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Historical Saison Band 20

Historical Saison Band 20

Titel: Historical Saison Band 20 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marguerite Kaye , Joanna Fulford
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und schick ihn weg.“ Elliot konnte nicht anders als seinen Burschen breit angrinsen. Morgen um neun. Was immer dann sein würde.
    Fünfzehn Minuten vor neun stand Elliot wartend auf der Treppe. Als noch fünf Minuten an der vollen Stunde fehlten, war er so weit zu glauben, dass sie nicht kommen werde. Verzweifelt fuhr er sich mit den Fingern durch Haar, wodurch es nur noch wilder zu Berge stand. Zum zehnten Mal zog er seine Taschenuhr auf und schüttelte sie dann, überzeugt, dass sie stehen geblieben war. Er war drauf und dran, sich zu Fuß auf den Weg zu Deborah zu machen, als eine Postchaise vor ihm anhielt und der Schlag aufgestoßen wurde.
    Deborah trug ihre Männerkleidung. Reithosen und Stiefel, weiter Mantel, Hut. Im schummrigen Licht des Wagens sah er ihr unsicheres Lächeln. „Da bist du.“ Törichte Bemerkung. Nur brachte sie mehr nicht heraus, denn allein sein Anblick machte sie atemlos.
    Elliot stieg ein und setzte sich neben sie. „Und da bist du.“ Ebenso töricht, ebenso atemlos. Holpernd fuhr der Wagen wieder an.
    „Du hast alles dabei?“
    Aus der großen Tasche seines Mantels zog er den Bund Dietriche und das Stemmeisen. Und die Pfauenfeder.
    Die erste zitternde Erregung, ihn zu sehen, klang ab. Deborah begann einen der Knöpfe an ihrem Mantel zu drehen.
    Elliot nahm ihre Hand und zwang sie so, den Knopf loszulassen, der schon nur noch an einem Faden hing. „Du hast mir gefehlt“, erklärte er.
    Ihre Finger bebten in seinem Griff. „Du mir auch“, flüsterte sie. Sie wagte einen verstohlenen Blick in sein Gesicht. Er lächelte, wenn auch kaum merklich. Trotzdem machte es ihr Mut. Und ließ sie hoffen. „Elliot …“
    „Deborah?“
    Sie seufzte. „Eigentlich hatte ich mir eine Rede zurechtgelegt, aber ich habe alles vergessen.“ Sie nahm den Hut ab und warf ihn auf den gegenüberliegenden Sitz. Dann vollführte sie dieses kleine entschiedene Nicken. „Elliot, ich liebe dich.“
    Seit dem Augenblick, als er ihre Nachricht las, hatte er gehofft, dass sie diese Möglichkeit zumindest erwägen werde, doch er hatte nicht einmal zu träumen gewagt, dass sie es aussprechen würde. Ihm fehlten die Worte.
    „Ich sagte, ich liebe dich.“
    „Sag es noch einmal.“
    „Ich liebe dich, Elliot.“
    „Bist du dir sicher?“
    Sie stieß ein seltsames kleines Lachen aus. „Meinst du, ich würde das sagen, wenn es nicht wahr wäre?“ Hastig drückte sie einen Kuss auf seinen Handrücken. „Aber ich kann dir deine Skepsis nicht verdenken.“
    „Nicht Skepsis, sondern schreckliche Angst, wenn du es denn wissen musst. Ich könnte es einfach nicht ertragen, wenn du plötzlich fändest, dass du dich doch geirrt hast.“
    Noch nie hatte sie ihn so verwundbar gesehen. Seine schlichten, ehrlichen Worte machten ihr seine tiefe Liebe bewusster als alles, was er vor einer Woche verkündet hatte. Beinahe hätte sie gesagt, sie verdiene ihn nicht, hielt sich aber knapp zurück, denn wichtig war ja nur, dass er daran glaubte. „Ich weiß, dass ich dich liebe“, sagte sie eindringlich, „es gibt nichts, dessen ich mir sicherer wäre, ehrlich.“ Wieder drückte sie einen Kuss auf seine Hand, presste sie dann fest an ihre Brust.
    All das, was sie sich so sorgfältig zurechtgelegt hatte, stieß sie nun einem Sturzbach gleich hervor. „Du hattest recht wegen Jeremy. Dass es nicht mein Fehler war. Dass ich mich hinter Bella versteckt habe. Nur, weißt du, was du mir eröffnet hast, hat mich schrecklich erschüttert. Erst nach Tagen konnte ich wieder klar denken. Dass ich dich liebe, wusste ich schon vorher – aber ich hielt es für unmöglich. Nur wurde mir erst lange nach deinem Eingeständnis bewusst, dass es möglich werden könnte, wenn ich es nur genug wollte. Und ich will es, Elliot, mehr, als alles in der Welt. Für eins nur musst du Verständnis haben – dass ich wohl hin und wieder in die alte Vorstellung verfalle, ich sei nicht gut genug für dich. Diese Sicht meiner selbst ist sehr schwer zu überwinden. Also, was ich eigentlich sagen will, ist, dass ich mich sehr bemühen werde. Ich will glücklich sein, und das kann ich nur mit dir, und das lohnt doch auf jeden Fall die Mühe, nicht wahr? Wenn es nicht zu spät ist.“
    „Zu spät?“ Elliot schob ihr eine Haarsträhne hinters Ohr. Langsam wandelte sich seine Erleichterung zu etwas, das wohl Glückseligkeit sein mochte. Das Gefühl breitete sich in ihm aus und schien, Sonnenstrahlen gleich, förmlich aus ihm zu leuchten. „Zu spät gibt

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