Historical Saison Band 20
stachelte ihn an. Und ihre Aufregung ebenso. Er strich über ihren Daumen, wo das Seil die Haut aufgeschürft hatte, und spürte, wie sie scharf einatmete. Sie beugte sich zu ihm. Seine Euphorie wurde zu glühendem Verlangen. Hart riss er sie an sich und bemächtigte sich ihres Mundes.
Es war kein raffinierter Kuss. Er war hart, gefährlich, fordernd. Einen kurzen Moment reagierte Deborah nicht, geschockt von der nackten Rohheit seiner kaum gezügelten Leidenschaft. Das war nicht der Elliot, den sie neulich geküsst hatte, dies war ein anderer, wilderer, ein Geschöpf der Nacht. Und genau das wollte auch sie heute Nacht sein.
Seine Inbrunst ließ sie alle Hemmungen vergessen. Als Elliot sie gegen die Tür drückte und fieberhaft nach ihrer Haut tastete, die unter viel zu viel Stoff verborgen war, öffnete Deborah ihm ihre Lippen. Ihre Zungen trafen sich, und sie erwiderte seinen Kuss so feurig, bis sie beide weder Denken noch Beherrschung kannten. Wo er führte, folgte sie, als er sie heißer küsste, ihren Mund tiefer eroberte, tat sie es ihm gleich.
Nie, nicht einmal in ihren geheimsten Fantasien war Deborah so geküsst worden. Nie hatte sie so geküsst. Nicht einmal Bella kannte solche Küsse, denn Bella war im Grunde ein Geschöpft, das von kälteren, schwärzeren Motiven getrieben wurde als schlichter Leidenschaft. In diesem Augenblick jedoch waren Deborahs und Elliots Küsse pure Leidenschaft; ungezähmt, wild, losgelöst von allem …
Es war, als hätte das ganze Geschehen dieser Nacht sich auf diesen Moment zugespitzt, als ob alles, was sie erlebt hatte, sich durch einen alchimistischen Prozess in diese weißglühende Lust verwandelt hätte.
Sie stöhnte vor Enttäuschung, als Elliots suchende Finger nur auf immer neue Kleiderschichten und Knöpfe stießen. Er tastete nach dem Türgriff und, fest umklammert, taumelten sie in die kleine, dunkle Diele.
Mit den Beinen stieß sie gegen den Ablagetisch. Der Kerzenhalter samt Kerze fiel um. Elliot schälte sie aus dem Mantel, der unbeachtet am Boden landete, gefolgt von seinem eigenen. Dann nahm er ihr den Hut ab, sodass ihr Haar lose auf ihre Schultern hinabfiel. Sie schlang ihm die Arme um den Nacken und schmiegte ihre Finger in sein seidenweiches Haar. Warme Haut. Er roch nach Moschus und Seife. Frisch, würzig, maskulin.
Als sein raues Kinn über ihre Wange kratzte, entbrannte die Lust zwischen ihren Schenkeln. Sie wollte ihn dort spüren, seine Hände, sein … Trotz ihres Mangels an Erfahrung, weckte er skandalöse Fantasien in ihr. Sie stöhnte leise. Hart presste er seine Männlichkeit gegen ihren Leib. Kraftvoll. Heiß …
Ja, Elliot war ein ganzer Mann. Wieder stöhnte sie, als er seine Hüften gegen die ihren rieb.
Elliot keuchte. Unter ihrem Mantel trug Deborah ein Hemd. Keine Weste. Und kein Korsett.
Oh, Gott, kein Korsett!
Er spürte die Rundungen ihrer Brüste durch das feine Leinen und rieb mit dem Daumen über die entzückend harten Knospen. Wie herrlich sie erbebte! In seinen Lenden pochte das Blut aufs Köstlichste. Ihre Küsse waren glühend, versengend. Mit dem Knie stieß er gegen ein Tischbein. Er hob Deborah hoch, setzte sie auf den Tisch und schob sich zwischen ihre Beine, grub eine Hand in die Fülle ihres Haares. Hastig zerrte er ihr Hemd aus der Reithose, drängte sich tiefer zwischen ihre Oberschenkel und suchte gleichzeitig mit den Lippen die straffen Spitzen ihrer Brüste.
Ihre Fersen bohrten sich in sein Gesäß, ihre Finger zerrten an den Knöpfen seines Hemdes. Der Tisch schwankte. Dessen Höhe war genau richtig, um in sie eindringen zu können, ihre wollüstige Wärme, die feuchte Enge um sich zu fühlen! Es würde umwerfend sein. Er hatte gehofft, dass es so kommen würde …
„Verdammt!“
„Was? Was war das?“ Vage nur bemerkte Deborah einen Schmerz in ihrem Rücken. Sie versuchte, sich aufzusetzen, und worauf auch immer sie hockte, es wackelte gefährlich. Sie saß auf einem Tisch!
„Das Bild!“, murrte Elliot. „Ich habe es fallen lassen. Ich kann nichts sehen!“
Wie es aussah, waren ihr diverse Kleidungsstücke abhanden gekommen. Und das Bild, für das sie Leib und Leben riskiert hatten, lag irgendwo auf dem Boden. Wesentlich schneller, als sie zuvor das Seil hinabgekommen war, landete sie wieder in der Realität. Auch die Kerze, die hier in der Diele für ihre Rückkehr bereitgestanden hatte, lag irgendwo am Boden. Es war wohl einfacher, aus dem Salon eine neue zu holen.
„Einen Moment“, murmelte
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