanntschaft ist beendet, Duval. Das müssen Sie doch einsehen.“
    „Leider ist sie das nicht, meine Liebe.“
    „Ich halte es wirklich für besser, Sie lassen sich nicht wieder blicken.“
    „Dennoch muss ich darauf bestehen.“
    Ganz offensichtlich würde er sich nicht davon abbringen lassen. Claudia zuckte die Achseln. „Nun gut, obwohl

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