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Historical Weihnachtsband 1990

Titel: Historical Weihnachtsband 1990 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Hof an. Er wirkte wie ein Märchenland, so zart, kristallklar und leuchtend. Niemals hätte sie sich träumen lassen, daß dieser karge Ort zu zauberhaft aussehen könnte. Lächelnd trat sie an den Rand der Veranda und schaute sich entzückt um.
    Ein Geräusch vom Haupthaus her erinnerte Melinda an ihre Aufgaben. So wunderschön der Anblick auch sein mochte, mußte doch Frühstück gemacht werden. An einer der schlanken Holzsäulen der Veranda hielt sie sich fest und wagte sich vorsichtig auf die spiegelglatte Stufe. Mit den gleichen behutsamen Bewegungen trat sie auf den Boden hinunter. Glatte Treppen war sie gewöhnt. Was sie noch nicht kannte, war eine so dicke Eisschicht, daß sie unter ihren Schritten nicht knirschte.
    Beim ersten Schritt bereits glitt Melinda aus und ruderte auf der Suche nach ihrem Gleichgewicht mit den Armen durch die Luft. Zum Glück stürzte sie nicht, sondern endete nur einige Fuß entfernt in einer Richtung, in die sie nicht hatte gehen wollen.
    Entschlossen wandte sie sich dem Haupthaus zu und begann sich darauf zuzuarbeiten. Sie ging mit ausgestreckten Armen, den Blick auf den Boden geheftet, die Schritte klein und tastend. Trotzdem rutschte und schlitterte sie so sehr, daß sie einen seltsamen Tanz zu vollführen schien, strebte aber dennoch vorwärts.
    Daniel MacKenzie, der auf dem Weg zum Stall aus der Seitentür seines Hauses getreten war, blieb stehen, um Melinda zu beobachten. Wieder trug sie diesen Mantel. Der Anblick erinnerte ihn daran, wie sehr er sich über dieses Kleidungsstück ärgerte. Es war ihr viel zu weit, und außerdem war es männlich geschnitten. Melinda brauchte einen Damenmantel oder -Umhang, wie es ihr geziemte. Was sie wohl mit ihrem eigenen Mantel gemacht hat? fragte er sich.
    Weshalb hatte ihr Ehemann nicht besser für sie gesorgt? Es schien nicht richtig, daß eine Frau wie Melinda dazu gezwungen sein sollte, die Haushälterin irgendeines ungeschliffenen, übellaunigen Ranchers zu werden.
    MacKenzie runzelte die Stirn über seine Gedanken, als er die Treppe hinabstieg und über den vereisten Hof ging. Auch er trat sehr vorsichtig auf, obwohl er durch die Stiefelabsätze nicht so sehr rutschte wie Melinda. Er ging gerade ein paar Schritte entfernt an Melinda vorbei, als sie endgültig das Gleichgewicht verlor und gegen MacKenzie prallte.
    Unwillkürlich schlang er die Arme um sie und kämpfte, um sie beide auf den Beinen zu halten. Einen Moment lang standen sie eng aneinandergepreßt, und Melinda klammerte sich in seiner Umarmung an seinen Mantelaufschlägen fest.
    Dann verlor auch MacKenzie jeden Halt, und er landete flach auf dem Rücken, wodurch Melinda auf ihm zu liegen kam. Sie starrten sich sprachlos an. Obwohl sie dank der schweren Winterkleidung den Körper des anderen nicht spüren konnten, waren sie sich beide ihrer Lage eindringlich bewußt. Da ihre Gesichter nur Zentimeter voneinander entfernt waren, spürte Melinda den Atem Daniel MacKenzies auf der Haut. Außer ihrem Ehegatten war sie keinem Mann jemals so nah gekommen.
    Sie konnte den Gedanken an seine Arme, seine Beine, seine an ihren Körper gepreßte Brust nicht abschütteln. Unter den vielen Schichten von Kleidung begannen ihre Brustspitzen zu prickeln, und ihre Schenkel entspannten sich und wurden warm. Voll Entsetzen wurde ihr plötzlich klar, wie lang sie schon auf Daniel lag und ihn anschaute, ohne daß sie versuchte, sich zu befreien. Röte stieg ihr ins Gesicht und vertiefte die frische Farbe, die die Kälte auf ihre Wangen gezaubert hatte.
    Melinda begann gleichzeitig mit MacKenzie, sich aufzurappeln, doch damit erreichten sie nur einen weiteren Sturz. Als
    sie diesmal auf der Erde landeten, lag MacKenzie auf ihr. Diese Stellung war, falls das überhaupt möglich war, eine noch anzüglichere als zuvor.
    Schwer fühlte sie sein Gewicht auf sich, das sie auf den eisigen Boden drückte, doch Melinda verspürte keine Schmerzen, sondern nur eine köstliche Schwere in Bauch und Schenkeln. Ihr Rock war hochgerutscht, und sie fühlte den groben Stoff seiner Hosen am Bein.
    Sie schaute Daniel MacKenzie ins Gesicht; ihr Atem ging hastig und stoßweise.
    MacKenzie spürte die rasche Bewegung ihrer Brust und sah ihre glühenden Wangen.
    Er schaute zu ihrem Mund. Die feuchten Lippen waren leicht geöffnet, und er konnte den Blick nicht mehr davon abwenden. Melinda sah, wie Verlangen in seinen Augen aufblitzte.
    Unbewußt biß sie sich auf die Unterlippe. MacKenzie verfolgte die Bewegung mit dem

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