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Historical Weihnachtsband 1991

Historical Weihnachtsband 1991

Titel: Historical Weihnachtsband 1991 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNDA TRENT , CARYNCAMERON , DELORAS SCOTT
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Mr.
    Medford als Schwager zu haben." Und sie machte sich daran, ihnen von dem Dinner zu erzählen und davon, wie er sie mit zu sich nach Hause nahm, und sie vergaß auch nicht zu erwähnen, daß er versucht hatte, sie zu erpressen.
    Als sie sah, wie rot Carltons Gesicht angelaufen war, erkannte Amelia, daß sie vielleicht doch besser den Mund gehalten hätte, und ihr wurde klar, daß sie die Situation entschärfen mußte, bevor ihr Bruder Yancy gegenübertrat. „Es gibt wirklich keinen Grund zur Aufregung", sagte sie deshalb. „Es geht mir gut, und auf diese Weise sind wir wenigstens dahintergekommen, was für eine Art Mensch er ist.
    Ich denke, wir sollten die ganze Geschichte am besten so rasch wie möglich vergessen. Wenn ihr mich jetzt entschuldigen wollt — ich habe eine Verabredung mit Elizabeth Holter. Sie will zu Thanksgiving eine große Gala veranstalten und hat mich gebeten, ihr bei den Vorbereitungen zu helfen."
    Als Amelia gegangen war, konnte sich Ruth das Lachen nicht mehr verkneifen. Nicht einmal als Carlton ihr wütende Blicke zuwarf, konnte sie aufhören.
    „Darf man fragen, was dabei so lustig ist?"
    Ruth lachte noch lauter.
    „Ich finde das gar nicht komisch, Ruth."
    „Ist. . ." Tränen rollten ihr die Wangen herunter, „ . . . ist sie wirklich als Mann verkleidet da hineingegangen? Verstehst du denn nicht, Carlton? Sie hat genau das getan, wofür du sie als Kind so bewundert hast. Der alte Funke ist noch da."
    „Wie kannst du in all dem Schlamassel noch etwas Erheiterndes finden? Sieh dir nur an, was Yancy mit ihr angestellt hat. Macht dir das überhaupt nichts aus?"
    Ruth brachte es fertig, sich ein wenig zusammenzunehmen. „Denk doch nur mal einen Moment nach, Carlton. Du weißt doch, wie deine Schwester ist. Sie sagt, es ist nichts geschehen, und ich glaube ihr, aber was den Rest der Geschichte betrifft, bin ich mir nicht so sicher. Du hast immer in den höchsten Tönen von dem Mann gesprochen. Ergibt das einen Sinn, daß er solche Dinge geäußert haben soll?"
    „Er ist als Frauenheld berühmt, meine Liebe."
    „Dann hat er auch keinen Grund, Amelia zu erpressen. Entweder du vergißt die ganze Angelegenheit, oder du hörst dir seine Version der Story an." Ruth stand auf und trat zu ihrem Gatten. Sie legte die Arme um seinen Nacken und lächelte zu ihm auf. „Außer daß sie über die ihr widerfahrene Behandlung verärgert ist, scheint Amelia in keiner Weise betroffen zu sein. Ich glaube, sie spielt nur eine Art Poker mit dir, mein Lieber, und indem sie sich für Yancy Medford entschieden hat, hat sie gewonnen. Die Geschichte, die sie uns über seine angebliche Verhaltensweise aufgetischt hat, war, was ihr in eurer Sprache ein . . . verdecktes As (* Beim Stud-Poker werden die erste Karte (bzw. beim 7er-Stud die ersten beiden und die letzte Karte) verdeckt, weitere vier Karten offen vor jeden Spieler gelegt.) nennen würdet."
    „Da könntest du recht haben." Carlton beugte sich herab und küßte seine Frau. „Ich glaube, meine Schwester hat nicht die geringste Ahnung, wie scharfsinnig du bist."
    ★
    Als Carlton am Abend den Herrenclub betrat, sah er Yancy an der Bar stehen, in die Unterhaltung mit einem anderen Clubmitglied vertieft. Carlton hatte sich Ruths Argumentation gründlich durch den Kopf gehen lassen, besonders nachdem sich Amelia beim Abendessen sehr selbstgefällig aufgeführt hatte. Er hatte sich jedoch immer noch nicht entschieden, ob er Yancy hinsichtlich Amelias Anschuldigungen zur Rede stellen sollte. Yancy war
    ein Mann, den man nicht zur Rede stellte, es sei denn, man konnte seine Vorwürfe untermauern. Und hatte Amelia gelogen — oder es mit der Wahrheit nicht so genau genommen —, dann rührte man am besten gar nicht daran. Andererseits: wenn das, was sie gesagt hatte, der Wahrheit entsprach, war es Carltons Pflicht, für das Recht seiner Familie einzutreten. Er wollte gerade kehrtmachen und wieder gehen, als er Yancy in seine Richtung kommen sah. Er stieß ein unhörbares Stöhnen aus.

    Yancy grinste und sprach: „Carlton! Genau der Mann, dem ich zu begegnen hoffte.
    Setzen wir uns und trinken einen."
    Da er keine Möglichkeit sah, sich elegant aus der Affäre zu ziehen, steuerte Carlton auf einen der kleinen Tische zu.
    „Wie läuft denn die Wette mit Ihrer Schwester?" wollte Yancy wissen, nachdem ihre Drinks serviert worden waren.
    Carlton lehnte sich zurück und nahm sein Gegenüber scharf ins Visier. „Soweit ich weiß, waren Sie darüber eher

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