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Historical Weihnachtsband 1990

Titel: Historical Weihnachtsband 1990 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Männer das Tier gegrillt und mehrer Abende lang von dem Grillfleisch gegessen. Nun wurde das Rindfleisch ausgebeint und in dem kühlen Keller, der in den Windmühlenhügel gegraben war, aufbewahrt.
    Aus dem Fleisch bereitete Melinda abwechslungsreiche Mahlzeiten zu: gegrillte Rippchen und Bruststücke, Gulasch, Braten, in der Pfanne gebratene Steaks, Hackfleisch, runde Frikadellen. Dazu gab es immer irgendeine Soße aus dem Fleischsaft.
    Hin und wieder servierte sie zur Abwechslung Brathähnchen oder einen Schinken oder Schweinekotelett. Die Krönung der Mahlzeiten bestand immer in einem süßen Dessert: mal gab es Apfelknödel oder große helle Zuckerkuchen, manchmal auch Maisbrot mit Süßkartoffeln.
    Die Männer futterten wie die Scheunendrescher. . . einschließlich ihm selbst, wie sich Daniel eingestehen mußte. Die Mahlzeiten waren nun etwas, worauf man sich freuen konnte, nicht einfach ein Tagespunkt, der erledigt werden mußte, um den leeren Bauch zu füllen.
    Und es war nicht nur das Essen. Eine Dame am Tisch zu haben, hatte etwas für sich.
    Plötzlich kamen die Männer sauber gewaschen in die Küche, und ihre Sprache besserte sich. Sie gaben sich Mühe, das Gespräch interessant zu gestalten, statt nur über ihre Arbeit zu reden. Es war angenehm, Melindas hübsches Gesicht zu sehen, ihr leises Lachen über einen Scherz zu hören. Das verwirrte und beunruhigte Daniel ein wenig, doch trotzdem freute er sich immer darauf, sie zu sehen.
    Dann begann sie, das Haus zu verändern. Daniel war so daran gewöhnt, daß es dunkel und die Räume verschlossen waren, daß er es zuerst gar nicht bemerkte. Seit Matthews Tod hatte er sich nicht mehr um das Haus gekümmert.
    Doch nach und nach fiel ihm auf, daß es irgendwie heller wurde. Er begann, sich umzusehen, und entdeckte die gebohnerten und glänzenden Fußböden. Jeden Tag öffnete Melinda weitere Zimmer, die sauber und lichterfüllt waren.
    Staunend betrachtete Daniel das glänzende Edelholz und das blitzende Kristallglas des Kronleuchters sowie die funkelnden Öllampen. Und er sah durch die fleckenlosen Fenster auf die endlose Landschaft hinaus.
    Das Haus war nun wieder so sauber und schön wie damals, als Millicent noch gelebt hatte und ihre Diener herumgehuscht waren. Nur war es jetzt heller, da Millicent den Blick auf das flache Land draußen gehaßt und deshalb die Vorhänge zugezogen gelassen hatte. Die Sonne schadet den Möbeln, hatte sie behauptet.
    Vielleicht stimmte das sogar, aber es gab einem ein solches Gefühl von Freiheit, wenn man hinausschauen und bis zum Horizont blicken konnte. Auch war die Stimmung im Haus nicht so formell wie damals mit Millicent. Daniel hatte sich unwohl gefühlt, wenn er eine Zigarre auf eines der kostbaren Porzellan- oder Glastellerchen gelegt hatte und war, wie es ihm schien, ständig über irgendein Hausmädchen gestolpert.
    Er versuchte sich einzureden, daß es ihm nicht gefiel, wie Mrs. Ballard das Haus veränderte. Sie war eine aufdringliche, rechthaberische Person, die zuviel übernahm und nicht wußte, wann sie besser den Mund hielt.
    Keine seiner früheren Haushälterinnen hatte es gewagt, mit ihm zu streiten oder ihm zu sagen, wann er im Unrecht war. Leider hatten jene Frauen, wie Millicent, den Hang, wegen der geringsten Klage oder eines knappen Befehls in Tränen auszubrechen und eine verletzte Miene aufzusetzen, als wäre er ein Untier, mit dem auszukommen sie gezwungen waren. Nachdem er sie angeschrien hatte, hatte sich Daniel immer Gewissensbisse gemacht, was ihn, widersinnigerweise, noch zorniger gemacht hatte.
    Die Wortgefechte mit Mrs. Ballard hatten etwas Vergnügliches an sich. Hinterher fühlte sich Daniel angenehm erleichtert, und er erinnerte sich an Melindas Worte und wie ihre Augen geglitzert hatten, und das brachte ihn zum Lächeln.
    Melinda Ballard kann es mit jedem von uns aufnehmen, dachte er, und gewinnt höchstwahrscheinlich auch noch.
    Wenn Daniel ehrlich war, mußte er sich eingestehen, daß er es zum Teil auch genoß, sie wütend zu sehen. Dann röteten sich ihre Wangen, und ihre großen grauen Augen wurden im Gegensatz zu ihrer sonstigen Weichheit ganz klar und funkelnd. Mrs.
    Ballard strahlte immer eine Lebendigkeit aus, wenn sie zornig war, die ihn an jene heißen, samtschwarzen Sommernächte erinnerte, in denen weit weg ein Wetterleuchten den Himmel zerriß.
    Aber sie bot immer einen erfreulichen Anblick. Sie hatte sich fast so sehr verändert wie das Haus. Die reichhaltige, gesunde

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