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Historical Weihnachten Band 6

Historical Weihnachten Band 6

Titel: Historical Weihnachten Band 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Moore , Suzanne Barclay , Deborah Simmons , Joanne Rock
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das ihm als Herr dieses Hauses noch geblieben war, und sich wieder der Buchführung zuwenden. Er war zu alt für solche Spielereien, und derartige Frivolitäten hatte er schon immer als abstoßend empfunden. Doch ein Blitzen in ihren blauen Augen ließ ihn bleiben.
    Sie spähte wieder hinter dem Baum hervor, warf einen weiteren Ball in seine Richtung, und er rannte hinter ihr her und bekam ein Stück ihres Mantels zu fassen. Sie entkam mit einem Kichern und warf ihm Schnee ins Haar. Es fühlte sich gut an, kalt und belebend, und er streckte den Arm nach ihr aus.
    Doch vergeblich, und dann hörte er sich plötzlich lachen. Bei der Entdeckung, dass er tatsächlich noch lachen konnte, wurde ihm leicht schwindlig, aber auch warm ums Herz. Er hob den Arm, um sein Gesicht vor einem weiteren Schneeball zu schützen, und fühlte sich auf einmal wieder jung, so, als hätte sie ihn mit ihrer jugendlichen Energie angesteckt und ihm damit eine andere Vergangenheit und eine neue Zukunft geschenkt. Endlich konnte Benedick vergessen. Er wollte nur doch diese eine Gelegenheit ergreifen. Sie ergreifen …
    Noch ein Griff ins Leere, doch dann hatte er sie am Mantel gepackt und zog sie heran wie einen Fisch an der Angel. Grinsend packte er eine Faust voll Schnee, während sie lachend versuchte, ihm zu entkommen. Und plötzlich fiel sie mit geschlossenen Augen wie ohnmächtig nach hinten.
    Er konnte sie gerade noch am Arm halten, sodass sie nicht stürzte, und schaute besorgt in ihr hinreißendes Gesicht. Sie öffnete die Lider. „Ich ergebe mich!“, prustete sie.
    Empört ließ er sie in den weichen Schnee fallen, doch vor Übermut quietschend, packte sie seinen Mantel und zog ihn mit sich. Instinktiv stützte er sich mit beiden Händen ab, um sie nicht zu erdrücken, während sie unter ihm kicherte. Er war ein schwerer Mann, und er wollte ihr unter keinen Umständen wehtun.
    Noel hatte solche Sorgen offenbar nicht, denn sie zog seinen Kopf an einer dicken Strähne seines langen Haars zu sich herab. „Erwischt!“, rief sie begeistert. Obwohl es nicht schmerzte, löste das leichte Ziehen an seinem Haar tief in Benedick etwas aus. Etwas in ihm veränderte sich, während er auf ihr Gesicht hinabschaute. An ihren Wimpern glitzerten kleine Tröpfchen, ihre Augen funkelten übermütig, ihre rosigen Lippen öffneten sich zu einem Lächeln. Er stützte sich auf die Ellbogen, und als er seine Brust an ihre Brüste presste, durchrieselte es ihn wohlig.
    Das schien sie nicht zu erschrecken. Sie sah aber auch nicht lüstern zu ihm auf. Sie hatte einen ganz klaren Blick so voller Süße, dass es ihn in der Kehle schmerzte. Ihre behandschuhte Hand lag auf seiner Wange. „Benedick“, wisperte sie.
    Er wollte sie. Nicht nur ihren Leib, sondern die ganze Noel mit Haut und Haaren, bis ihre Leichtigkeit und Fröhlichkeit, ihre ganze Seele sein werden würde. Er spürte seine plötzliche Erregung zwischen den Schenkeln und senkte seine Lippen auf ihren Mund; die aufsteigende Hitze drohte den Schnee um sie herum zum Schmelzen zu bringen. Tief und tiefer drang die Hitze vor, bis zu seinem Herzen, das sich anfühlte, als ob es ebenfalls mit Eis bedeckt wäre.
    Und Noel lief darauf Schlittschuh.
    Benedick spürte, wie ihre Finger sich in sein Haar gruben, er hörte die leisen Laute, die sie von sich gab, und er erfuhr das berauschende Wunder, ihr Vergnügen zu bereiten. Er ließ seine Lippen über ihre Wange und ihre Lider gleiten und leckte ihr eine Schneeflocke von der Braue. Sie erschauerte unter ihm.
    „Benedick“, murmelte sie und drückte sein Gesicht an ihren weichen weißen Hals, überwältigt von einem so starken Verlangen, einem Begehren, das über das Körperliche hinausging, sodass Benedick ganz schwach wurde. Hatte er endlich den Zufluchtsort gefunden, nach dem er so lange gesucht hatte? Er wusste, wenn er sie machen ließe, wie sie wollte, würde Noel ihn willkommen heißen.
    Aber er durfte es nicht zulassen.
    Er war zu alt, um sich noch ändern zu können, zu verbittert, um im Schnee herumzutollen, zu grob und ungehobelt, um ihr geben zu können, was sie glücklich machte. Benedick hob den Kopf und ließ unter Aufbietung all seiner Willenskraft von ihr ab. Noel blinzelte verträumt, die Augen schläfrig vor Zärtlichkeit und Sehnsucht und noch etwas anderem, das er noch nie gesehen hatte.
    Benedick blickte auf sie hinab, und für einen kurzen Augenblick war er versucht, an alles zu glauben: Weihnachtszauber und Weihnachtswünsche und

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