Historical Saison Band 20
hätte dich nicht ermuntern sollen, mir Dinge anzuvertrauen, aber ich war so gefesselt von deinen Worten und … Es tut mir leid, Elliot“, sagte sie jämmerlich.
„Und was ist mit gestern Nacht? Das tut dir auch leid, nehme ich an? Verdammt, ich habe mir das nicht eingebildet … diese gewaltige Anziehungskraft zwischen uns. Warum in Teufels Namen willst du das mit aller Gewalt ignorieren?“ Enttäuscht und verwirrt zog er sie grob an sich. „Du kannst es nicht leugnen! Ich spüre, wie heftig dein Herz schlägt! Ich lese in deinen Augen, dass du mich ebenso sehr küssen willst wie ich dich.“
„Nein, Elliot, bitte …“
Er war sich so absolut sicher, dass, wenn er sie jetzt nur küssen könnte, die Flamme wieder auflodern würde, die gestern Nacht zwischen ihnen gebrannt hatte. Aber noch nie im Leben hatte er eine Frau auf diese Weise überredet, und er würde es auch jetzt nicht tun. Er riss sich von ihr los und sagte schroff: „Ich bitte um Entschuldigung. Offensichtlich habe ich die Situation vollkommen missverstanden.“
„Nicht du, sondern ich “, flüsterte Deborah. „Gestern Nacht ließ ich dich denken, dass ich … obwohl ich es nicht konnte. Nicht kann. Du musst dich für nichts entschuldigen.“
Es ging ihm gegen den Strich, sie so zurückzulassen, doch sie ließ ihm keine Wahl. „Ich empfehle mich, Lady Kinsail.“ Elliot verneigte sich kurz.
„Leben Sie wohl, Elliot.“ Er war fort, und die Haustür schlug hinter ihm zu, ehe sie noch die Worte ausgesprochen hatte. Deborah konnte nicht widerstehen. Sie lugte durch das Fenster in die sinkende Nacht hinaus, doch er sah sich nicht um.
Sie war allein. Es war ihr sehr schwergefallen, ihn nicht zu küssen, und noch schwerer, seine verletzte Miene zu sehen … Bei Jeremy hatte sie nie auch nur annähernd empfunden, was sie bei Elliot empfand; das machte es jedoch nur schlimmer. Sie wollte nichts fühlen.
„Es ist vorbei“, sagte sie sich mit fester Stimme. Dennoch wünschte sie sich, es wäre nicht so.
5. KAPITEL
A ls er zu Hause ankam, war Elliot immer noch zornig – und gekränkt. Abgewiesen zu werden war er nicht gewohnt. Und warum Deborah ihn abgewiesen hatte, verstand er nicht.
Egal! Er würde sie nicht wiedersehen. Es gab viele Frauen in England, er würde gewiss eine andere finden …
Nein, nicht nur sein Stolz war verletzt! Er war dem Rat seiner Schwester gefolgt und hatte Deborah in seine Gefühlswelt eingelassen. Noch dazu hatte sie ihn verstanden. Je öfter er sich ihre Gespräch im Geiste wiederholte, desto unerklärlicher fand er ihr Verhalten.
Dennoch würde er nicht der Versuchung nachgeben und Deborah am nächsten Morgen aufsuchen. Stattdessen würde er seinen Landsitz in Hampshire besuchen. Lizzie hatte recht, er brauchte eine Beschäftigung. Da ein weiterer Coup des Pfaus erst einmal nicht in Frage kam, würde er sich eben um die Verwaltung seiner Ländereien kümmern.
„Nun denn.“ Mr Freyworth verschränkte seine Finger und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Ihm gegenüber saß seine Klientin. Wieder einmal fragte er sich, wie eine so kalte Frau solch verruchte Bücher schreiben konnte. Er schaute vor sich auf die eng beschriebenen Blätter nieder und tippte mit seinem knochigen Finger auf das oberste. „Dies hier ist gewiss höchst … äh … Ich denke, es wäre nur fair zu sagen, dass es heißer ist als Ihr letztes Buch.“ In dem Versuch, witzig zu sein, fügte er hinzu: „Während ich las, befürchtete ich, das Papier könnte jeden Moment in Flammen aufgehen.“
Deborah lächelte verkniffen. Obwohl sie ihren Verleger seit vier Jahren kannte – so lange wie Bella existierte – konnte man nicht sagen, dass sie mittlerweile vertrauter miteinander wären als an jenem ersten Tag, da sie, vor Nervosität zitternd, in diesem selben Raum gesessen und auf sein Urteil gewartet hatte. „Sie fanden das letzte Buch ja recht – abgeschmackt, so nannten Sie es, glaube ich“, antwortete sie bedächtig.
Der Mann nickte. „Abgeschmackt. Ja, richtig. Es mangelte ihm an … äh … erregender Spannung. Abgeschmackt, genau das Wort hatte ich gewählt.“
„Das würden Sie gewiss nicht auf diese Geschichte anwenden?“
Mr Freyworths dünner Mund verzog sich zu etwas wie einem Lächeln. „In der Tat nicht. Ganz gewiss nicht. Diese Einbrecher-Szene – höchst lebendig!“
Er begann mit den Fingern auf dem Manuskript vor sich herumzutrommeln, eine Angewohnheit, bei der Deborah jedes Mal die Zähne
Weitere Kostenlose Bücher