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Historical Weihnachtsband 1990

Titel: Historical Weihnachtsband 1990 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Ernährung hatte die Hagerkeit ihrer Wangen verschwinden und den natürlichen Glanz ihres Haars zurückkehren lassen. Ihre Haut hatte wieder eine gesunde Farbe. In wenigen Wochen hatte sie sich von einer Frau, die er für alt und unscheinbar genug gehalten hatte, seine Haushälterin zu sein, in eine junge Frau verwandelt, die so reizend war, daß er sich in ihrer Umgebung unbehaglich zu fühlen begann.
    Ihm fiel auf, daß er viel zu häufig an sie dachte . . . tagsüber bei der Arbeit, abends, wenn er las oder seine Bücher führte, nachts, wenn er im Bett lag und einzuschlafen versuchte. In seinen Gedanken war sie bald Melinda, nicht mehr Mrs. Ballard, und er hatte Angst, er könnte sich versprechen und sie zu vertraulich anreden.
    Mit offenen Augen träumte er von ihren wunderschönen Augen und ihrem braunen Haar, das sie nun in einer weicheren, fülligeren Frisur trug. Verlangen, es zu berühren, stieg manchmal in Daniel auf.
    Er dachte an ihre weiblichen Rundungen, die vollen Brüste und schmale Taille, an den Schwung ihrer Hüften. Nachts wurden seine Gedanken ausgesprochen unanständig. Dann malte er sich aus, wie ihre Beine unter dem Rock aussahen oder stellte sie sich nur in ein Spitzenhemd gekleidet vor, das kaum ihren Busen bedeckte und die rosabraunen Brustspitzen verschleierte, aber nicht verbarg.
    Es war ein Fehler, damit anzufangen, seiner Phantasie so ihren freien Lauf zu lassen, denn nun konnte er nicht mehr damit aufhören. Er konnte nicht arbeiten, nicht klar denken, und er lag stundenlang wach. Am nächsten Morgen war er dann ständig griesgrämig und fuhr jeden an, ganz besonders jedoch Melinda.
    Er fand es überaus ärgerlich, daß er sie begehrte. Sie zeigte ja keinerlei Interesse an ihm. Im Gegensatz zu den meisten seiner früheren Haushälterinnen, hatte sie ihm noch keinen einzigen aufreizenden Blick oder ein kokettes Lächeln zugeworfen.
    Sie hatte noch nicht einmal versucht, es so einzurichten, daß sie mit ihm allein war.
    Außerdem dürfte er, selbst wenn sie ihn mögen würde, keine Frau ausnutzen, die sowohl unter seinem Schutz stand als auch ihm untergeordnet war . . . was man allerdings nie ahnen würde, so wie sie sich benahm!
    Also konnte er keine kurze, rein körperliche Begegnung mit ihr haben. Und etwas anderes würde Daniel selbstverständlich mit keiner Frau in Betracht ziehen, wie begehrenswert sie auch sein mochte. Einmal hatte er es mit der Ehe versucht, und er war überzeugt, daß dieser Stand nichts für ihn war. Weder hatte er die Geduld noch die Ausgeglichenheit, um mit einer
    Frau zusammenzuleben. Mit Millicent hatte er außerdem erlebt, wie rasch der zarte Schleier der Liebe im Kampf des alltäglichen Lebens fortgerissen wurde.
    Und dann gab es da noch den Jungen, als wäre Melinda allein noch nicht lästig genug gewesen. Sie hatte ihr Wort gehalten und das Kind von ihm, Daniel, ferngehalten. Dennoch ließ es sich nicht vermeiden, daß er Lee auf der Ranch sah.

    Obendrein saß er jeden Morgen und Abend mit am Tisch, wo Daniel ihn nicht umgehen konnte. Wie sehr er sich auch bemühte, er konnte es nicht verhindern, daß sein Blick immer wieder zu dem Jungen wanderte.
    Lee war nicht derselbe Typ wie Matthew, und er war weit älter. Aber jedesmal, wenn Daniel ihn sah, mußte er an seinen kleinen Sohn denken. Wenn er noch lebte, wären die beiden nun etwa im selben Alter. Und Matt würde ebenfalls alles über die Ranch wissen wollen, nur daß er, Daniel, derjenige gewesen wäre, der ihn im Schlepptau gehabt hätte, und nicht Jimmy.
    Der bloße Gedanke daran belebte den alten Schmerz, den er längst vergessen geglaubt hatte, aufs neue. Er war nicht mehr so schneidend und tief wie früher, doch Daniel haßte bereits die Erinnerung an seinen Verlust.
    Alles in allem war es ein verflixtes Ärgernis, Melinda Ballard hier zu haben. Eigentlich müßte er sie hinauswerfen, doch dazu konnte er sich nicht durchringen. Wenn man bedachte, wie gut sie ihre Arbeit machte, wäre es ungerecht. Außerdem würde er sich vermutlich eine Meuterei einhandeln, wenn er den Männern die köstlichen Mahlzeiten wegnahm.
    Er hegte die Hoffnung, daß Melinda kündigen würde wie die anderen, aber sie zeigte keinerlei Anzeichen dafür, nicht einmal, wenn er in seiner bärbeißigsten Stimmung war. Sie mißachtete ihn dann einfach, was ihn nur noch gereizter machte. Oder sie zahlte es ihm mit gleicher Münze heim, und sie gerieten in Streit. Dann blieb er aufgewühlt, mit einer unbefriedigten Erregung

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